Celine Ziegler

Die Collide-Lovestory


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sieht mich von der Seite an. "Schon wieder müde?"

      Ich nicke und huste leise.

      "Dann schlaf am besten nochmal. Vielleicht hast du die Krankheit schon überschlafen, wenn du wieder aufwachst", scherzt er und hält mir eine Hand an die Stirn. "Obwohl du wirklich glühend heiß bist."

      Die Gänsehaut auf meiner Haut, die seine Berührung ausgelöst hat, kann ich nicht verbergen. Ich zucke kurz mit den Schultern und schließe die Augen. Neben Aiden zu schlafen ist tausend Mal besser, als nur von ihm zu träumen. Auch, wenn es nur auf der Couch ist. Bevor ich einschlafe höre ich noch, wie Aiden den Fernseher leiser macht und durch die Kanäle tippt, bis er bei einem Sender bleibt.

      "Raven." Eine leise Stimme holt mich aus meinem Traum.

      Ich stöhne und kneife die Augen zu.

      "Raven, komm schon." Aiden tippt mit seinem Finger sanft auf meine Stirn.

      Ich wedle seine Hand von meinem Gesicht weg und halte mir die Decke über den Kopf. Ich liege wieder in Aidens Bett. "Wie viel Uhr haben wir?"

      "7.39 AM. Wie fühlst du dich? Du hast tatsächlich die ganze Nacht durchgeschlafen." Aiden lacht und ich höre, wie er die Vorhänge vor dem Fenster zur Seite schiebt.

      "Oh Gott", stöhne ich und gucke mit meinem Kopf leicht unter der Decke hervor, "Ich will nicht zur Schule."

      "Bleib einfach noch hier. Ich werde nach den Kursen wiederkommen." Aiden geht zu seinem Schreibtisch und schreibt etwas auf einen Zettel. "Das ist ein Lieferdienst für jegliches Essen, falls du Hunger bekommst. In der Küche habe ich dir Tabletten hingelegt, die du nehmen kannst. Damit sollte es dir besser gehen."

      Ich sehe ihn baff an. "Woher willst du wissen, dass die Tabletten helfen, wenn ich nicht mal weiß, was ich habe?"

      Aiden geht zur Tür und grinst. "Ich war heute Morgen in der Apotheke und habe der netten Apothekerin deine Symptome aufgezählt. Dann hat sie mir das gegeben."

      Ich schmunzle in die Decke hinein. "Danke."

      Aiden greift nach dem Türgriff. "Kein Problem. Ich fahre jetzt los, falls du was brauchst, dann - du hast ja meine Nummer."

      Ich richte mich ein wenig auf und kneife die Augen leicht zu, weil das Sonnenlicht so grell ist. Ich fühle mich nach dem vielen Schlaf schon besser. "Okay."

      "Du siehst schon viel besser aus als gestern Abend." Er lächelt leicht.

      "Ich fühle mich auch besser."

      Nachdem Aiden gegangen ist, schleppe ich mich aus dem Bett und tapse die Treppen herunter in die Küche. Auf dem Küchentresen liegt eine kleine Verpackung und ich nehme eine Tablette mit einem Glas Wasser. Ich gehe ins Wohnzimmer und laufe an den vielen Bücherregalen vorbei zur Couch. Aiden ist so unheimlich fürsorglich, dass es mir schon fast unwirklich vorkommt. Er war extra heute Morgen noch wegen mir in der Apotheke und bietet mir seine Wohnung als Ruheplatz an. Und das alles, obwohl wir uns gerade mal eine Woche kennen. Ich frage mich, ob Aiden letzte Nacht neben mir im Bett geschlafen hat. Ich denke, wenn er neben mir geschlafen hätte, hätte ich es gemerkt. Es ist einfach unmöglich, seine Anwesenheit nicht zu spüren.

      Nachdem ich mir gegen zwölf Uhr mittags eine Pizza bestellt habe und ich mich mit einem seiner Bücher auf die Couch gelegt habe, kommt Aiden wieder durch die Tür. Er sieht noch mit dem Rücken zu mir, streift sich die Schuhe ab, dreht sich um und scheint mich erst jetzt erblickt zu haben. "Oh." Er lächelt und kommt zu mir. "John Green, huh?"

      Ich runzle die Stirn und sehe ihn fragend an. "Was?"

      "Das Buch." Er nickt zu dem Buch.

      "Ach so", lache ich. "Ja, ich mag John Green. Ich war hin und weg, als ich es in deinem Regal gesehen habe und dann konnte ich nicht widerstehen."

      Aiden setzt sich zu mir auf die Couch und legt die Füße auf den kleinen Couchtisch. "Er schreibt gut, stimmt. Wie geht es dir?"

      "Viel besser." Ich klappe das Buch zu und setze mich in den Schneidersitz. "Ich bin nicht mehr so müde, aber mein Hals tut noch weh."

      "Gut", grinst Aiden, "Hast du schon gegessen?"

      Ich nicke. "Ich habe mir vor nicht mal einer halben Stunde Pizza bestellt, habe aber nur die Hälfte gepackt. Wenn du willst, kannst du den Rest haben, sie liegt in der Küche."

      "Gott sei Dank." Aiden steht aufatmend auf und geht in die Küche. "Ich hatte gehofft, dass du Pizza bestellst hast."

      "Dann hattest du ja Glück." Ich schmunzle.

      Ich höre Aiden in der Küche werkeln und lehne mich auf der Couch zurück.

      "Wann möchtest du eigentlich wieder zurück zum Campus?", ruft er aus der Küche.

      "Ich weiß nicht. Möchtest du, dass ich gehe?"

      Aiden kommt mit der Pizza auf einem großen Teller zurück. "Quatsch. Ich dachte nur, vielleicht möchtest du dir mal neue Klamotten anziehen und keine Ahnung... Mädchensachen tun." Er setzt sich auf die Couch und beißt von der Pizza ab.

      Ich lache leise. "Mädchensachen?"

      Aiden zuckt mit den Schultern und wischt sich über den Mund. "Keine Ahnung. Vielleicht so etwas wie Schminken, Nägel feilen, Anti - Pickel Creme benutzen."

      Ich beobachte seinen Mund, als er in die Pizza beißt. "Nicht unbedingt, aber duschen könnte ich mal."

      "Dann werde ich dich nachher zurück fahren."

      "Okay." Ich grinse.

      "Ich soll dir übrigens gute Besserung von Leon wünschen."

      "Oh." Sofort springen meine Gedanken wieder zu Sophia. Ich hatte gehofft, dass ich es verdrängen kann, aber kaum fällt sein Name ist meine Laune wieder am Boden. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. "Danke."

      "Raven", Aiden seufzt, "Hör auf, daran zu denken."

      "Woran denn?"

      Er verdreht die Augen. "An Sophia. Das sollte dir nicht so nahe gehen."

      Ich verziehe meinen Mund. "Weiß auch nicht, wieso das so einen Effekt auf mich hat. Ich denke nur einfach, dass Leon das nicht verdient hat. Er ist so lieb und Sophia..."

      "Ich glaube, dass Leon es weiß."

      Was?

      "Was? Wirklich?"

      "Ich weiß es nicht sicher, aber ich denke einfach, dass er es weiß. Leon ist nicht dumm und - wie du es gesagt hattest - ist Sophia nicht gerade unauffällig fremdgegangen."

      "Wieso trennt er sich dann nicht?" Ich bin total aufgebracht.

      "Weil er sie liebt, nehme ich an." Aiden nimmt den letzten Bissen seiner Pizza und schiebt seinen Teller weg. "Es kann schwer sein jemanden gehen zu lassen, der dein Herz glücklich macht."

      Ich atme einmal tief ein. "So etwas kann doch keinen glücklich machen."

      Aiden schaltet den Fernseher ein und legt sich neben mich auf die Couch. "In dem Fall gilt nun mal der Spruch: Liebe macht blind. Aber wir wissen ja auch nicht mal, ob es stimmt. Vielleicht ist er immer noch unwissend."

      "Ein klein wenig hoffe ich, dass er es nicht weiß."

      Nachdem wir uns einen Film im Fernsehen angesehen haben und ständig über die Artisten des Films diskutiert haben und über die verschiedenen Szenen philosophierten, fährt Aiden mich zurück zum Campus. Ich habe ihm angeboten seine Sachen zu waschen, die ich von ihm anhatte, aber er hat abgelehnt. Mit jeder Stunde fühle ich mich besser und besser. Nachdem ich geduscht und mich umgezogen habe, habe ich sofort mein Laptop eingeschaltet und die letzten Tage niedergeschrieben. Ich habe das Gefühl, dass ich alleine von den letzten Tagen drei Bücher schreiben könnte. Es fühlt sich unheimlich gut an.

      Kapitel 21

      "Oh mein Gott!" Aby kommt ins Zimmer gestürmt und ich