Frater LYSIR

Magisches Kompendium - Runen und Runenmagie


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sein kann, zumindest dann, wenn die eigene Saat und die eigene Ernte vernichtet wurden. Doch selbst wenn man eine Vernichtung erfahren hat, ist es wichtig, dass man erst einmal innehält, dass man eine Besinnung sucht, eine Besinnung auf das eigene Innere. In diesem Kontext sind also wieder die Selbstanalyse, die Selbstreflexion und die Selbsterkenntnis absolut essenziell. Durch das Verstehen, wer, was, wie und warum man ist, wird man die Kraft aufwenden können, in die nächste Rune einzutreten. Dies ist die Rune Isa, die im literarischen Sinne die Bedeutungen „Eis“, „Isolation“, „Abgeschiedenheit“, „Kraft des Innen“, „klare Gedanken“, „Fokussierung“, „Geradlinigkeit“, „Direktheit“ besitzt. Auch hier wird man keinen leichten Weg haben, da man versteht, dass man immer noch in einer Prüfungssituation ist, auch wenn sich die Prüfung dem Ende zu neigt. Man ist auf der Zielgeraden, doch gerade auf der Zielgeraden ist eine Geradlinigkeit, eine Direktheit, eine Fokussierung und das Verwenden von klaren Gedanken vollkommen nötig, um aus der Not heraus zu kommen. Dies alles muss man jedoch alleine bewältigen, man muss die Fähigkeit besitzen, eine Isolation nicht als Strafe, sondern als Chance zu sehen, denn eine Abgeschiedenheit bedeutet in diesem Kontext auch, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Wenn man also weiter seine Selbsterkenntnis, seine Selbstanalyse und seine Selbstreflexion vorangetrieben hat, wenn man verstanden hat wer, was, wie und warum man ist, kann man endlich in die nächste Rune eintreten, in die Rune „JERA“. Diese Rune besagt, dass ihre Schwingungen mit den Begrifflichkeiten „Zyklen“, „Jahr“, „Kreislauf“, „Veränderung“, „Wachsen und Vergehen“, „Ernte“, „Aussaat“, „Mysterien“, „Natur“ und „Jahreskreis“ zusammengebracht werden können. Man darf wieder seine Ernte betrachten, die Ernte die im Vorfeld geprüft, fragmentarisch vernichtet wurde, erneut geprüft wurde, um dann endlich im Inneren geerntet zu werden. Dies ist die Natur aller Dinge, dies ist die Natur selbst, dies ist die Natur der Runen, sodass Ernte und Aussaat als Kreislauf verstanden werden. Doch bei allen Runen, bei allen Prüfungen, bei allen Schwingungen und Möglichkeiten, befinde man sich immer noch im terrestrischen Bereich, man befindet sich immer noch in seinem aktuellen Leben und hat noch keinen einzigen Schritt, ja noch nicht einmal einen Blick, zu den Sternen, zum Kosmos, zu den höheren Welten gewagt.

      So sind die ersten zwölf Runen sowie ein Erdenjahr zu verstehen, ein Erdenjahr, in dem der Mensch wachsen und gedeihen, schrumpfen und vergehen, so wie auch triumphieren und aufsteigen kann. Dies führt zur nächsten Rune, die den Namen EIHWAZ / Eihwaz trägt. Hier findet man die Stichwörter „Weltenbaum“, „Lebensbaum“, „höhere Welten“, „Verbindung zu anderen Ebenen“, „Dualitäten“ und „kosmische Ereignisse“, sodass der „Wanderer des Futharks“ begreifen kann, dass es ein Oben und ein Unten gibt, einen Himmel und eine Erde. Durch diese Erkenntnis wird man die Möglichkeit erhalten, die nächste Rune zu verstehen, zu bereisen, anzunehmen und auch zu verwenden, wenn man denn Glück hat. Es ist die Rune Perthro, die in ihrer literarischen Bedeutung die Stichwörter „Glück“, „Sorgenlosigkeit“, „Kraft“, „Quelle“, „Weisheit“, „Geheimnisse“, „Wandel“ und „Geborgenheit“ besitzt. Es ist das Verstehen, das es andere Ebenen gibt, die ganz andere Perspektiven auf die Erde werfen. Es ist das Begreifen, das man sich aus dem Kampf des Überlebens herausnehmen kann, wenn man „seine Runen“ verwenden und ausspielen kann, sodass man in einer Sorglosigkeit gleitet, da man eine Quelle der Kraft und der Weisheit besitzt, gleichzeitig aber auch den Willen, jeden Wandel anzunehmen, wodurch man die Geheimnisse des Daseins lüften kann, wodurch neue Abenteuer aber auch neue Geborgenheiten in die Existenz gerufen werden können. Je mehr man bei sich ist, je mehr man in sich ist, desto effektiver wird man „seine Rune“ nutzen können. Und dies wird einem befähigen, die nächste Rune in Angriff zu nehmen, zu bereisen und zu verstehen, wodurch einem weitere Werkzeuge gegeben werden. Die nächste Rune ist die Rune ALGIZ, die in ihren Möglichkeiten bzw. Bedeutungen die Merkwörter „Verteidigung“, „Schutz“, „Beistand“, „Energien“, „Erkenntnisse“, „Verstehen“, „Widerstand“, „Hilfeleistung“ besitzt. Hier hat man einen klaren, energetischen Umstand, der wiederum zeigt, dass die Prüfungen, die durch die anderen Runen zum Teil sehr kräftig aber auch maßgeblich waren, auch ausgleichende Kräfte auf dem Plan rufen. Dadurch, dass man seine ersten Verbindungen zu den oberen Welten knüpft, dass man begreift, dass es neben der Erde auch den Himmel gibt, erhält man neben den Erkenntnissen und dem Verstehen von Energien, auch die Möglichkeit, dass man auf Beistand und Hilfeleistung trifft, wodurch man Schutz, ja sogar Verteidigung erfahren kann. Derart gerüstet kann man weiterreisen, weiter durch den Futhark, sodass man zu der Rune SOWILO kommt. Die Rune SOWILO besitzt in ihren Deutungsmöglichkeiten die Energien der „Sonne“, des „Sieges“, des „Heils“, der „Lebenskraft“, des „Willen“, des „Erfolgs“, der „Geradlinigkeit“, der „Disziplin“, des „Mutes“, der „Ehre“ und der „Kampfkraft“. Man wird hier also weitere Werkzeuge erhalten können, Werkzeuge, die nicht nur eine Zentrierung und eine eigene Königswürde implizieren, sondern auch die Chance der Expansion, der Evolution und der Fortentwicklung.

      Doch auch die Aspekte einer Transformation sind hier vorhanden, wobei all diese Begriffe, die Expansion, die Evolution, die Fortentwicklung und die Transformation, auch mit dem Überbegriff „Kampf“ versehen werden können, was zu der nächsten Rune führt. Doch da bereits wieder acht Runen gemeistert wurden, führt dieser Kampf nicht nur zur nächsten Rune, sondern auch in das nächste Ättir, was wiederum bedeutet, dass man das zweite Ättir verlassen muss, wobei man auch hier wieder eine Meisterprüfung erleben wird. Diese Meisterprüfung wird in den Bahnen der eigenen Sonne stattfinden, sodass man versteht, dass man wahrlich ein Stern ist, ein Stern unter Sternen, der seinen eigenen Mittelpunkt besitzt, seine eigene Macht, seine eigene Möglichkeit der Expansion und der kosmischen, stetigen Evolution. Nur hierdurch wird man die Möglichkeiten ersinnen können, die nächste Rune zu meistern bzw. erst einmal zu erreichen, denn man muss auch das dritte Ättir erreichen, um weitere Runen zu erkennen. Das dritte Ättir … hier findet man die Rune Tiwaz, welche in diesem Kontext über die Stichwörter „Kampf“, „Mut“, „Wille“, „Stärke“, „Zielstrebigkeit“, „Beharrlichkeit“, „Ausdauer“ und „Unerschütterlichkeit“ verfügt. Jedes einzelne Wort kann hier als wortwörtliche Energie verstanden werden, als Energie die man in seinem innen und in seinem außen erkennen, verstehen und auch anwenden muss, um sich mehr und mehr dem Himmel, den oberen Ebenen anzunähern. Hierdurch wird man sein Leben aus vollkommen anderen Blickwinkeln und Perspektiven sehen können, sodass man erneut in eine Phase des Wachstums gerät. Hierdurch wird man die Verknüpfung zur nächsten Rune etablieren. Hierbei handelt es sich um die Rune Berkana, die in ihren Möglichkeiten die Begriffe „Wachstum“, „Geborgenheit“, „Liebe“, „Geburt“, „Schutz“, „Entwicklung“, „Aufbau“, „Entfaltung“ und „Fortschritt“ besitzt. Man sieht hier eine sehr deutliche Ambivalenz, denn während die Rune TIWAZ noch für Kampf steht, steht BERKANA für die Ruhe selbst, die Ruhe, die in den passenden Ausspruch „Ruhe und Frieden“ aber auch „Ruhe in Frieden“ zu finden ist. Doch Ruhe und Frieden bedeutet, dass man eine neue Plattform erschaffen wird, eine Plattform, die weiter in die Expansion führt. So wird man mehr und mehr zu der nächsten Rune gelangen, zu der Rune Ehwaz, welche in ihren Bedeutungen die Stichwörter „Bewegung“, „Fortschritt“, „Eingebungen“, „Pferd“, „Kraft“, „Harmonie“, „Schwingung“, „Pulsschlag“, und „Einträchtigkeit“ besitzt. Für viele mag diese Rune auch wieder eine Verbindung zu Materie sein, zum Leben auf der Erde, denn wo sonst soll man mit einem Pferd agieren? Nun vielleicht zwischen den Sternen, genauso wie Odin / Wotan! Man darf hier dem Begriff „Pferd“ nicht 1:1 auf das Tier legen, auch wenn dies in verschiedenen Deutungen ohne Weiteres möglich sein wird. Doch es geht hier um abstrakte Energien, um Erkenntnisse und Möglichkeiten, die sich auf energetische Ebenen beziehen.

      Hierdurch wird man den Fortschritt und die Eingebung erhalten, sodass einen Schwingungen und Pulsschläge ereilen, wodurch echte Channelings verfasst werden, die Kraft und Harmonie versenden, Kraft und Harmonie für das eigene Leben, für den eigenen Fortschritt. Der eigene Fortschritt bedeutet, dass man sich mehr und mehr erkennt, versteht und annimmt, sodass man mehr und mehr Verbindungen zu seinen eigenen Anteilen knüpfen kann, wodurch man zurück in den Schoß seiner eigenen