Frater LYSIR

Magisches Kompendium - Lichtarbeit


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keine 100 Jahre standhalten konnte. Es war eben keine Blütezeit, sodass der Gott, und auch der Pharao, dafür verantwortlich gemacht wurden, und in die Vergessenheit gerieten. Doch wenn man sich dann wirklich der kulturellen Wiege der Magie, der Spiritualität, der Esoterik und der Kultur widmet, den Sumerern, trifft man auf die Prinzipien Enlil und Enki, also auf „Herr Sturm“ bzw. „Herr des Nichts / der Nicht-Existenz“ und auf „Herr Erde“ bzw. „Herr der Materie / der Existenz“.

      Dies bedeutet also, wenn man im Kontext der Lichtarbeit sagt, dass man mit dem „Licht Gottes“ arbeitet, sagt man eigentlich, dass man mit den Energien von Enlil und Enki arbeitet.

      Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich nun Stück für Stück auf diese beiden Götter eingehe, und wie man sie zusammenfügen kann, auch wenn sie historisch, etymologisch und auch archäologisch als zwei Götter gesehen werden, die Brüder sind, und sich hier und da doch einer Meinungsverschiedenheit gegenübersahen. Enlil fand die Menschheit sehr störend und Enki mochte die Menschen. Enlil schickte die Sintflut (welche auch archäologisch belegbar ist) und Enki rettete die Menschen. Dies kann man im Gilgamesch-Epos nachlesen. Wenn man sich dann aber in die Magie hinein bewegt, und Lichtarbeit ist letztlich Magie, findet man recht schnell das Prinzip Choronzon. Choronzon ist ein Name, der noch nicht so alt ist, in der kabbalistisch-magischen Szene aber doch einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt. Choronzon wird aber gern als „Dämon“ bezeichnet, wobei man hierzu wissen muss, dass das Prinzip „Choronzon“ kein klassischer Dämon im Sinne von Baal, Astaroth, Asmodeus oder Beelzebub ist. Nein, Choronzon ist auch kein göttliches Wesen einer anderen Kultur, welches von irgendwelchen „Siegermächten“ oder „Religionsmächten“ dämonifiziert wurde. Choronzon (oder auch Coronzon bzw. Coronzom) taucht das erste Mal in den Tagebüchern von Dr. John Dee auf, der zusammen mit Edward Kelley die henochische Magie „bekam“ bzw. „(er)fand“. Doch Choronzon wurde hier eher „nebenbei“ erwähnt (Channeling vom 21. April 1584). Im englischen Original des Channelings wurde für Choronzon/Coronzon der Titel „mighty Devil“ verwendet, was nun mit „gewaltiger/mächtiger/machtvoller Teufel/Leibhaftiger“ übersetzt werden kann. Es geht also wieder um ein Prinzip, das sich auf „Täuschungen“, „Verleumdungen“, „Entzweien“ aber auch auf „etwas hinüberbringen“ bzw. „durchstecken“ bezieht (wenn man sich das Wort Devil bzw. Diabolus anschaut). Nun, wenn man jetzt einmal von dem „bösen Teufel mit Hörnern und Bockfüßen“ fortgeht, erhält man eine Energie, die einen prüfen wird. Die Prüfungen sind nicht fair, da man „hinters Licht“ geführt werden soll. Doch gerade das geflügelte Wort „hinters Licht“ führen, muss bei Choronzon absolut wortwörtlich genommen werden, da dieses Wesen die Möglichkeit besitzt, Energien aus der Dualität bzw. der Existenz in die Nicht-Existenz – Ain Soph Aur / Ain Soph / Ain zu führen. So ist Choronzon der Hüter des Abyss, der großen Schwelle des Seins. Er ist der unbarmherzige Prüfer, der alles und jeden vernichtet, um aus den „Resten“ die wahren Götter zu erschaffen. So ist Choronzon ein Schmelzofen, wo alle Energien des Menschen geschmolzen und neu geformt werden! Choronzon ist der Abyss und gleichzeitig ein „Freigeborener“ oder „Edler“. Er ist ein Hüter, Wärter, Erzieher und gleichzeitig eine manifeste Furcht bzw. Drohung!

      Doch es geht hier nicht um einen Namen, es geht um ein Prinzip, das prüft und abwägt, welche Energie nützlich ist und was alles „eingeschmolzen“ werden muss – ohne Rücksicht auf Ego, Ethik oder Moral. Für die Ratio, für den Intellekt ist dies nicht leicht zu akzeptieren. Die höheren Anteile des Selbst jedoch, verstehen dieses Vorgehen, da es eine „typisch kosmische“ Prämisse ist, um im Großen Werk zu arbeiten. Und wenn man mit diesem Prinzip wirklich arbeitet, vollzieht man echte Lichtarbeit, da man Schöpfung und Information aus dem Nicht-Sein in das Sein transportiert, wobei man sich vorher, in unzähligen Prüfungen und Transformationsprozessen, so sehr verwandelt hat, dass man DAS Licht auch tragen bzw. weitergeben kann. Man ist ein Lichtträger geworden, ein „Luzifer“, ein Informationsgeber, ein Wesen, das dem Kosmos, dem Großen Werk dient, ohne auf die Wünsche seines Egos zu hören. Ein wahrer Lichtarbeiter also, der seinen Platz im Großen Werk eingenommen hat und seinem wahren Willen folgt.

      Tja, doch dies will kein Lichtarbeiter der Eso-Szene hören. Gut, es wird auch nicht verstanden, da es wirklich nicht einfach ist und man unerklärliche Dinge und Erlebnisse nun einmal NICHT erklären kann. Doch wenn man kosmisch agiert, wenn man seine verschiedenen Lebensaufgaben und seine wahre Existenzaufgabe erkannt, verstanden angekommen und integriert hat, wird man ein inneres Wissen, eine kosmische Gnosis (Weisheit) ausbilden, welche keine Erklärung mehr braucht.

      Doch da dies alles sehr „abgehoben“ und irgendwie auch „seltsam“ ist, kann man auch sagen, dass Lichtarbeit das Arbeiten mit einer Energie ist, die das Leben des Menschen verändert und diesen in die Transzendenz führt. Mmmhm, OK, dann ist es also eine Kraft, die den menschlichen Körper und die Seele verändern kann. Aha! Also so etwas wie Emotionen oder auch logische Kausalitäten, ja? Ja und nein! Es geht um den eigenen Geist, der in höheren Dimensionen unserer Welt dringen kann. Also um ein spirituelles, geistiges Arbeiten. Aha! „Höhere Dimensionen“. Nun, das menschliche Tagesbewusstsein ist schon mit den normalen drei Dimensionen mehr als nur ausgelastet, nicht wahr? Das stimmt, doch irgendwie muss man ja Unterscheidungen treffen. In diesem Kontext bedeutet Lichtarbeit also (auch), dass man sich von seinem Ego loslösen kann, sich von seinem Alltag befreien kann, um seiner inneren Stimme, seiner inneren Gewissheit, zu folgen, und um das auszuführen, was einen harmonisch erfüllt, und echtes Glück erschafft. Echtes Glück?

      Ja, echtes Glück, welches NICHT materiell ist, da der Mensch in seinem Ego ein Loch hat, welches die meisten Menschen mit materiellen Dingen füllen wollen, es aber niemals schaffen, da dieses Loch nur durch den eigenen Geist erfüllt, bzw. ausgefüllt und verschlossen werden kann. Auch diese Erkenntnis, auch dieses Verschließen des „Ego-Herz-Loches“, ist Lichtarbeit!

      Lichtarbeit?!?! Irgendwie nicht ganz so einfach zu fassen und auch nicht ganz so einfach zu verifizieren, nicht wahr? Wenn man es sich sehr einfach machen will, kann man sagen, dass man Energiearbeit leistet, die etwas Positives bewirken soll. Wenn man es sich etwas komplizierter erklären will, dann ist Lichtarbeit die Einnahme des Platzes im Großen Werk, sodass man seinen wahren Willen lebt, sich selbst harmonisiert und dem Kosmos in vollkommener und bewusster Aufopferung dient, ohne Rücksicht auf sein Ego. Ein Mittelweg aus diesen Extremen kann man natürlich auch finden, sodass man erst einmal sagen kann, dass diese „Lichtarbeit“ auf eine Vermittlung von Wissen zielt (Licht = Information), und dass auch hier eine gewisse Aufklärung betrieben werden soll, damit der Mensch eine Orientierung bzw. einen Halt bekommt. Es geht um eine klare Strukturierung, es geht um das Aufbrechen von überholten und falschen Systemen, die mehr nehmen als geben, die mehr zerstören als selbst etwas zu erschaffen. Politisch gesehen wäre Lichtarbeit der Umweltschutz, der sich gegen den Kapitalismus wendet, sodass man für sich ein Leben wählt, welches man in Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit lebt, wodurch man mit der Natur und den zur Verfügung stehenden Ressourcen nachhaltig umgeht. In diesem Kontext kann man aber auch wieder die klassische Heilungsarbeit mit ins Boot holen, welche man auch mit den Vokabeln „Geistheilung“, „Reiki“ oder auch „Energieheilung“ betiteln kann. Heilung KANN auch Lichtarbeit sein, genauso wie das Vermitteln von Wissen, Weisheit, Wahrheit und Erkenntnis.

      Aha! Also ist Wissensvermittlung und Heilarbeit Lichtarbeit, ja? Ja! Aber es ist auch noch mehr! Denn der Begriff „Lichtarbeit“ ist als eine Art „Oberbegriff“ zu sehen, so wie auch „Schamanismus“, „Chaosmagie“, „Angelistik“, „Zeremonialmagie“, „Reiki“ oder eben „Energiearbeit“. Doch je mehr Worte man in eine Erklärung packt, je mehr Definitionen man ersinnen will, desto schwieriger kann es werden, eine klare Struktur zu erschaffen.

      Wenn man so will, dann impliziert die Lichtarbeit eine energetische Arbeitsmoral, die darauf abzielt, dass man sich selbst erkennt, sich selbst in einen energetischen Zustand bringt, wodurch man einen bewussten und kontrollierbaren Zugriff auf seine Energiekörper (Äther-, Emotional-, Mental-, Astral-, Spirituelle- bzw. der Kausal-, Intuitions- bzw. der Buddhi- und Atmankörper) und auf seine Energiezentren, seine Chakren, hat. Wenn man vollkommen bewusst und gezielt auf seine Energiekörper und auf seine Chakren zugreifen