Dirk Ziegler

Schnell Glutenfrei Kochen – Das Kochbuch mit 120 Express Rezepten für eine optimale Ernährung bei Glutenintoleranz


Скачать книгу

eine Zöliakie vermutet, was die Diagnose nur noch mehr erschwert.

      Bei neugeborenen Babys und kleinen Kindern können folgende typische Symptome auftauchen:

       Entwicklungsstörungen,

       weicher und übel riechender Stuhlgang,

       Appetitlosigkeit,

       geblähter Bauch,

       Verstopfung und Durchfall,

       verringertes Körperwachstum,

       Erbrechen,

       geringe Körpergewichtszunahme,

       schmerzender Bauch,

       Zurückgezogenheit, Stimmungsschwankungen und Weinerlichkeit,

       Muskelschwäche,

       Eisenmangel,

       Verlust bereits erlernter motorischer Fähigkeiten,

       Antriebsschwäche,

       Blässe.

      Bei Teenagern und Erwachsenen können sich folgende Symptome zeigen:

       zu spät einsetzende Pubertät,

       Menstruations- und Schwangerschaftsstörungen bei jungen Frauen,

       Blähbauch,

       Bauchschmerzen,

       Verstopfung,

       Durchfall,

       wechselnder Stuhlgang,

       Übelkeit,

       Gewichtsverlust,

       ständiges Hungergefühl wechselnd mit Appetitlosigkeit,

       Müdigkeit,

       Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit,

       Konzentrationsprobleme,

       Eisenmangel und damit verbundene Blutarmut,

       verschiedene Nährstoffdefizite wie etwa Eisen-, Kalzium-, Kalium-, Magnesium-, Zink-, Vitamin A, D, B6, B12, Vitamin K sowie Folsäuremangel,

       erhöhte Leberwerte,

       Osteoporose,

       Depressionen und depressive Verstimmungen,

       häufige Kopfschmerzattacken und Migräne,

       Unfruchtbarkeit (hiervon können beide Geschlechter betroffen sein),

       Fehl- oder Frühgeburten,

       Neigung zu Blutergüssen,

       Muskelkrämpfe.

      Welche Symptome in welcher Ausprägung und Intensität auftreten, beziehungsweise wie schnell sie sich entwickeln, ist ganz unterschiedlich. Gerade diese Symptomvielfalt ist typisch für die Zöliakie. Die Gründe hierfür sind bislang noch nicht abschließend geklärt: Eine mögliche Ursache kann der Grad der Schädigung der Dünndarmschleimhaut sein. Ebenso kann die aufgenommene Gluten-Menge eine Rolle spielen.

      Bleibt eine Gluten-Intoleranz unerkannt und verzichtet die betreffende Person nicht weiter auf das Gluten, dann kann es zu einer konstanten Verschlechterung des Gesundheitszustandes kommen. Es resultieren daraus Mangelzustände, die zu den typischen Beschwerden und oben aufgeführten Symptomen führen. Schwangerschaftsstörungen, Schwäche und Müdigkeit können beispielsweise die Folge eines Folsäure- und Eisenmangels sein. Durch einen Vitamin-D- oder Kalziummangel kann es zu einer erhöhten Gefahr für Knochenbrüche kommen, während ein Vitamin-K-Mangel eine größere Blutungsneigung auslösen kann. Erfolgt jahrelang keine adäquate Behandlung, kann es infolge der chronischen Schleimhautentzündungen des Dünndarms sogar zu bösartigen Tumoren kommen.

      Die Diagnosemöglichkeiten der Zöliakie

      Ein grundlegend wichtiger Schritt für die Diagnose einer Zöliakie ist eine Blutuntersuchung, denn die Bewertung der Symptome liefert allein leider keine sichere Diagnostik. Im Blut kann der Arzt bestimmte Antikörper feststellen, die auf eine Glutenunverträglichkeit hinweisen können. Den sichersten Beweis liefert jedoch eine Dünndarm-Untersuchung, so zum Beispiel in Form einer Gastroskopie oder einer Magenspiegelung. Sie ist unkompliziert und dauert nur ungefähr eine Viertelstunde.

      Während dieses Eingriffes können auch kleinere Gewebestücke entnommen werden: Mediziner sprechen hier von einer Biopsie. Diese Gewebeprobe wird dann auf charakteristische Zöliakie-Merkmale untersucht.

      Die Kombination aus klinischen Werten, Gewebeproben und Laborbefunden ermöglicht eine ziemlich sichere Diagnose einer Zöliakie.

      In einigen Fällen wird bereits auf Grundlage der Laborwerte eine Zöliakie vermutet und eine glutenfreie Ernährung angeordnet. Wenn eine Besserung der Beschwerden eintritt, kann geschlussfolgert werden, dass eine Glutenunverträglichkeit vorliegt. Bleiben die Beschwerden dennoch bestehen, müssen unter Umständen weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

      Zöliakie – ist sie heilbar?

      Grundsätzlich kann eine Zöliakie nicht geheilt werden.

      Vereinzelte Fälle kann es immer wieder mal geben, doch häufig handelt es sich dann nicht um eine echte Glutenunverträglichkeit, sondern vielmehr um eine falsch gestellte Diagnose. Alle anderen Diagnosen sollten immer kritisch geprüft und hinterfragt werden. Eine vollständige Heilung lässt sich somit nicht wirklich erzielen, aber durch eine glutenfreie Ernährung ist durchaus eine vollständige Symptom- und Beschwerdefreiheit zu erreichen.

      Wie sieht die ideale Behandlung einer Zöliakie aus?

      Die einzige Behandlungsmöglichkeit bei einer Zöliakie ist eine komplett glutenfreie Ernährungsweise. Arzneimittelpräparate gibt es zur Behandlung einer Zöliakie bis heute nicht. Während der akuten Erkrankungsphase gibt es aber verschiedene Möglichkeiten, um die entzündlich-gereizte Schleimhaut des Darms ein wenig zu beruhigen und somit die Abheilung zu fördern.

      Ein Arzt oder ein Heilpraktiker können hier mit vielen weiterführenden Informationen helfen.

      Auch Stress steht immer wieder im Verdacht, die Entstehung einer Zöliakie zu begünstigen. Aus diesem Grund sollten solche Situationen nach Möglichkeit vermieden werden. Suchen Sie nach einer guten Möglichkeit, um Stress konstruktiv abzubauen, so kann zum Beispiel ein sanftes Yoga-Programm oder ein autogenes Training hilfreich sein. Zwischenzeitlich gibt es auch viele spezielle Entspannungstechniken für den Magen-Darm-Trakt. Eine glutenfreie Ernährung sollte zudem immer um ausreichend Bewegung, gezielte Atemübungen und frische Luft ergänzt werden.

      Bei Stress als Auslöser bzw. weniger Stress als Behandlungsmethode handelt es sich allerdings nur um eine Vermutung, die nicht sicher bewiesen ist. Die Aussage, die Zöliakie und ihre Beschwerden liege an zu viel Stress, wird von Ärzten gerne herangezogen, wenn sie sonst nichts finden. Somit kann es passieren, dass die Zöliakie bei Patienten lange unentdeckt bleibt, wenn diese nicht korrekt untersucht werden. Allerdings ist es sicher immer förderlich sein Stress-Level zu senken.

      Eine geschädigte Dünndarmschleimhaut ist besonders durchlässig für allerlei Schädlinge, Krankheitserreger und krankmachende Substanzen. Aus diesem Grund ist es anzuraten, Genussmittel wie Nikotin und Alkohol zu meiden.

      Ist eine Bio-Ernährung im Rahmen einer Zöliakie ratsamer?

      Die Nachfrage an Bio-Food steigt zunehmend und immer mehr Menschen möchten sich gesünder und nachhaltiger ernähren. Biologische Nahrungsmittel sind nicht nur umweltverträglicher, sondern können auch die menschliche Gesundheit fördern.

      Gerade aus ethischen / Tierschutz