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Jörn Holtz
Paradies am Teich
Metamour Teil 2
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Inhaltsverzeichnis
Ein kleines Universum, in einer großen Petrischale
PROLOG
„Der ärgste Feind, ist nicht um uns herum, er ist in uns
und meldet sich dann immer zu Wort,
wenn es still um uns herum wird.
Ihn kannst du nicht bekämpfen,
ihn kannst du nur lernen zu verstehen,
und zu lieben. Lerne wieder zu Lieben!“
Für Frau S.
‚Wieso?‘, fragte er sich gerade noch, als er mit einem Mal hellwach war. Danach war er nicht mehr in der Lage, auch nur irgendeinen Gedanken zu erfassen, da ein in doppeltem Sinne wahnsinniger Schmerz von seinem rechten Bein ausgehend, den ganzen Körper hinauf strahlte. Wie von Sinnen wälzte er sich daraufhin auf seiner Schlafstätte hin und her, während er seinen rechten Oberschenkel fest umklammert hielt. Doch das Gefühl, als ob man ihm gerade ein glühendes Stück Eisen in die Wade rammte, wollte nicht nachlassen.
‚Wieso?‘, fragte er sich erneut, als er nach einer gefühlten Ewigkeit völlig verschwitzt und außer Atem auf den Atlantik hinaussah.
Jedoch nach dem Warum, fragte er schon lange nicht mehr. Denn er hatte sehr schmerzhaft lernen müssen, dass wenn man diese Frage zu beharrlich stellt, man aufpassen sollte, was man als Antwort zurückbekommt.
Außerdem wollte er nicht mehr trauern oder sich selbst bemitleiden. Vor allem aber wollte er kein Mitleid mehr in den Blicken der anderen entdecken, wenn sie ihn ansahen. Denn jeder dieser Blicke brannte sich in seine Seele und verfolgte ihn des Nachts in seinen Träumen. Und auch wenn er für jeden dieser Blicke einen Euro bekommen hätte und er aufgrund dessen jetzt wohl ein reicher Mann wäre, könnte er sich dennoch nicht das kaufen, wonach er sich an meisten sehnte, neben all den anderen Dingen, die er damals in nur einer Nacht verloren hatte.
Zwar hatte er gelernt mit den Folgen zu leben, dennoch spürte er seinen Verlust auf Schritt und Tritt.
Aus diesem Grund, sowie aus der Summe der vielen anderen kleineren Befindlichkeiten erwuchs in ihm irgendwann die Erkenntnis: Dass, wenn sich die Dinge nicht mehr ändern lassen, man dennoch die Wahl hat, wie und wo man weiter vegetiert. Und so war er über diverse Umwege hier gelandet.
Hier das ist die Playa de las Arenas, ein Traumstrand vieler Aussteiger, die hier, ebenso wie er, nach dem Sinn des Lebens oder irgendwas anderem suchten. Doch bis auf die Erkenntnis, dass dieser Traumstrand nicht weiß, sondern schwarz ist, war seine Suche bisher erfolglos geblieben, was sich wunderbar in seine Gesamtsituation einfügte.
Dennoch mochte er seine Einsiedelei direkt am Wasser. Denn nur im Wasser fühlte er sich wirklich frei und unbeschwert, da er nur dort alles vergessen konnte, was ihn im Alltag ansonsten behinderte. Außerdem hatte er die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, ein paar Delphine zu treffen, auch wenn alles andere ihm zumeist hoffnungslos erschien.
Rendezvous
‚Mist, das hatten wir doch alles schon!‘, schreckte Martin aus einem dieser sich seit Jahren endlos wiederholenden Alpträumen hoch, als er