Rita Renate Schönig

NOTH GOTTES


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      Rita Renate Schönig

      NOTH GOTTES

      Seligenstädter Krimi

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Noth Gottes

       Freitag 28. August 2015 – 08:20 Uhr

       Samstag, 29. August – 07:15 Uhr

       Sonntag, 30. August 2015 – 09:50 Uhr

       Montag, 31. August 2015 – 07:05 Uhr

       Dienstag, 01. Sept. 2015 – 09:15 Uhr

       Donnerstag, 15. Oktober 2015

       Helenes Koch - und Backrezepte:

       Impressum neobooks

      Noth Gottes

       2. Seligenstädter Krimi

       von

       Rita R. Schönig

      Ein Regionalkrimi mit urigen Charakteren einer historischen Kleinstadt gepaart mit einer Menge Humor. Die Handlung ist frei erfunden.

      Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

      Teile des gesprochenen Textes sind im Seligenstädter Dialekt verfasst und deswegen, die Grammatik betreffend, nicht regelkonform.

      Impressum

      Texte © Copyright by

      Rita R. Schönig

      Bildmaterialien © Copyright by

      Rita R. Schönig

      [email protected]

      August 2016

      Alle Rechte vorbehalten.

      ISBN 978-3-7427-7192-6

      Überarbeitet 2021.

       Seligenstädter Ausdrücke:

      Babbeldasch Frau, die tratscht

      Blätzje Keks, Plätzchen

      Dabbes, Dilldobb tollpatschiger Mensch

      derrabbelisch schlank – fast mager

      Dorschenonner Durcheinander

      Dreggsack schlimmer Mensch

      Dreggwatz schmutziger Zeitgenosse

      Flitzebooche gespannter Pfeil

      Gassehocker sich auf der Straße Herumtreibender

      gefezzt gestritten

      Gegiggel albernes Kichern

      Gelurt neugierig beobachten, lauern

      Kreuderlikeer Kräuterlikör

      Kabbesbabbeler Unsinn Redender

      Kokolores Blödsinn/ Unsinn

      Lulatsch langer Mensch

      Pienzje leicht eingeschnappter Mensch

      Simpel einfältiger Mensch

      Schoiheilisch scheinheilig

      Schnuud Mund

      verklickern erklären

      Wiwwel nervöser Mensch

      Zores Streit

      NOTH GOTTES

      Fragmente dämmerten an die Oberfläche ihres Bewusstseins. Entsprechend nahm das Hämmern in ihrem Kopf zu. Die Party - Dominik – Ben und Marco - Jana – auch Natascha - Corinna, Tanja und Selina. Lisa kannte sie alle. Dennoch kamen sie ihr, an diesem Abend, vor wie Fremde. Ob es an dem Wein lag, von dem sie zu viel getrunken hatte. Sie hatte Alkohol noch nie gut vertragen.

      Eine unvergessliche Nacht, hatte Dom ihr versprochen. Jetzt konnte sie sich kaum erinnern. Nur, dass sie dachte, sie würden schweben; leicht wie ein Schmetterling, mal durch gleißendes, dann wieder durch getrübtes Licht. Mal kamen ihr die Farben so intensiv leuchtend vor, dass ihre Augen wehtaten oder geheimnisvoll schimmernd, nahezu nur zu erahnen.

      Noch nie zuvor in ihrem Leben fühlte sie sich so voller Leben und zügelloser Erregtheit. Ihre distanzierte Zurückhaltung war wie weggeblasen. Jeder berührte jeden und vergnügte sich ungeniert, bis …?

      Das Fieber, das ihren Körper in feurige Erregung versetzt hatte, war verflogen. Stattdessen überzogen Schauer ihre Haut. Die Stille um sie herum wirkte beängstigend und unwirklich. Scheinbar bleierne Gewichte lagen auf ihren Augen. Hals und Nacken schmerzten und ihre Arme und Beine fühlten sich an wie gelähmt. Auch rebellierte ihr Magen.

      Mit enormer Anstrengung versuchte sie ihre Augenlider ein wenig zu öffnen. Ein fahles Licht zuckte durch die Dunkelheit. Wo bin ich? Wo ist Dominik? Die SMS, so wichtig. Warum antwortest du nicht? Wo bist du? Marie. Der Mörder unserer Eltern – endlich gefunden.

      Blasse, verschwommene Gesichter, ohne jede Regung, blickten sie auf sie herab.

       Keine echten Menschen. Eine Malerei an der Decke.

      Mit größter Mühe gelang es Lisa, ihren Kopf anzuheben, in dem sich alles drehte. Flackernde Kerzen, hinter Gitterstäben. Weiße Nelken in einer Vase auf dem Boden und dahinter, auf einem Sockel zwischen Säulen, stand ein schmächtiger Mann mit schulterlangen Haaren. Seine Augen waren geschlossen. Dennoch drückte sein Gesicht endloses Leid aus.

      Ich kenne diesen Ort. Aber wie komme ich hierher? Und weshalb?

      Ein Schatten beugte sich über sie. Den Einstich in ihren Hals bemerkte sie kaum. Das Erbärmbildnis auf dem Holzaltar verblasste, und schließlich löste sich NOTH GOTTES KAPELLE komplett auf.

       Donnerstag, 27. August 2015 – 8:30 Uhr

      

      „Helene, hast du des gelese?“ Herbert tippte mit dem Zeigefinger auf den Artikel der wöchentlichen Ausgabe der regionalen Zeitung. „Jetzt randaliern die schon wieder auf dem Friedhof, genau wie vor zwei Jahrn.“

      „Ach Herrje. Diese Vandalen. Was treibt die Kerle nur an, den Toten die Ruhe zu nehmen?“

      Helene beugte sich über Herberts Schulter und rezitierte murmelnd:

      „Erneut Vandalismus auf dem alten städtischen Friedhof. Noch unbekannte Täter verwüsten mal wieder verschiedene Grabstätten. Gestecke und Blumenschalen werden von den Gräbern gefegt und Laternen aus ihren Verankerungen gerissen und zerschlagen. Sachdienliche Hinweise nimmt die örtliche Polizeidienststelle dankbar entgegen.“

      „Und die Polizei tappt mal wieder im Dunkeln. Genau wie vor zwei Jahrn. Da wurde