Irene Dorfner

Blaue Diamanten


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Großvaters informiert, als die Vorwürfe immer lauter wurden. Und ja, es gab einige dunkle Flecken in der Firmenpolitik, die er persönlich nicht zu verantworten hatte. Trotzdem fühlte er sich schuldig und änderte die Geschäftspolitik von Grund auf, als er die Firma von seinem Vater nach dessen frühen Tod übernahm.

      Die Firma Sieveding war in Luxemburg ansässig. Sie wurde 1991 verkauft, als die Geschäftspraktiken des Firmeninhabers publik wurden. Der alte Sieveding kaufte nicht nur im großen Stil Konfliktdiamanten, sondern unterhielt selbst eine Diamantenmine im afrikanischen Kongo, deren Betreibung den Menschenrechten widersprach. Die Medien überschlugen sich damals mit Negativberichten, was den Verkauf von Diamanten für einige Monate in den Keller fallen ließ. Sieveding war damals 64 Jahre alt und bekam einen Nervenzusammenbruch. Niemand glaubte ihm, dass er nicht wusste, was im Kongo vor sich ging und beteuerte vergeblich seine Unschuld. Er behauptete, nie mit den Käufen zu tun gehabt zu haben und verwies auf seine Einkäufer. Auch die Geschäftsführung der Mine hatte eine im Kongo ansässige Firma übernommen, Sieveding hatte sich scheinbar nie um die dortigen Umstände gekümmert und gab auch hier an, nichts gewusst zu haben. Ob das der Wahrheit entsprach, konnte nie geklärt werden. Als Sieveding die Firma für ein Butterbrot verkaufen musste, starb er nur sechs Monate später und nahm sein Wissen mit ins Grab. Er hinterließ keine Aufzeichnungen oder Geschäftsunterlagen, was im Nachhinein betrachtet gegen seine Unschuld sprach.

      1991 konnte Bertrand Denaux die Firma Sieveding übernehmen und tat seitdem alles, um das Image in der Diamantenbranche zu verbessern. Denaux verabschiedete sich vom afrikanischen Markt. Er konzentrierte sich auf den russischen und kanadischen Markt, wo es die meisten Diamantenvorkommen der Welt gibt. Bei einer seiner ersten Reisen nach Russland hatte Denaux Jan Benthuis kennengelernt. Die beiden verstanden sich sofort und arbeiteten seitdem oft zusammen. Beide waren Ende 50 und beide hatten das Problem, dass sie keinen Firmennachfolger hatten. Weder Jan Benthuis, noch Bertrand Denaux hatten Kinder. Benthuis war nie verheiratet und lebte nur für die Firma, und Denaux machte sich nichts aus Frauen. Oft saßen sie zusammen und dachten darüber nach, was aus ihren Firmen werden würde, wenn sie nicht mehr konnten. Obwohl beide Lebensgeschichten sehr unterschiedlich waren, einte sie einiges: Beide mussten wegen der Vergangenheit ihrer Firmen viel Zeit und Mühe aufwenden, um wieder nach oben zu kommen, was ihnen nach Jahren mühevoller Arbeit auch gelang. Ihrer beider Leben drehte sich nur um Diamanten, beide liebten die funkelnden, wertvollen Steine und waren Experten auf dem Gebiet. Unabhängig voneinander schafften sie es, ihre Firmen aus den roten Zahlen zu holen, was sie sehr stolz machte. Die Geschäfte liefen seit Jahren zwar nicht schlecht, könnten aber sehr viel besser laufen. Eigentlich hätten sich die beiden ihren Ruhestand mehr als verdient, aber sie hatten eine Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber. Sie waren sich nicht nur in ihrem Geschäftssinn sehr ähnlich, sondern auch in ihrer Einstellung zu Pflicht und Verantwortung.

      Auch der nächste Messetag lief reibungslos und war ebenfalls sehr erfolgreich. Dass das vorerst der letzte Tag sein würde, an dem sie unbeschwert miteinander umgingen, konnten sie noch nicht wissen.

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