Charles Dickens

Weihnachtsmärchen


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klopften, daß man sie herauslassen und schälen

      möge.

      möge.

      »Wo nur der Vater bleibt?« fragte Mrs. Cratchit.

      Und dein Bruder Tiny Tim; und Martha kam vorige Weihnachten

      eine halbe Stunde früher.«

      »Hier ist Martha, Mutter«, sagte ein Mädchen, zur Tür

      hereintretend.

      »Hier ist Martha, Mutter«, riefen die beiden kleinen Cratchits.

      »Hurra, so eine Gans, Martha!«

      »Gott grüß dich, liebes Kind! Wie spät du kommst!« sagte Mrs.

      Cratchit, sie mehrmals küssend und ihr mit zutulichem Eifer Schal

      und Hut abnehmend.

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      »Wir hatten gestern abend viel zurecht zu machen«, antwortete

      das Mädchen,

      »und mußten heute mit al em fertig werden, Mutter.«

      »Nun, es schadet nichts, da du doch da bist«, sagte Mrs.

      Cratchit. »Setz dich ans Feuer, liebes Kind, und wärme dich.«

      »Nein, nein, der Vater kommt«, riefen die beiden kleinen

      Cratchits, die überall zu gleicher Zeit waren. »Versteck dich,

      Martha, versteck dich!«

      Martha, versteck dich!«

      Martha versteckte sich, und jetzt trat Bob herein, der Vater.

      Wenigstens drei Fuß, ungerechnet der Fransen, hing der Schal

      auf seine Brust herab, und die abgetragenen Kleider waren

      geflickt und gebürstet, um ihnen ein Ansehen zu geben. Tiny Tim

      saß auf seiner Schulter. Der arme Tiny Tim! Er trug eine kleine

      Krücke, und seine Glieder wurden von eisernen Schienen

      gestützt.

      »Nun, wo ist unsere Martha?« rief Bob Cratchit und schaute im

      Zimmer herum.

      »Sie kommt nicht«, sagte Mrs. Cratchit.

      »Sie kommt nicht?« sagte Bob mit einem plötzlichen Absinken

      seiner fröhlichen Laune; denn er war den ganzen Weg von der

      Kirche Tims Pferd gewesen und in vollem Laufe nach Hause

      gerannt. »Sie kommt nicht zum Weihnachtsabend?«

      Martha wol te ihm keinen Schmerz verursachen, selbst nicht aus

      Scherz, und so trat sie hinter der Tür hervor und schlang die

      Arme um seinen Hals, während die beiden kleinen Cratchits sich

      Tiny Tims bemächtigten und ihn nach dem Waschhaus trugen,

      damit er den Pudding im Kessel singen höre.

      »Und wie hat sich der kleine Tim aufgeführt?« fragte Mrs.

      Cratchit, als sie Bob wegen seiner Leichtgläubigkeit geneckt und

      Bob seine Tochter nach Herzens lust geküßt hatte.

      Bob seine Tochter nach Herzens lust geküßt hatte.

      »Wie ein Goldkind«, sagte Bob, »und noch besser. Ich weiß

      nicht, wie es kommt, aber er wird jetzt so träumerisch vom

      Alleinsitzen und sinnt sich die seltsamsten Dinge zurecht. Heute,

      als wir nach Hause gingen, sagte er, er hoffe, die Leute sähen ihn

      in der Kirche, denn er sei ein Krüppel, und es wäre vielleicht gut

      für sie, sich am Christtag an den zu erinnern, der einst Lahme

      gehen und Blinde sehen machte.«

      Bobs Stimme zitterte, als er dies sagte, und zitterte noch mehr,

      als er hinzufügte, daß Tiny Tim stärker und gesünder werden

      würde.

      Man hörte jetzt seine kleine Krücke auf dem Fußboden, und ehe

      noch mehr gesprochen ward, war Tim wieder da und wurde von

      seinem Bruder und seiner Schwester nach seinem Stuhl neben

      dem Feuer geführt. Während jetzt Bob, seine Rockaufschläge

      zur Schonung in die Höhe krempelnd - als ob es möglich

      gewesen wäre, sie noch mehr abzutragen -, in einer Bowle aus

      Gin und Zitronen eine heiße Mischung zubereitete und sie

      umrührte und wieder an das Feuer setzte, damit s ie s ich warm

      halte, gingen Master Peter und die zwei 41

      allgegenwärtigen kleinen Cratchits die Gans holen, mit der sie

      bald in feierlichem Zug zurückkehrten.

      Daraufhin erhob sich ein solcher Lärm, als wäre eine Gans der

      Daraufhin erhob sich ein solcher Lärm, als wäre eine Gans der

      seltenste al er Vögel, ein gefiedertes Wunder, gegen das ein

      schwarzer Schwan etwas ganz Gewöhnliches ist - und wirklich

      war sie es auch in diesem Hause. Mrs. Cratchit ließ die

      Bratenbrühe aufwallen, Master Peter schmorte die Kartoffeln mit

      unglaublichem Eifer, Miß Belinda machte die Apfelsauce süß,

      Martha wischte die gewärmten Tel er ab, Bob nahm Tiny Tim

      neben sich in eine behagliche Ecke am Tisch, die beiden kleinen

      Cratchits stellten die Stühle zurecht, wobei sie sich nicht

      vergaßen, und nahmen ihren Posten ein, den Löffel in den Mund

      steckend, um nicht nach Gans zu schreien, ehe die Reihe an sie

      kam. Endlich wurde das Gericht aufgetragen und das Tischgebet

      gesprochen. Darauf folgte eine atemlose Pause, als Mrs. Cratchit

      das Vorschneidemesser langsam von der Spitze bis zum Heft

      betrachtete und sich anschickte, es der Gans in die Brust zu

      stoßen. Aber, als s ie es tat und sich der langerwartete Strom der

      Füllung ergoß, ertönte um den ganzen Tisch ein freudiges

      Gemurmel, und selbst Tiny Tim, durch die beiden kleinen

      Cratchits in Feuer gebracht, schlug mit dem Heft seines Messers

      auf den Tisch und rief ein schwaches Hurra.

      Nie hatte es so eine Gans gegeben. Bob sagte, er glaube nicht,

      daß jemals eine solche Gans gebraten worden sei. Ihre Zartheit

      und ihr Fett, ihre Größe und ihre Billigkeit waren der Gegenstand

      allgemeiner Bewunderung. Mit Hilfe der Apfelsauce und der

      geschmorten Kartoffeln gab sie ein hinreichendes Mahl für die

      ganze Familie. Und als Mrs. Cratchit einen einzigen kleinen

      Knochen noch auf der Schüssel liegen sah, sagte sie mit großer

      Knochen noch auf der Schüssel liegen sah, sagte sie mit großer

      Freude, sie hätten doch nicht alles aufgegessen! Aber jeder von

      ihnen hatte genug, und die kleinen Cratchits waren