Fritz Hostetmann

Chelsea & Wundermüsli


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es bei den Fakiren gelernt haben. Sie sind aus Kautschuk und bunt bemalt. So kann wirklich nichts passieren.

      Die Bengel halten einen gebührenden Abstand ein. Bewunderung macht sich unter ihnen breit. Da können sie leider nicht mithalten. Da verschlucken sie lieber Gummibärchen. Die schmecken besser.

      Isländer

      Es ist ein großes Pferderennen in Avenches angesagt. Chelsea & Wundermüsli sind mit ihrem Isländer Biskup auf der Teilnehmerliste eingetragen. Der Preis ist ein wunderbares Freiberger Fühlen. Falls sie gewinnen, würden sie das Fühlen dem Bauer Sepp zum Einstellen geben. Seine Kinder dürften, sobald es erwachsen ist, darauf reiten. Die Kost und die Logis wären dann gratis.

      Jeder muss ein Startgeld berappen. Am Eingang werden die Startnummern verteilt. Bis der Startschuss fällt, sind alle angespannt. Endlich knallt es. Die Bengel treiben ihre Rosse mit Gewalt und Schlägen an. Ihre Gerten fitzen nur so. Einige büßen ihr regelwidriges Verhalten mit dem Abwurf. Andere Pferde bocken einfach und bleiben stehen. Es entsteht ein riesiges Chaos. Nur Chelsea & Wundermüsli behalten die Übersicht. Ab und zu springt Chelsea vom Isländer Biskup und sucht einen Weg durch das wilde Treiben. Biskup und mit ihm Wundermüsli auf dem Rücken folgen ihr blindlings nach. Endlich ist Raum vor ihnen. Biskup dreht nochmals auf. Chelsea & Wundermüsli können sich bei diesem rasanten Galopp nur noch an der Mähne festkrallen. Es scheint, dass die Füße von Biskup nur noch in der Luft wirbeln. Eine mächtige Staubwolke wird dadurch losgetreten. Die Gegner versinken förmlich darin. Sogar die Rosse beginnen mächtig zu wiehern und zu nießen. Einige bringt das aus der Bahn. Was zu entsprechenden Kollisionen führt. Ein paar Bengel landen dabei in der Zuschauertribüne. Es geht ein Raunen durch die Menge: „Für das Geld wird hier aber etwas geboten.“

      Dank dem speziellen Einsatz von Chelsea gewinnen sie das Rennen mit großem Abstand und riesigem Applaus. Ein kleines bedürftiges Mädchen hat auf Anraten von Chelsea ihr kleines Taschengeld auf Biskup gesetzt und dabei als Einzige richtig getippt. Die Eltern können sich nun alles leisten, was sie für das Kind brauchen. In einem Kaufhaus haben sie sich mit Schulsachen eingedeckt. Sie sind sogar in eine wunderbare Villa eingezogen und haben die drei Sieger zu sich in die Ferien eingeladen. Am Pool, mit kalten Getränken, lässt sich einfach besser leben.

      Das Fühlen fühlt sich beim Bauer Sepp sichtlich wohl. Dort gibt es riesige saftige Weiden. Es spielt mit den Kälbern und springt dem Biskup um die Ohren. Der ist nun nicht mehr alleine und kann sich austauschen. Sie trainieren gemeinsam für das nächste Rennen.

      Stauung

      Endlich ist wieder Frühling. Alles blüht um die Wette. Die Luft ist durchdrungen von süßlichem Geruch. Es könnte unter anderem vom Holunder sein. Es grünt wunderbar. Die Wälder sind voller Leben. Der Mäusebussard und der Milan ziehen am Himmel ihre großen Kreise. Die Zirpen grillen. Die Schwalben und Stare geben ihr Bestes.

      In der Großen Schliere, im Geschiebesammler, hat es nicht genug Wasser, dafür aber zu viel Kies. Chelsea & Wundermüsli baggern wacker den Kies aus. Es wird später zum Bauen gebraucht. Es kann aber auch als Schotter für die Eisenbahn dienen. Mit dem Baggern haben sie alle Hände voll zu tun. Sie machen einen hohen Wall, wo sich das Wasser dran staut. Die Kinder finden das toll. Für den nahenden Sommer haben sie endlich eine Schwimmgelegenheit, die dazu noch gratis ist.

      Die Bengel sind wasserscheu und wollen die ganze Anlage sabotieren. Sie stürmen wie Wahnsinnige auf den Damm zu. Sie sind bewaffnet mit Keulen, Holzästen und schweren Steinen. Sie haben sogar beim Unspunnen mitgemacht, wo man nur so mit mächtigen Steinen um sich wirft.

      Chelsea & Wundermüsli bekommen einen Schrecken eingejagt. „Wollen die uns nicht an den Kragen?“, fragen sie sich ängstlich. „Die drehen glatt durch. Es wird wohl wegen der Hitze sein. Die haben sicher zu wenig getrunken“, malen sie sich lebhaft aus. Nach diesen Gedankengängen gibt es eine einfache Lösung. Der Damm muss unverzüglich geöffnet werden, damit sich das kühle Nass über die überhitzten Bengel ergießen kann. Die werden von der Wucht der Strömung glatt mitgerissen. Zuletzt findet die Feuerwehr die Gesellschaft zerstreut auf der Überlaufwiese. Dort haben sie Gesellschaft mit den Schwänen, Enten und Perlhühnern, die nach Fressbarem suchen. Sogar ein Seeadler schwebt majestätisch über ihnen. Er hat aber an den Bengeln wirklich kein Interesse, obwohl sie wie Fische in den Teichen zappeln.

      Nach dieser Einlage wird das Wehr wieder geschlossen. Jetzt können die Kinder im eiskalten Wasser baden. Schwimmringe, Luftmatratzen und Schlauchboote dürfen nicht fehlen. Chelsea & Wundermüsli übernehmen die Badeaufsicht. Sie sitzen erhöht auf ihren Stühlen und Pfeifen mit der Trillerpfeife mit den Vögeln um die Wette. Zum Glück haben sie unter einem Sonnenschirm Zuflucht nehmen können, ansonsten sie von einem Hitzeschlag getroffen worden wären.

      Joggen

      Jedermann weiss, dass Joggen die Gesundheit fördert. Man ist dabei der Natur ausgesetzt. Ob bei Regen oder bei Wind, bei Kälte oder Nässe, Trockenheit oder bei Hitze, wird der Organismus angeregt. Man hat viele schöne Erlebnisse. Sofern man Frühaufsteher ist, begegnet man Vögel, Hasen, Rehe oder Füchse.

      Eine Überforderung des Körpers sollte jedoch tunlichst vermieden werden. Ein gesundes Augenmaß ist auch für Chelsea & Wundermüsli unabdingbar. Darum übertreiben sie es auch nicht. Sie geben ihrem Körper eine Chance, sich zu erholen.

      Nicht so die Bengel, welche leider das Augenmaß irgendwann verloren haben. Sie leben in allen Lebenslagen über ihren Verhältnissen und hören dabei nicht auf ihren Körper. Sie rennen jeden Tag wie die Wilde und denken sich dabei, etwas Gutes zu tun. Leider häufen sich da die Beschwerden. Die Eltern stehen dem macht- und ratlos gegenüber.

      Zum Glück gibt es Chelsea & Wundermüsli. Sie wissen ein Mittel dagegen. In den Joggingschuhen der Bengel haben sie unter den Einlagen Reisnägel gestreut. Von bloßem Auge sind sie unsichtbar. Drückt man aber gegen die Einlage, fängt es an zu piksen.

      Beim 2-Seen-Lauf auf der Frutt wollen die Bengel es allen vormachen. Sie scheinen topfit zu sein. Sie sehen aber ausgezehrt und untergewichtig aus. „Das kommt wohl vom zu vielen Trainieren“, meint die besorgte Chelsea.

      Jetzt fällt das Startband. Die siegessicheren Bengel ziehen im großen Tempo davon. Sie lassen alle hinter sich. Schon haben sie die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Plötzlich gehen sie wie auf Kohlen. Sie jaulen und heulen ungehalten. Ihre Enttäuschung ist groß, als sie aufgeben müssen. Alle ziehen an ihnen vorbei. Sie aber bleiben zurück. Es geht nichts mehr. Sie ziehen die Schuhe aus und betrachten die zerschundenen Füße. Es ist ihnen schleierhaft, wie das passieren konnte.

      Zuletzt winken ihnen Chelsea & Wundermüsli aufmunternd zu, als sie an ihnen vorbeiziehen. Sie werden wohl die Letzten sein, die durchs Ziel gehen. Die Teilnahme und nicht der Sieg ist wichtig für sie. Sie bekommen dafür einen schönen Trostpreis.

      Jetzt genießen sie die gesunde und von Abgasen unbelastete Alpenluft. Die Alpenfauna und Alpenflora hat es ihnen angetan.

      Schneeballschlacht

      Es ist ein harter und kalter Wintertag. Der Himmel ist bewölkt. Der Schnee türmt sich meterhoch auf. Er reicht bis zum Balkonrand. Vom Balkon aus kann man auf dem Schnee laufen.

      In der Schule sind alle dick eingepackt. Zipfelmützen dürfen dabei nicht fehlen. Die Mädchen tragen Schale und Handschuhe. Leider werden sie von den Jungs belästigt. Chelsea & Wundermüsli haben da eine Ablenkung bereit.

      Sie stellen sich mit den Sekundarschülern der Reihe nach auf. Auf der anderen Seite des Feldes formieren sich die Realschüler. Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich die Schneebälle zu machen. Dazu dient ein Schneeballtransferband, welches Chelsea & Wundermüsli entwickelt haben. Die Mädchen helfen dabei, die Schneebälle zu backen. Sie legen sie auf das Transferband, wo die Jungs beherzt zugreifen können. Sie