Frater LYSIR

Magisches Kompendium - Lichtarbeit


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Sicher, auch hier wird es stets individuelle Ideen geben, Ideen, die sich aus den eigenen Erfahrungen und der eigenen Meinung bilden. Dies muss auch so sein, denn letztlich ist die Schattenarbeit nichts anderes als ein individuelles Fragment der Selbstanalyse. Viele, die den Begriff „Schattenarbeit“ schon mal gelesen oder gehört haben, verwenden diese „individuelle Idee“, die von Carl Gustav Jung in der Psychoanalyse betitelt und verwendet wurde. Nichtsdestotrotz gibt es auch eine magische Schattenarbeit bzw. eine Schattenarbeit, die sich auf die eigene, kosmische Evolution bezieht. Doch es sind und bleiben alles nur Begriffe, die der Mensch erschaffen hat. Man muss also selbst beginnen zu denken, zu kombinieren und eben auch zu arbeiten, um hier Klarheit bzw. „Licht“ zu erreichen. Es dürfte klar sein, dass die verschiedenen „Schattenarbeitsmethoden“ aufeinander aufbauen, sodass die Schattenarbeit von Carl Gustav Jung eine Arbeit sein wird, die sich auf rein psychologischer Ebene bzw. auf der menschlichen Ebene abspielt. Die magische Schattenarbeit und die Schattenarbeit der kosmischen Evolution, werden allein auf energetischer Ebene durchgeführt, was bedeutet, dass man die Schatten, die zum eigenen Ich gehören, auf der psychologischen Ebene bereits erkannt, verstanden und auch integriert haben muss. Mit anderen Worten: Um eine magische bzw. kosmische Schattenarbeit zu beginnen, muss man sich selbst erkannt und erfasst haben, sodass man in sich selbst ruht und eine harmonische Konvergenz der eigenen Dualität forcieren konnte.

      So sind wir schon wieder bei der Selbsterkenntnis gelandet, denn wenn man sich mit der Schattenarbeit auf der psychologischen Ebene beschäftigt, muss man sich zwangsläufig darüber im Klaren sein, dass man etwas „sehr ungewöhnliches“ betreibt. Schattenarbeit bedeutet hier, dass man sich mit der eigenen Destruktivität, mit der inneren Dunkelheit und mit den hausgemachten Teufeln beschäftigt. Man wird die eigenen Quälgeister, Nervensägen, Manipulationstrolle und natürlich die Täuscher finden. Diese muss man erkennen, verstehen, dingfest machen und harmonisch auflösen, da man sie ja schließlich aus dem eigenen System bannen will.

      Jeder Mensch, der sich mit einer effektiven Schattenarbeit beschäftigen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass man sich selbst mit deutlichem Abstand betrachten muss, frei nach dem Motto „Ich bin nicht ich!“. Es wird einfacher, wenn man seine eigenen Verhaltensmuster, Taten, Ansichten und sogar Gedankengänge so betrachtete, als ob man neben sich selbst herläuft. So muss man für sich nur einmal erkennen, dass man in einem Spiel feststeckt, welches durch Licht und Schatten bestimmt wird. Gut, Licht und Schatten gehören zum menschlichen Dasein, wie das Essen und Trinken auch. In den alten Philosophien und Glaubensmustern tauchen immer wieder deutliche Schattenthematiken auf, sodass die Thematik des Schattens auch heute sehr gut mythologisch zu verstehen ist. In der alten Zeit wurde hier der Schatten meistens als ein Spiegelbild für das zweite Ich oder für den dunklen Doppelgänger gedeutet, eine Kraft also, die aus dem Ich entspringt, dieses aber konträr spiegelt. In der Ethnologie sind die Begriffe „Freiseele“ und „Schattenseele“ fest etabliert worden, sodass man auch hier erkennen kann, dass diese Thematiken uralt sind. So wird in den Hochkulturen der alten Zeit (Sumer, Babylonien, Akkad, Ägypten etc.) im Großen und Ganzen die Freiseele auch als Lebensseele deklariert. Doch all die tollen Begriffe sind wertlos, wenn man hier nicht in die Analyse will. Die Selbstanalyse muss u. a. auch eine Schattenanalyse beinhalten. Dies bedeutet wieder, dass man sich fragen muss, was man über den inneren Schatten und die allgemeine Schattenthematik im Inneren weiß und was man da machen kann, um Klarheit bzw. Licht zu erhalten. Lapidar kann man sagen, dass man seine Schatten dadurch analysieren kann, in dem man sich den Satz „Was trifft, betrifft“ reiflich überlegt und schaut, welche verschiedenen Verhaltensweisen des eigenen Umfeldes entsprechende Reaktionen hervorbringen, die man als „unerwünscht“ oder „destruktiv“ bezeichnen kann. Denn hierdurch wird man erkennen, dass die eigenen Schatten ins Außen projiziert werden, und dass man hierdurch selbst der Umwelt gegenüber anders auftritt, als man eigentlich will. Das heißt also, dass man alles, was man mit dem Ich verbinden kann, auch erkennen muss, um sich mehr und mehr zu beleuchten, zu illuminieren, was irgendwann auch zu einer Erleuchtung führt. Man muss schauen, welche eigenen Handlungen den inneren Maximen zuwiderlaufen, bzw. was das Ich emotional bewegt, ärgert, aufregt oder einfach nur „beschäftigt“, sodass hier eine deutliche Betroffenheit symbolisiert ist. Doch ich will jetzt nicht erneut Abschnitte, Tipps, Tricks und Arbeitsanweisungen aus dem Buch „Magisches Kompendium – Schattenarbeit“ hier aufwärmen, da es ja um die Lichtarbeit geht.

      Lichtarbeit? Also das Arbeiten mit Licht! Gut, doch was ist denn dieses Licht in der Lichtarbeit? Wenn man will, kann man hier einfach sagen, dass es eine kosmische Energie ist. Punkt! Gut, doch das hilft nicht. Dass es eine spirituelle oder göttliche Energie des Kosmos bzw. Gottes ist, ist zwar eine Erklärung, die sehr, sehr oberflächlich betrachtet ausreichen kann, doch wenn man tiefer dringen will, wird man auf hohle Phrasen und Gedankenseifenblasen treffen, die einfach nur wegplöppen, wenn man spezifische Fragen stellt. Das bringt uns aber nicht weiter! Lichtarbeit ist das Arbeiten mit Gott! Das hatten wir auch schon, denn es folgt die Frage „Welcher Gott und warum keine Göttin?“

      Wenn man es ganz, ganz, GANZ genau nehmen will, wäre es aber schon korrekt. Bitte? Wie jetzt? Lichtarbeit ist das Arbeiten mit Gott? Nun, die Aussage bezieht sich auf den biblischen Gott der Christen, den islamischen Gott der Moslems und dem jüdischen Gott der Juden. Da die Religionen alle von Abraham abstammen und die jeweiligen heiligen Schriften dieser monotheistischen Religionen sich linear beeinflusst haben, kann man ja mal spontan zu der ältesten dieser drei Religionen gehen, zum Judentum. Hier kann man dann einfach mal die Tora lesen und schauen, was es da so für einen Gott gab. Die Tora ist eine Buchrolle, die aus fünf Konventionen besteht. Die Tora soll vor ca. 3500 Jahren verfasst worden sein, und … „Die Tora ist alles und was in ihr steht, ist Wahrheit, allein die Wahrheit, denn alles, was der Mensch jemals wissen muss, steht in der Tora!“ Diese dogmatische Schrift entstammt dem jüdischen Volksglauben (der rabbinischen Sicht) zu der Zeit, als der Exodus gekommen war. Die Altertumsforschung hat einen anderen Zeitabschnitt ausgemacht, denn in der Altertumsforschung heißt es, dass die Tora ca. vor 2700 Jahren verfasst wurde, und eine Zusammenfassung verschiedenster Autoren ist, die alle Rabbiner waren. Die rabbinische Sichtweise sagt hingegen aus, dass Moses die Tora geschrieben hat. Bis zu der Ausformulierung der Tora wurden Erzählungen, Phänomene, Gebote, Überlieferungen usw. mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, was letztlich dazu führte, dass die Gefahr bestand, vieles zu vergessen und für immer zu verlieren. So wurde die Tora niedergeschrieben, wobei auch hier im Vorfeld eine Aussiebung stattfand, denn die Tora umfasste „nur“ 304.805 Buchstaben. Hier ist ein weiteres Dogma zu finden, den diese 304.805 Buchstaben dürfen weder verändert werden, noch dürfen Buchstaben fortgelassen oder hinzugesetzt werden. Die Tora bleibt immer und immer auf 304.805 Buchstaben beschränkt. Es sind die ersten fünf Bücher Mose, die man auch in der Bibel, im Alten Testament findet.

      Hier spielt Gott eine wichtige Rolle, denn … ER (warum eigentlich „er“?) hat ja die Welt gemacht. Im Judentum wird hier gerne die Buchstabenkombination JHVH (יהוה) genommen, woraus dann der Name Jehova wurde. Nebenbei erwähnt sei, dass der Name nur einmal im Jahr vom Rabbi ausgesprochen wurde und da die hebräische Schrift damals keine Punktierung hatte und somit KEINE Vokale, weiß niemand, ob es wirklich JEhOvAh ist oder nicht doch JIhAvUh. Doch Jehova hat sich durchgesetzt, und klingt auch irgendwie … besser. Gut. Doch die Hebräer waren ein in verschiedenen Stämmen unterteiltes Volk, da es damals vor vielen Tausend Jahren noch nicht „das Judentum“ gab. Die Hebräer waren ein Volk von Nomaden, die mit sehr, sehr vielen anderen Völkern Kontakte pflegten und hier auch „religiöse Ideen“ übernahmen. So sind z. B. die Engel entstanden. Historisch gesehen, haben sich die Engel, und ihre Hierarchie, aus einem „erstaunlichen hebräischen Zuchtprogramm“ entwickelt, bei dem übernatürliche Wesen aus Ägypten, Sumer, Persien und Babylonien, vermischt und gekreuzt wurden. Diese magisch-religiös-genetische Interaktion von Ideen, brachte die äußere Erscheinung der geflügelten Gottesboten hervor. Im ersten nachchristlichen Jahrhundert wurde diese Erscheinung immer manifester, da dem Kern dieser jüdischen Kreation mehr und mehr Gehalt gegeben wurde, sodass dieser von den neuen Religionen fast vollständig übernommen wurde – also dem Christentum und dem Islam. Seither hat die Grundgestalt des Engels keine wesentlichen Änderungen erfahren.

      Tja, und dies kann man auch auf DEN EINEN