Celine Ziegler

Die Collide-Lovestory


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dreht währenddessen die Sitz - und Autoheizung voll auf und schaltet das Radio an.

      Ich dachte immer, dass solche Situationen nach einem Kuss extrem unangenehm sind, aber diese Situation hier, ist alles andere als unangenehm. Ich fühle mich einfach nur gut und bin glücklich.

      Im Hintergrund läuft gerade Gospel von The National. Dieses Lied passt total zu uns.

      "Ich kenne das Lied", bemerke ich, "Ist das im Radio oder auf einer CD?"

      "CD", sagt Aiden, "Ich habe das ganze Album von The National und um ehrlich zu sein, dachte ich auch, dass ich der einzige Mensch auf der Welt bin, der die hört."

      "Bist du nicht", lächle ich.

      Auch Aiden schmunzelt und fragt kurze Momente später: "Willst du eigentlich wieder zurück zum Campus?"

      Ich nicke, "Ja, mir ist total kalt und ich merke, wie ich eine richtig dicke Grippe ausbrühte. Ich sollte dringend in mein Bett."

      "Ob wir den Kurs wohl nochmal als Freunde betreten werden?", lacht Aiden.

      "Ich glaube, das ist ein Wunsch, auf dessen Erfüllung wir noch lange warten."

      Kapitel 19

      Aiden und ich kommen am Campus an. Der Regen hat fast aufgehört und die Sonne fängt an wieder zu scheinen. Er stoppt den Motor, greift an mir vorbei in sein Handschuhfach und wühlt darin rum.

      "Was suchst du?", frage ich.

      "Ehm", murmelt er, wühlt noch mehr und holt dann eine CD Verpackung heraus. "Das hier." Aiden hält mir die CD hin und ich nehme sie ihm ab, "Du kannst sie haben, wenn du möchtest. Ich hab das Album zweimal."

      Ich schaue auf die Verpackung. Das ist das Album von The National. Skeptisch drehe ich sie ein paar Mal in meiner Hand, "Sicher? Du musst sie mir nicht schenken."

      Aiden drückt auf einen Knopf an seinem Radio und holt die dazugehörige CD heraus, nimmt mir die Verpackung ab und legt sie sachte hinein, "Ja, sicher", lächelt er und gibt mir die CD wieder.

      Ich grinse breit und starre auf das Album. Endlich kann ich noch mehr Lieder von ihnen hören, die es im Internet nicht mal gibt. Wenn ich ehrlich sein muss, würde ich sogar behaupten, dass das das erste Geschenk ist, das mir richtig gut gefällt. Es ist perfekt. "Danke." Aiden sollte mir helfen, Scars Geschenk zu kaufen. Ich würde wetten, dass er immer gute Geschenke macht.

      "Kein Problem, sag mir dann, wie du es findest."

      Ich will gerade etwas sagen, doch stattdessen niese ich gleich zweimal hintereinander.

      "Ich glaube, heute im Bett zu bleiben, ist gar keine so schlechte Idee", meint Aiden und sieht mich explizit an.

      Ich nicke und ziehe die Nase hoch, "Ich hoffe nur, dass Aby nicht da ist. Wenn sie im selben Raum ist, ist ausruhen so gut wie unmöglich", seufze ich und greife nach meinem Handy, das noch auf der Ablage vor mir liegt.

      "Das stimmt", lacht Aiden.

      "Also dann", ich steige aus und bücke mich noch zu Aiden ins Auto, "Bis zum nächsten Spionageauftrag." Am liebsten würde ich ihn an mich pressen und ihn küssen.

      Aiden startet den Motor, "Bis zum nächsten Mal, Raven."

      Ich schmeiße die Tür zu und sehe Aiden zu, wie er die Straße zurück fährt. Und erst jetzt fällt mir auf, dass ich noch seine Jacke anhabe. Sie ist viel zu groß für mich und geht mir bis zu den Knien. Es scheint ihn aber nicht gestört zu haben, sonst hätte er etwas gesagt. Ich werde sie ihm trotzdem beim nächsten Mal wieder geben.

      Daran zu denken, dass es wahrscheinlich nicht lange dauern wird, bis ich ihn wieder sehe, lässt mein Herz schneller schlagen und ich muss an unseren Kuss denken. Ich glaube, ich habe immer noch nicht realisiert, was sich vor nicht einmal zehn Minuten zwischen Aiden und mir abgespielt hat, sonst hätte ich wahrscheinlich schon längst einen Nervenzusammenbruch gehabt.

      Wir haben gerade mal ein Uhr mittags und ich habe schon mehr erlebt, als in den letzten Jahren. Ich habe definitiv auch Dinge gefühlt, die ich lieber nicht fühlen würde, wie die Sache mit Tammy.

      Ich öffne die Tür meines Zimmers und muss feststellen, dass Aby da ist und immer noch in ihrem Bett liegt und schnarcht. Wie kann jemand so lange schlafen und dabei auch noch solche Laute von sich geben?

      Seufzend streife ich mir Aidens Jacke von den Schultern und sauge den Geruch in meine Nase, was aber definitiv nicht mehr so einfach ist, da meine Nase ganz verstopft ist. Ich fühle mich allgemein total beschissen und würde am liebsten einfach nur noch ins Bett fallen.

      Ich ziehe mir meine nassen Klamotten aus, streife mir ein Shirt von meinem Vater über und lege mich ins Bett, mit der Hoffnung, dass ich trotz Abys Schnarchen irgendwie die Chance habe, ein wenig Ruhe zu bekommen. Eigentlich würde ich mir ja Kopfhörer in die Ohren stecken und mit Musik diese Tiergeräusche übertönen, aber ich habe übermäßig nervende Kopfschmerzen.

      Seit zwanzig Minuten liege ich im Bett, wälze mich hin und her und versuche Schlaf zu finden, es will aber einfach nicht funktionieren. Kurzerhand hole ich mein Handy und schreibe Aiden eine Nachricht.

       Ich bin verloren.

      Aiden wird schon verstehen was ich meine.

      Aiden: Du musst ihr etwas vorsingen, hab ich dir doch letztens gesagt. Das funktioniert wirklich.

      Ravely: Wenn ich jetzt singe, wacht sie eher auf, weil sie befürchtet, dass irgendein Tier in unser Zimmer eingebrochen ist.

      Danach kommt keine Antwort mehr. Ich warte fünf Minuten und lege dann das Handy seufzend auf meinen Nachttisch und halte mir die Decke über den Kopf, damit es wenigstens ein klein wenig leiser ist.

      Weil ich sowieso nicht schlafen kann, hole ich mir einfach mein Lieblingsbuch aus dem Regal und lese da weiter, wo ich das letzte Mal stehen geblieben bin - ich komme mal wieder nicht drum herum, August mit Aiden zu vergleichen. Sie sind sich immer ähnlicher.

      Als ich auf Seite 341 angekommen bin, vibriert mein Handy.

       Ich steh vor der Tür.

      Ich runzle die Stirn, lege mein Buch beiseite und stehe auf, um die Tür zu öffnen.

      "Was machst du denn hier?", frage ich leise überrascht, als er tatsächlich vor der Tür steht.

      "Ich hole dich ab"; grinst er, "Du kommst zu mir, da ist es ruhig."

      Aiden will, dass ich zu ihm in seine Wohnung komme? Oh, ja, bitte! Er überrascht mich wirklich jedes Mal wieder aufs Neue. Seine Ideen scheinen ihm nie auszugehen.

      Ich sehe kurz zu Aby, um zu überprüfen, ob sie noch schläft und ja, das tut sie. Ich beneide sie, um ihren tiefen Schlaf. "Okay", flüstere ich und gehe zu meinem Schrank, um mir eine Leggings anzuziehen. Eine Jeans wäre jetzt einfach viel zu unbequem. Als ich sie mir angezogen habe, gehe ich zu Aiden auf den Flur und schließe die Tür.

      "Du siehst richtig fertig aus", stellt Aiden fest und sieht mich besorgt an.

      Ich gehe los und verdrehe die Augen, "Na, danke."

      Er taucht neben mir auf, "Nein, ich meine, man kann dir einfach ansehen, dass du krank wirst."

      Ich seufze, "Mir geht es auch überhaupt nicht gut."

      Wir kommen bei Aidens Auto an und er hält mir die Tür auf. Er ist wirklich süß, wenn er sich um mich sorgt. Er geht auf die Fahrerseite und macht die Sitzheizung auf meiner Seite an, "Ich habe dir sogar den Spezialtee meiner Mum gemacht, den sie mir früher immer gemacht hat, wenn ich krank war", erzählt er, "Der wirkt wirklich wunder."

      Ich grinse breit und schnalle mich an, "Ein Wunder bräuchte ich jetzt wirklich." Aiden ist so fürsorglich. Ich habe das eigentlich gar nicht verdient.

      Kapitel 20

      "Oh