Hermann Büsken

Die Tore der Atlanter Buch 3 von 4


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komme gleich wieder.«

      »Riga, wir sind an unserem Ziel angekommen. Es ist die Frau von Octavius einem römischen Soldaten. Die Frau heißt Cornelia und kümmert sich um deine Tochter.«

      Kristel kam zurück. Sie strahlte.

      »Ich habe eine Vertretung gefunden.«

      »Römische Kleidung ist angesagt.«

      »Macht nichts.«

      »Also, um elf bei mir.«

      »Riga bis bald.« Vom Treppenflur aus, sprang er nach Jessika. »Du warst bei Riga?«

      »Ja, Kristel kommt auch mit. Ich suche mal meine Geschenke zusammen.«

      »Müssen wir auch was mitbringen«? fragte Jessika.

      »Nein, wir reisen übrigens ohne Pferde.«

      Kurz vor elf trudelten alle ein. »Ihr seht wirklich zum Anbeißen aus«, konnte er sich nicht verkneifen zu sagen.

      »Und was ist mit dir«? fragte Jeanette.

      »Ich bin die Ausnahme, Cornelia hat mich schon so gesehen. Hört zu, die es noch nicht wissen, durch den bevorstehenden Handel mit römischem Gut ist eine Geheimhaltung eurer Personen nicht mehr nötig. Deshalb darf Lena uns in jede Situation fotografieren. Jeanette, wenn du das nicht willst, musst du das sagen.«

      »Nein, schon gut, ist mir recht.«

      »Gut denn, Großvater du hältst die Stellung und genießt die Ruhe hier, denn die ist bald vorbei.«

      Sie stellten sich zusammen und kamen bei Cornelia an. Kristian hatte vorher einen Ort ausgespäht, der meist verlassen schien.

      Lena stellte ihren Karton mit den Hähnchen ab und fotografierte drauf los. »Lena, damit später kein Verdacht aufkommt, musst du mich und Edra auf ein Bild bringen.«

      »Wie soll ich das denn machen?«

      »Mit deinem Fotoapparat ist doch eine Doppelbelichtung möglich. Du wirst erst mich fotografieren und dann stelle ich mich als Edra daneben, und du drückst noch mal auf den Auslöser.«

      »Ja, das geht.«

      »Das machen wir später.« Sie gingen alle auf das Wohnhaus zu.

      Elana entdeckte sie als Erste. Sie rannte zurück und kam mit Cornelia zurück. Die Frauen schauten sich wortlos an.

      »Also,« fing er an, »das ist Cornelia und Elana.« Dann stellte er seine Freunde vor. Einer fehlte.

      »Wo ist Decimus?«

      »Der ist weggeritten«, sagte Elana.

      »Was riecht denn da so gut?« Cornelia sog tief den Duft der Hähnchen ein. »Wir gehen am Besten ins Haus«, erklärte Kristian. »Und dies sind Geschenke für dich.«

      »Für mich?« Er nahm die Rolle Stoff von der Schulter und legte sie auf den Tisch. Dann folgten der Nähkoffer und diverse Kleinteile.

      Lena stand dabei und fotografierte alles. Elana starrte auf den Nähkoffer, was da wohl drin war?

      Kristian erlöste sie und öffnete den Koffer.

      »Da ist alles drin, was man zum Nähen braucht.«

      Fasziniert von den blanken Teilen, die der Koffer preisgab, machte Cornelia und Elana stumm. »Wie wäre es mit einem Gruppenfoto, kommt nach draußen, da ist besseres Licht.« Sie standen zusammen, als Decimus angeritten kam. Er würde eine gute Figur auf den Fotos abgeben. Decimus überließ einem Sklaven die Zügel seines Pferdes und stellte sich zu ihnen. »Sind das alles deine Frauen«? fragte er Kristian.

      »Wenn du meinst, ob alle Frauen aus meiner Welt kommen, ja.« »Und wer ist deine Frau?« Jessika hob ihren Arm. »Das bin ich.«

      »Hm, sie kann mich ja verstehen, sie würde einen guten Preis auf den Sklavenmarkt bringen.«

      Er schaute Kristian an, der ihn ungläubig anschaute, dann lachte er lauthals los. »War nur ein Scherz.« Er lachte immer noch, als er sich in die Reihe stellte. Lena drückte auf den Auslöser. »Jetzt Decimus und ich«, sagte Kristian.

      Das Foto mit Edra, wie würden sie darauf reagieren?

      »Decimus, du bleibst hier stehen und rührst dich nicht, egal was passiert, verstanden?« »Hm«, brummelte er, Lena machte das erste Foto. »Nicht bewegen.« Kristian hatte im Boden eine Markierung angebracht, verwandelte sich in ein Alien und stellte sich neben die Markierung. Lena betätigte den Auslöser. »Schau nach ob das Bild, was geworden ist«, bat er Lena.

      Auf dem Display erschien das Foto mit ihm, Decimus und Edra. Decimus hatte von Edra nichts gesehen, weil er sich nicht gerührt hatte. Elana umklammerte Cornelias Arm vor Schreck. »Ihr braucht keine Angst haben«, beruhigte Kristian sie.

      »Was war das für ein Ding neben mir«? fragte Decimus.

      »Ich habe gesehen, dass Elana und Cornelia Angst davor hatten?«

      »Ich habe nur ein wenig gezaubert. Wir sollten reingehen und essen«, schlug er vor.«

      »Hast du was zu Essen mitgebracht«? fragte Decimus.

      »Ja, habe ich, Cornelia hat sicher nicht mit so vielen Leuten gerechnet. Immer der Nase nach.« Der Karton wurde geöffnet. Lena hatte auch an Pappteller gedacht. Die Stangenbrote lagen schon auf dem Tisch. »Greift zu.«

      Das hätte er nicht zu sagen brauchen, sie alle waren hungrig. Kristian blickte sich um, ein paar Liegen waren um den Tisch gruppiert. Decimus ergriff sich einen Hahn, biss hinein, verdrehte verzückt seine Augen und legte sich auf eine Liege. Kristian verstand die Römer nicht, im Liegen kann man doch nicht vernünftig essen.

      Sie griffen auch zu und setzten sich auf die Liegen. Es herrschte eine andächtige Stille, nur die Kaugeräusche waren zu hören.

      »Mann tut das gut«, äußerte sich Decimus. Kristian reichte ein halber Hahn, seinen Freunden ebenfalls.

      »Decimus greif zu, ehe alles kalt wird.«

      »Hast recht, das wäre eine Schande.«

      »Lena mache bitte ein paar Bilder mit der Sofortbildkamera. Eins nehmen wir mit für Riga.« Für Cornelia war das Zauberei, als sie die Fotos in den Händen hielt.

      »Die kannst du Octavius zeigen, wenn er zurück ist. Lena schaust du dich draußen mal um, mach Fotos von den Gebäuden, Backstube, einfach alles.«

      »Darf ich die kleine Frau mit dem Zauberkasten begleiten, ich kenn mich hier aus«? fragte Decimus.

      »Ich glaube nicht, dass die kleine Frau etwas dagegen hat«, sagte Kristian. Alle lachten.

      »Cornelia, du musst dir keine Arbeit machen, wir reisen heute Nachmittag wieder ab. Wenn die Mutter von Elana wieder gesund ist, bringe ich sie hierher. Siehst du eine Möglichkeit, für Riga hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen?«

      »Meinst du hier bei mir?«

      »Überhaupt, wo ist egal.«

      »In der Stadt könnte sie einen Laden führen.«

      »Ist wohl besser, wir warten, bis sie hier ist. Die zwei Pferde darfst du verkaufen, und nehme dir davon, was du für den Unterhalt der Frauen brauchst. Cornelia, wie viele Sklaven gehören dir?«

      »Acht.«

      »Was bedeuten sie dir? Kennst du ihre Geschichten oder sind sie für dich eine Ware, etwa wie ein Pferd, das den Pflug zieht?«

      «Du stellst aber komische Fragen, sicher sind sie eine Ware, wir haben sie ja gekauft. Es tut mir auch leid, was ihnen widerfahren ist. Ich behandle meine Sklaven gut und weiß, dass es Andere nicht so gut haben, es werden auch Sklaven von ihren Herren getötet, warum sollte ich so etwas tun?«

      »Entschuldige, ich habe gesehen, wie Riga auf dem Markt angeboten wurde, wie ein Stück Vieh.«

      »Hast du sie gekauft?«

      »Nein,