Kim Scheider

Der rote Feuerstein


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      Kim Scheider

      Der rote Feuerstein

      und das Geheimnis von Atlantis

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Helgoland 1947

       Helgoland 2007

       Prinzessin Vicki XII.

       Eine Nacht wie ein Traum

       Das Thema des Tages

       Aufbruch ins Unbekannte

       Atlantis 2005

       Das doppelte Tor

       Im Wald der Verweser

       Atlantis 2006

       Dunkelheim

       Der Tidenhub

       Die Hinrichtung

       Atlantis 2007

       Der Fudnoff und die Liebe

       Flucht aus Dunkelheim

       Das große Beben

       Eine böse Überraschung

       Flit

       Falk, der Hexenmeister

       Die Tücken der Technik

       Hoffnung und Verzweiflung

       Die Rückkehr der Todesjäger

       Dornröschen

       Danksagung

       Impressum neobooks

       Helgoland 1947

      Für Nils, auch wenn du inzwischen fast schon erwachsen bist! Und aus Liebe zu „meiner“ Insel...

      Vicki flog, was die Flügel hergaben.

      Das war das einzige, was sie noch tun konnte, um sich zu retten. Seit Ewigkeiten hatte sie immer wieder mal hier gelebt, als einzige ihrer Art - zumindest in der Welt der Menschen.

      Die kleine Fee schlug mit den Flügeln, dass sie jedem Kolibri hätte Konkurrenz machen können. Sie flog durch die verschachtelten Gänge des unterirdischen Labyrinths, das den roten Felsen der Insel durchzog.

      Fast wären die Menschen, die auf dem kleinen Eiland mitten in der Nordsee lebten, Vickis Geheimnis auf die Spur gekommen. Das war vor ein paar Jahren, als sie die Gänge der Bunkeranlage in den Felsen trieben. Beinahe hätten sie ihn entdeckt, den Zugang zu ihrer Welt. Und jetzt lief die kleine Fee Gefahr, ihn nicht rechtzeitig zu erreichen, bevor die große Detonation den Felsen erschüttern würde.

      Den „Big Bang” würden sie es einst nennen. Die größte nichtatomare Explosion der Geschichte. Und sie sollte Vicki zum Verhängnis werden.

      Ein Beben durchlief den mächtigen Felsen. Ohrenbetäubender Lärm ließ Vicki angstvoll aufschreien. Staub und umherfliegende Trümmer nahmen ihr die Orientierung.

      Verzweifelt ließ sie sich in einer kleinen Felsspalte nieder und versuchte, sich zu beruhigen.

      Und als das Beben nachließ, der Staub sich gelegt hatte und Vicki sich endlich traute weiterzufliegen, sah sie mit Entsetzen, dass sie festsaß. Der Weg in ihre uralte Welt war versperrt.

      Helgoland 2007

      Paul rannte.

      Seine Lungen brannten, die Beine schmerzten und in seinem Kopf tobten die wirrsten Gedanken.

      Das konnte nicht sein. Das, was er gerade erlebt hatte, war einfach unmöglich. So etwas gab es nicht, konnte und durfte es nicht geben! Aus dem Alter war er raus, selbst an den Weihnachtsmann glaubte er schon seit Jahren nicht mehr, geschweige denn an das Wesen, das ihm gerade begegnet war.

      Auf dem „Friedhof der Namenlosen” war er gewesen.

      Wie jedes Jahr.

      Schon dutzende Male war er hier gewesen und nie war ihm derartiges passiert. Die Hochseeinsel Helgoland und die dazugehörige Düne waren schon fast wie ein zweites Zuhause für ihn geworden. Hier fühlte er sich wohl und - zumindest bis gerade – sicher. Das unangenehmste, was ihm hier bislang passiert war, war die Tatsache, dass er noch nicht einmal weit draußen in der Nordsee sicher vor seiner nervigen Nachbarin war. Kaum auf der Düne angekommen, war er ihr erst einmal in die Arme gelaufen und hatte sich gefragt, ob die Frau mit der Motorradhelmfrisur wohl geklont war. Frau Piel war wirklich immer und überall, einfach unglaublich. Aber noch lange nicht so unglaublich, wie das, was er gerade erlebt hatte.

      Paul rannte noch immer. Der Weg zum Hafen war eigentlich gar nicht so weit, doch heute kam er ihm vor wie eine unüberwindbare, niemals enden wollende Strecke.

      Vom Friedhof aus, der eher eine Gedenkstätte für die zahlreichen namenlosen Ertrunkenen der Nordsee war als ein Friedhof im eigentlichen Sinne, war er auf kürzestem Wege durch die Dünen gerannt, vorbei am Spielplatz und dem neu errichteten Bungalowdorf, immer weiter Richtung Anleger. Endlich kam der Hafen in Sicht und, wie hätte es auch anders sein sollen - die Dünenfähre hatte natürlich gerade abgelegt. Für die nächste halbe Stunde würde er erst mal festsitzen.

      „Mist! Verdammter Mist!“, fluchte er vor sich hin.

      Er wollte nur noch weg von der Düne, rüber zur knapp zwei Kilometer entfernten Hauptinsel, wo seine Eltern sicher schon auf ihn warteten und ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen würden.

      Keuchend setzte er sich hin, mitten auf den Anlegesteg