Thomas Riedel

Tamora - Das Erotikfilmprojekt


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einkaufen gewesen. Jetzt wollte sie ihre geliebte Königin damit überraschen.

      »Ich husche in die Küche«, sagte sie und machte sich aus der Umarmung frei.

      »Wieso?«, gähnte Violett, die ein kleines Nickerchen gemacht hatte.

      »Muss Kartoffeln bürsten und den Lachs zubereiten. Natürlich nur, wenn Madam erlauben«, erwiderte sie frech grinsend.

      »Madam erlaubt«, schmunzelte Violett, wobei sie sich die Kuscheldecke bis an die Nase zog.

      »Sehr gnädig, Madam!«, forderte Tamora sie mit einem Knicks heraus und begab sich in die Küche. Nachdem sie einen Topf bereitgestellt hatte, begann sie damit die Kartoffeln unter fließendem Wasser gut abzubürsten. Dann legte sie die Erdäpfel ins Salzwasser, gab etwas Lorbeer hinzu.

      »Nur weich kochen … mmh … cirka … Minuten? … na, ich schau mal zwischendurch«, murmelte sie vor sich hin. »Jetzt … ach ja …« Sie trällerte leise ein fröhliches Lied vor sich hin und bewegte sich dazu im Takt, während sie Dill, Kerbel, Estragon und Sauerampfer wusch und vorsichtig trocken schleuderte. Anschließend begann sie die Blätter von den Stielen zu zupfen und grob zu zerpflücken. »Sie liebt mich … sie liebt mich nicht … oh doch, ich weiß: Sie liebt mich«, kam es ihr halblaut über die Lippen.

      Sie hatte Violett nicht bemerkt, die sich, nur mit ihrem Kimono bekleidet, in den Türrahmen gelehnt und sie schweigend beobachtet hatte. Erst ihr Lachen riss sie aus ihrem versunkenen Tun.

      »Was gibt es zu lachen, Madam?«, erkundigte sie sich mit einem kessen Seitenblick, wobei ein schelmisches Grinsen ihre Lippen umspielte. »Ist der Anblick von Dienstboten bei der Arbeit für die Herrschaft so erheiternd?«

      »Machst du dich gerade über mich lustig, Prinzessin?«, erwiderte Violett und betätigte kurz den R/C-Controller, den sie versteckt hinterm Rücken gehalten hatte, worauf Tamora derart zusammenzuckte, dass die Frühlingszwiebel in ihrer Hand, die sie gerade in feine Ringe schneiden wollte, quer durch die Küche flog und zwei Schritte vor Violetts Füßen zu liegen kam.

      »Wie käme ich dazu, Madam«, gab sie amüsiert zurück, nachdem sie den Schreck überwunden hatte und fügte feixend hinzu: »Wo Madam über die Macht verfügt … oder muss ich sagen … Dunkle Macht? Wenn ich von ihr laufend vibrierend daran erinnert werde, wo sie steckt?«

      »Immer zu zweit sie sind. Keiner mehr, keiner weniger. Ein Lehrer und ein Schüler«, entgegnete Violett schmunzelnd. Sie bückte sich, hob die Zwiebel auf und kam auf Tamora zu. »Viel zu lernen du noch hast. Dann erst eine gute Sub du wirst sein.«

      »Vorsicht du walten lassen musst, wenn in die Zukunft du blickst, Königin …« Tamora nahm ihr die Zwiebel aus der Hand und konterte im Stil Meister Yodas. »Die Furcht vor Kontrollverlust ein Pfad zur dunklen Seite ist.«

      »Übertreiben du nicht sollst, Prinzessin. Sonst fühlen den ›Strap-On‹ du wirst!«

      Das war der Augenblick, an dem sich Tamora vor ihr auf die Knie warf und sie mit nach oben gereckten Armen ansah: »Au ja, verehrungswürdige Gebieterin!« Dann senkte sie ihren Blick und murmelte mit gespitzten Lippen in flehendem Ton: »Aber bitte nicht auf der dunklen Seite einführen, oh meine geliebte Königin.«

      »Du kannst so schön bescheuert sein«, grinste Violett und lachte laut los. »Beizeiten erzählst du mir mal, was du dir einwirfst. Ja?« Sie half ihr auf, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Komm, ich helfe dir … sag einfach, was ich machen soll.« Dabei gab sie ihr einen leichten Klaps auf den Po, was ihre Freundin mit einem schrägen Seitenblick quittierte, weil sie wieder eine Vibration in ihrem Anus befürchtete.

      »Du musst mir nicht helfen, aber natürlich freu ich mich … Moment.« Tamora schnitt die Zwiebel in feine Ringe und legte sie zusammen mit den Kräutern in kaltes Wasser ein. »Du könntest den Sauerrahm mit Crème fraîche und Milch verrühren …«

      »Schmeckst du das auch mit Salz, Zucker und einem Esslöffel Zitronensaft ab?«, erkundigte sich Violett.

      Tamora, die gerade den Backofen vorgeheizt hatte, nickte und verteilte den Lachs in einer flachen Form mit ausgelassener Butter. »Wenn du soweit bist …«, sie prüfte die Kartoffeln, »die können abgegossen werden. Lass sie gut ausdämpfen. Dann auf dem Backblech verteilen und flach drücken. … und natürlich mit Butter bestreichen.« Sie griff zur Käsereibe und als ihre Freundin soweit fertig war, bestreute sie die Kartoffeln mit den feinen Käseraspeln.

      »Ich schieb mal beides in den Ofen«, meinte Violett und beträufelte den Lachs mit etwas Zitrone.

      »Magst du mit mir derweil den Wein probieren? Es dauert ja ein bisschen, bis wir weitermachen können«, fragte Tamora und griff bereits zu einer Flasche ›Chardonnay‹.

      Violett lächelte. »Wann hast du das alles geholt?«

      »Noch bevor ich dich abgeholt habe. Ich wollte dich überraschen … und jetzt ist es sogar ein gemeinsames Kochen geworden … Das ist so schön … Was ist jetzt mit Wein?«

      »Ja, gern … dann können wir gleich anstoßen.«

      »Und worauf?«, fragte Tamora. Sie öffnete die Flasche, schenkte ein und reichte Violett ein Glas.

      »Einfach auf uns? …«

      »Fein … Auf unsere Liebe, Vio« Dabei stieß Tamora leicht gegen das Glas ihrer Freundin.

      Sie nahmen beide einen Schluck und gaben sich ein Kuss.

      »Achtest du bitte auf den Ofen, Vio?« Tamora war dazu übergegangen die Kräuter und Frühlingszwiebeln in einem Sieb abtropfen zu lassen. Dann rührte sie die Hälfte unter die Sauerrahmmischung und gab den Rest in eine große Schüssel.

      »Der Wein ist lecker. Den hast du gut ausgewählt«, meinte Violett als sie die Kartoffeln aus dem Backofen nahm.

      »Freut mich, dass er dir schmeckt«, lächelte Tamora und verteilte die Kartoffeln in der Schüssel. Dann gab sie den Lachs hinzu und die restlichen Kräuter samt Zwiebeln und würzte es mit etwas Pfeffer. »Wenn Madam sich bereits setzen wollen? Das Hausmädchen wird alles an den Tisch bringen.«

      »Hör auf mit dem Quatsch«, grinste Violett. »Versteht sich wohl, dass ich mit anpacke, oder? Sieht übrigens richtig lecker aus.«

      Tamora drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Danke.«

      *

      Nach dem Essen hatten sie sich unter einer Decke eng aneinandergekuschelt und einen romantischen Film auf DVD angesehen, dessen Nachspann gerade anlief.

      Tamora veränderte ein wenig ihre Lage, legte ihren Kopf in Violetts Schoß und sah sie mit einem spitzbübischen Lächeln an. »Sonst fühlen den ›Strap-On‹ du wirst!«, äffte sie Meister Yoda nach und forderte ihre Freundin damit zu einer erneuten Spielrunde heraus, wobei sie mit ihrem Kopf fast unmerklich in Richtung des Schlafzimmers deutete.

      »Ist meine Prinzessin schon wieder geil? Hat ja tatsächlich etwas von einer rolligen Katze!« Violett löste eine längere Vibration des ferngesteuerten Analplugs aus, worauf ihre Prinzessin sofort wieder glänzende Augen bekam und feucht wurde.

      Statt einer Antwort führte Tamora Violetts Hand in ihren Schoß, ließ ihre Finger testend in sie eindringen. »Bin ich?«

      »Und wie«, grinste Violett. Sie schlug die Decke zurück. »Dann komm, Prinzessin.« Sie machte sich von ihr frei, stand auf und schritt in ihrem unnachahmlich katzenhaften Gang auf das Schlafzimmer zu.

      »Ich bin sofort bei dir, Vio ... Geh nur schon vor.«, erklärte Tamora und wartete bis ihre Freundin die Tür geöffnet hatte.

      Kaum hatte Violett das Licht eingeschaltet, folgte ein völlig überraschter Aufschrei, gefolgt von einem: »Du bist nicht nur herrlich bescheuert, sondern auch ein abgedrehtes, verrücktes und liebenswürdiges Huhn! … Und ja, verdammt noch mal! … Ich liebe dich doch auch!«

      Tamora betrachtete ihre Geliebte von der Tür her. Diesmal war es ihre Königin, der die dicken