ersten Runen geben, also das Fehu-Ätt, das Hagalaz-Ätt und das Tiwaz-Ätt, was dann auch wieder zu Verbindungen zu den Göttern führte, doch ist dies alles nur im wortwörtlichen und materiellen Sinne in Stein gemeißelt. Das Fehu-Ätt wird dem Gott Freyr, das Hagalaz-Ätt dem Gott Odin / Wotan und das Tiwaz-Ätt dem Gott Tyr zugeordnet. Andere Funde zeigen aber wieder keine spezifische Götterzuordnung und somit auch keine spezifische Geschlechterzuordnung. Nun, zum Glück wurde auch eine Steinplatte gefunden, erneut in Schweden, auf der Insel Gotland, im Ort Stånga, sodass es auch die Runenreihen nicht nur auf kleineren Schmuckstücken gibt, die man eben mal von A nach B transportieren kann, sondern auch auf einer Grabbeilage, die eben in Form einer Steinplatte existiert. Der Kylverstein kennt hier keine Gliederung in Göttergeschlechtern, da es sich einfach um eine Reihe handelt, wie man auf der folgenden gemeinfreien Abbildung sehen kann:
Oh ja! Toll, alle Runen sind in exakter Reihenfol… ähm … Moment mal! Wieso ist denn die Rune Ansuz verkehrt herum? Algiz ist jetzt auch nicht so ganz gut zu lesen und Berkana ist wieder gespiegelt und na ja, mit etwas Fantasie auch ein misslungenes „Schreibschrift-G/g“. Und jetzt? Jetzt muss man sich mit dem zufriedengeben, was man hat. Dies sind die Fundstücke, die eben gängig verwendet werden. Auf der einen Seite mag dies unbefriedigend sein, auf der anderen Seite lebt die Runenmagie und will von jedem Wanderer selbstständig erforscht werden. Wenn man sich in der Runenmagie beheimaten will, wird man irgendwann einen EIGENEN Futhark entwickeln, der nach den eigenen Bedürfnissen, Arbeiten und Möglichkeiten ersonnen ist. Bei den Inschriften wird meist ohne eine begrenzende Linie gearbeitet, was bedeutet, dass es hier keine klare Schlussform gibt. Gelegentlich treten Linien auf, die die Runenreihen oder auch Wörter bzw. Sätze und Aussagen begrenzen, Inschriften und Grundlinien werden meist jedoch durch eine gleiche Technik verwendet, und schon in sehr alten Inschriften werden hier und da auch Zierformen vorgenommen, sodass hier doppelte Runen bzw. sogenannte Binderunen verwendet werden, da sich das jeweilige Symbol, die jeweilige Binderune einen Stab mit verschiedenen Haken oder Zweigen teilt. In den Runeninschriften werden diese Binderunen auch gerne mit einem Bogen darüber gekennzeichnet, sodass man hier den Hinweis erhält, dass ein Zusammenschluss stattgefunden hat. In der Magie macht man dies natürlich nicht, denn man würde letztendlich auch in der Sigillenmagie nicht irgendwo die Anzahl der Buchstaben niederschreiben. In der Magie gilt für jede Binderune, dass man so viele Runen, wie man will, bzw. wie man kann, einfügen muss. Wenn man jetzt die Runen Forscher, die Runologen, nach der Verwendung von Binderunen fragt, wird man keine klare Antwort bekommen, da im Allgemeinen über die Funktion dieser Runenarten keine direkte Klarheit herrscht. Hieran erkennt man wiederum, dass es manchmal sehr schade ist, dass nicht interdisziplinär gearbeitet wird, sodass sich die klassische Runologie mit der klassischen Runenmagie austauscht. Vorurteile werden hier die größten Hindernisse sein. Da sehr viele Wissenschaftler auf dem Gebiet der Runologie nichts von den magischen Gesichtspunkten der Runen wissen wollen, da es hierfür keine eindeutigen Beweise und keine kraftvollen Belege gibt, ist dennoch schade. Binderunen werden im Kontext der Runenwissenschaft sehr gerne als Möglichkeiten gedeutet, die verwendet werden, um Platz zu sparen. Nun ja, dies würde wiederum bedeuten, dass die Menschen, die die jeweiligen Runen in die jeweiligen Objekte eingeritzt haben, entweder grobmotorisch waren, zu viel Text auf zu wenig Raum bringen wollten oder einfach doch einen anderen Gedanken hatten, als sie diese Binderunen erschufen. Hier muss man selbst anfangen zu überlegen, ob es sich wirklich um Platzmangel, Fingerunfertigkeit oder um einen speziellen Gedankengang handelt. Da diese Buchbinderunen im Einzelnen bzw. im magischen Kontext natürlich auch behandelt werden, sollte man sich entweder die Gedanken noch kurz aufsparen, oder, wenn man schon mit Runen gearbeitet hat, einen klaren und deutlichen Entschluss fassen.
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