Robin Kaiser

Eine relative Abhandlung über das Absolute


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das Seiende aber kann als Seiendes in Seinsvergessenheit geraten.

      E) Das Subjekt kennt die Objekte, in die es sich hineinbegibt, die Objekte aber können als Objekte in Subjektvergessenheit geraten.

      F) Das Selbst kennt die Welt, in die es sich hineinbegibt, die Welt aber kann als Welt in Selbstvergessenheit geraten.

      G) Die Innerlichkeit kennt die Äußerlichkeit, in die sie sich hineinbegibt, die Äußerlichkeit aber kann als Äußerlichkeit in Innerlichkeitsvergessenheit geraten.

      H) Das, was du bist, kennt das, was du nicht bist, aber das, was du nicht bist, kann vergessen, was du bist.

      J) Einheit kennt die Vielheit, in die sie sich hineinbegibt, die Vielheit aber kann als Vielheit in Einheitsvergessenheit geraten. Und so weiter…

      7) Wird Inhalt geteilt, weitet er sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird Form geteilt, reduziert sie sich.

      A) Wird Geist geteilt, weitet er sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird Stoff geteilt, reduziert er sich.

      B) Wird Möglichkeit geteilt, weitet sie sich aus und intensiviert(vermehrt) sich (scheinbar), wird Wirklichkeit geteilt, reduziert sie sich.

      D) Wird Freiheit geteilt, weitet sie sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird Determinismus geteilt, reduziert er sich.

      G) Wird Innerlichkeit geteilt, weitet sie sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird Äußerlichkeit geteilt, reduziert sie sich.

      H) Wird das, was du bist, geteilt, weitet es sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird das, was du nicht bist, geteilt, reduziert es sich.

      I) Wird Absolutheit geteilt, weitet sie sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird Relativität geteilt, reduziert sie sich.

      M) Wird Leben geteilt, weitet es sich aus und intensiviert sich (scheinbar), wird Tod geteilt, reduziert er sich. Und so weiter…

      8) Das, was der Form dienlich ist, schadet dem Inhalt, und das, was dem Inhalt dienlich ist, schadet der Form, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen.

      B) Das, was der Wirklichkeit dienlich ist, schadet der Möglichkeit, und das, was der Möglichkeit dienlich ist, schadet der Wirklichkeit, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen.

      D) Das, was dem Determinismus dienlich ist, schadet der Freiheit, und das, was der Freiheit dienlich ist, schadet dem Determinismus, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen.

      H) Das, was dem, was du nicht bist, dienlich ist, schadet dem, was du bist, und das, was dem, was du bist, dienlich ist, schadet dem, was du nicht bist, und wenn du das Eine sein willst, musst du vom Anderen absehen.

      J) Das, was der Vielheit dienlich ist, schadet der Einheit, und das, was der Einheit dienlich ist, schadet der Vielheit, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen.

      K) Das, was der Dunkelheit dienlich ist, schadet dem Licht, und das, was dem Licht dienlich ist, schadet der Dunkelheit, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen.

      L) Das, was dem Nichts dienlich ist, schadet Allem, und das, was Allem dienlich ist, schadet nicht, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen.

      M) Das, was dem Tod dienlich ist, schadet dem Leben, und das, was dem Leben dienlich ist, schadet dem Tod, und wer das Eine haben will, muss vom Anderen absehen. Und so weiter…

      9) Form ist Inhalt, der nach Inhalt strebt.

      A) Stoff ist Geist, der nach Geist strebt.

      C) Seiendes ist Sein, das nach Sein strebt.

      E) Objekt ist Subjekt, das nach Subjekt strebt.

      I) Relativität ist Absolutheit, die nach Absolutheit strebt.

      J) Vielheit ist Einheit, die nach Einheit strebt.

      K) Dunkelheit ist Licht, das nach Licht strebt.

      N) Chaos ist Ordnung, die nach Ordnung strebt. Und so weiter…

      10) Je mehr Form sein will, desto weniger ist sie.

      B) Je mehr Wirklichkeit sein will, desto weniger ist sie.

      C) Je mehr Seiendes sein will, desto weniger ist es.

      E) Je mehr ein Objekt sein will, desto weniger ist es.

      G) Je mehr Äußerlichkeit sein will, desto weniger ist sie.

      I) Je mehr Relativität sein will, desto weniger ist sie.

      M) Je mehr der Tod sein will, desto weniger ist er.

      N) Je mehr Chaos sein will, desto weniger ist es. Und so weiter…

      11) Inhalt hat kein Gegenteil, da Form nur das radikalste Zustandsextrem von Inhalt ist.

      A) Geist hat kein Gegenteil, da Stoff nur das radikalste Zustandsextrem von Geist ist.

      D) Freiheit hat kein Gegenteil, da Determinismus nur das radikalste Zustandsextrem von Freiheit ist.

      G) Innerlichkeit hat kein Gegenteil, da Äußerlichkeit nur das radikalste Zustandsextrem von Innerlichkeit ist.

      H) Das, was du bist, hat kein Gegenteil, da das, was du nicht bist, nur das radikalste Zustandsextrem von dem ist, was du bist.

      J) Einheit hat kein Gegenteil, da Vielheit nur das radikalste Zustandsextrem von Einheit ist.

      K) Licht hat kein Gegenteil, da Dunkelheit nur das radikalste Zustandsextrem von Licht ist.

      M) Leben hat kein Gegenteil, da der Tod nur das radikalste Zustandsextrem von Leben ist.

      Und so weiter…

      12) Abstraktion und Transzendenz führen zum Inhalt, Konkretion und Immanenz führen zur Form.

      A) Abstraktion und Transzendenz führen zum Geist, Konkretion und Immanenz führen zum Stoff.

      C) Abstraktion und Transzendenz führen zum Sein, Konkretion und Immanenz führen zum Seienden.

      E) Abstraktion und Transzendenz führen zum Subjekt, Konkretion und Immanenz führen zum Objekt.

      H) Abstraktion und Transzendenz führen zu dem, was du bist, Konkretion und Immanenz führen zu dem, was du nicht bist(aus Sicht der Transzendenzlehre).

      I) Abstraktion und Transzendenz führen zur Absolutheit, Konkretion und Immanenz führen zur Relativität.

      J) Abstraktion und Transzendenz führen zur Einheit, Konkretion und Immanenz führen zur Vielheit.

      N) Abstraktion und Transzendenz führen zur Ordnung, Konkretion und Immanenz führen zum Chaos.

      Und so weiter…

      Alles, was im Folgenden über Form und Inhalt gesagt wird, kann auf gleiche Weise durch die vierzehn Ebenen dekliniert werden! Oder man liest die Kapitel, in denen auf die einzelnen Ebenen im Besonderen eingegangen wird, und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Die folgenden Kapitel sind weniger stark formalisiert und versuchen teilweise, fast schon über einen eher sprachkünstlerischen Ansatz, den Inhalt durchblitzen zu lassen, weshalb die hier aufgestellte Struktur nicht immer direkt in den einzelnen Ausarbeitungen sichtbar wird. Die Begriffspaare sind Angebote, die mal mehr und mal weniger angenommen werden können, um den Inhalt, das eine Prinzip, zu verstehen. Dem aktiv kreativen Leser kann auch nahegelegt werden, beliebig weitere Ebenen hinzuzufügen, indem er ähnlich geartet Begriffspaarungen heranzieht und diese, dem Prinzip folgend, “tanzen“ lässt. Beispielsweise könnte man Qualität und Quantität, Gesundheit und Krankheit oder Liebe und Angst oder Ähnliches einsetzen. Nahezu alle Begriffspaare in den Kapitelüberschriften stehen in einem gleichgearteten Verhältnis zueinander, womit jedes Kapitel auf seine Art eine Wirklichkeitsebene offeriert. Keine Ebene hat für sich den Anspruch auf Vollständigkeit, denkt man aber einen Gedanken, der in einer Ebene Erwähnung findet durch alle anderen Ebenen hindurch, dann ergibt sich ein vollständiges Bild, ein ganzes Puzzel des einen unaussprechlichen Prinzips. Es gibt nichts, was durch das Prinzip nicht verstanden werden kann, da das Prinzip (des Lebens) alles ist, was ist. Im Folgenden öffnet sich also eine hochpotenzierte Dosis Leben, die sich hoch formalisiert in dem Begriffspaar von Inhalt und Form widerspiegelt:

      Die