Cedrina Lautenfeld

Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern


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war sie sich nicht sicher, ob in den angebotenen Gläsern oder Flaschen wirklich drin war, was drin sein sollte. Sie war vorsichtig und hatte letztendlich ihren Spaß beim Betrachten des bunten Treibens.

      Dabei fiel ihr auch ein Student auf, von dem sie schon gehört hatte. Er hieß René und war bekannt dafür viel trinken zu können und danach trotzdem noch ein oder mehrere Mädchen vögeln zu können. Ob das stimmte oder nur üble Nachrede war, wusste Cassandra nicht. Es war ihr auch egal. Doch eines stimmte auf jeden Fall. Dieser René sah sehr gut aus und er hatte einen wirklich sexy Waschbrettbauch, wovon sich Cassandra fast hautnah überzeugen konnte. René war umringt von mehreren Mädchen, als eine anzüglich sein T-Shirt lüftete und direkt vor Cassandras Augen ein wirklich eindrucksvoller Waschbrettbauch zum Vorschein kam. Cassandra wollte nicht wegsehen, sondern genoss den Anblick dieses schönen Körpers. René bemerkte ihren Blick und versuchte zu ihr Kontakt aufzunehmen, doch die anderen Mädchen, die sich regelrecht wie Kletten an ihn gehängt hatten, verhinderten dies. Cassandra lächelte souverän und wendete sich ab. Kurze Zeit später verließ sie gelangweilt die Party. Cecilia war nirgendwo zu finden gewesen und so ging Cassandra allein nach Hause.

      Ein paar Tage nach dieser Party begegnete Cassandra René auf dem Campus. Er sah sie an, lächelte und ging weiter. Dann ein paar Schritte später, stand er plötzlich wieder vor ihr. Cassandra erschrak regelrecht, denn sie hatte nicht mit seinem plötzlichen erneuten erscheinen gerechnet. Sie stoppte und wurde rot. Es war ihr unangenehm, dass sie rot wurde. Es musste so aussehen, als sei sie ein dummes Schulmädchen. Doch die Röte wollte so schnell nicht wieder verschwinden. Genervt schaute sie René an und musste unwillkürlich lächeln, denn dieser René hatte ein so charmantes Lausbubenlächeln drauf, dem sie einfach nicht widerstehen konnte.

      Er fragte nach ihrem Namen. Doch Cassandra verweigerte die Auskunft. Als er sie „Cassandra“ nannte, musste sie erneut lächeln. Noch während sie sich fragte woher er ihren Namen kannte, kam von ihm die nächste Charmeoffensive. Er bat sie um ein Treffen im nahe gelegenen Café, doch sie lehnte ab. Er ließ aber nicht locker und so verabredeten sie sich auf einen Cappuccino im Café. René verabschiedete sich charmant und ließ sie gehen.

      Cassandra war froh diesen zwar charmanten, aber auch sehr eingebildeten Typen losgeworden zu sein. Sie hatte keinerlei Absicht ihn im Café zu treffen und so verstrich der Zeitpunkt ihres Treffens ohne das Cassandra auch nur eine Fußspitze in das besagte Café gesetzt hatte.

      René war vor der Zeit im Café erschienen, hatte sich einen Cappuccino bestellt und wartete mit seinem Mobiltelefon spielend auf das Erscheinen von Cassandra. Doch sie kam nicht. Obwohl es schon 15 Minuten nach der vereinbarten Zeit war, wartete er eine weitere Viertelstunde. Aber Cassandra war immer noch nicht erschienen.

      René war in seinem Ego gekränkt und überlegte was nun zu tun war. Dann drückte er ein paar Tasten auf seinem Mobiltelefon und sein Freund Christian meldete sich. „Hast Du ihre Nummer ausfindig machen können?“ Christian bestätigte triumphierend seinen Erfolg und schickte das Ergebnis per SMS an René. „Super Chris, Du hast bei mir etwas gut.“ Er legte auf.

      Ungeduldig wartete René auf das Klingeln seines Telefons. Dann drückte er hastig ein paar Tasten und laß die SMS seines Freundes, die die begehrte Mobiltelefon-Nummer von Cassandra enthielt. René grinste und speicherte die Nummer unter seinen Kontakten ab. Dann schaute er erneut auf seine Armbanduhr und registrierte, dass es bereits eine Stunde nach der vereinbarten Treffpunktzeit war.

      Grimmig überlegte er, welchen Text die SMS an Cassandra enthalten sollte. Er klopfte mit den Fingern auf den Tisch, doch es viel ihm nichts Passendes ein, da er zu sauer über ihr nicht erscheinen war. So etwas hatte sich noch kein Mädchen mit ihm erlaubt. Er bezahlte seinen Cappuccino und verließ das Café.

      Draußen auf der Straße brauste der Feierabendverkehr an ihm vorbei. Da hatte er plötzlich die passende Formulierung für eine SMS an Cassandra. Auf dem Weg zu seinem Zimmer im Studentenwohnheim überprüfte er im Geiste mehrfach seine Worte, dann beeilte er sich ins Zimmer zu kommen, um unbemerkt von anderen Studenten, seine SMS an Cassandra schreiben zu können.

      Er tippte in sein Mobiltelefon. „Hallo Cassandra, wo warst Du? Habe Dich so vermisst. Muss Dich unbedingt wiedersehen. Melde Dich bei mir. René“. Er setzte seine Telefonnummer unter die Nachricht, um sicher zu gehen, dass Cassandra ihm auch antwortete, dann grinste er und schickte die SMS ab. Doch René sollte keine Antwort von Cassandra erhalten. Sie ignorierte alle seine SMS und löschte sie sofort nach Erhalt. Cassandra fühlte sich zwar geschmeichelt von René alle paar Tage eine SMS zu bekommen, doch nahm sie ihn nicht ernst. Er hatte einen viel zu schlechten Ruf, als das sie ihm hätte glauben können.

      Der Zufall half René. Er traf Cassandra in der Bibliothek. Er steuerte direkt auf sie zu und verstellte ihr geschickt den Fluchtweg. Er lächelte sie mit seinem nettesten Lächeln an und fragte dann mit sanfter Stimme, wieso sie nicht auf seine SMS geantwortet hatte.

      Cassandra schwieg, als plötzlich ein Lächeln über ihr Gesicht huschte. Sie fühlte sich geschmeichelt, dass er so hartnäckig ein Treffen mit ihr forderte. Keck legte sie nun ihren Kopf zur Seite und fragte dann. „Von welchen SMS sprichst Du? Ich habe keine bekommen.“ Doch sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Daher wusste René sofort, dass sie gelogen hatte. Sein Herz schlug schneller. Er wollte die Situation im Griff behalten und nicht nervös werden.

      „Du warst nicht zu unserem Treffen im Café gekommen. Ich wollte unbedingt wissen wieso und mit Dir ein neues Treffen ausmachen.“ Er lächelte charmant. Doch Cassandra konnte sich dieses Mal besser beherrschen und fragte mit Unschuldsmine. „Wieso sollten wir uns treffen? Wozu? Ich kenne Dich doch nicht.“ Ihr Herz hatte die Taktzahl erhöht, was sie verunsicherte.

      Etwas genervt, aber trotzdem weiterhin charmant, versuchte René sie von einem zweiten Treffen zu überzeugen. „Spielst Du gern Dart? Dann könnten wir uns doch in der Dartkneipe treffen, die sich nur wenige Hundert Meter von hier befindet. Da könnten wir uns dann kennen lernen. Ich lade Dich auf eine Cola ein. Bitte sage Ja? Bitte!“

      Er setzte seinen treuen Dackelblick auf, der bisher mit großer Zielsicherheit jedes andere Mädchen sofort zum Schmelzen gebracht hatte. Doch Cassandra meinte nur lässig, „wenn Du meinst!“ und ging an ihm vorbei, obwohl sie eine gewisse Freude empfand über eine erneute Verabredung mit ihm.

      Er rief ihr noch schnell die Uhrzeit hinterher. Doch er hatte seine Zweifel, ob dieses zweite Treffen stattfinden würde. Sie signalisierte ihm kein Interesse. Daher war er mit seinen Flirtversuchen bei ihr nicht weiter gekommen. Er seufzte. Sein Herz bedeutete ihm, dass er es weiter versuchten sollte. Doch er war enttäuscht und auch ein wenig entmutigt wegen ihrem so abweisenden Verhalten.

      Trotzdem erschien er wieder vorzeitig am Ort des Treffens. Er hatte auch wieder sein Mobiltelefon dabei, für den Fall, dass sie ihn anrufen sollte. Die Zeit des Treffens verstrich. Cassandra tauchte nicht auf, aber die Eiswürfel in seiner Cola waren schon geschmolzen. Dann klingelte sein Telefon. René grinste und ließ es ein paarmal klingeln, bevor er abnahm.

      Doch zu seiner Enttäuschung rief ihn nicht Cassandra an, sondern Christian war in der Leitung. „Hallo, was willst Du? Ich warte gerade auf …“, weiter kam er nicht. Denn Christian erzählte ihm gerade, dass er Cassandra mit einer Freundin vor einer der Kinokassen am Gänsemarktkino gesehen hatte. René war sprachlos.

      Erst als Christian ihn am anderen Ende der Leitung fragte, ob er noch dran sei, reagierte René. „Chris, hast Du mitbekommen in welchen Film die Mädchen gegangen sind?“ „Nein, leider nicht.“, war die für René enttäuschende Antwort. „Danke, Chris. Wir sehen uns.“ René hatte das Gespräch beendet.

      Verdutzt und enttäuscht saß René an seinem Tisch. Wie konnte das sein? Wieso ignorierte Cassandra so ganz offensichtlich sein Interesse sie zu treffen? Er war ratlos. Seine Cola war inzwischen warm geworden. Er trank sie trotzdem aus, bezahlte und verließ die Kneipe. Der kühle Wind tat ihm gut. Er schlug den Weg zurück zum Studentenwohnheim ein, da ihm im Moment nichts Besseres einfiel.

      In seinem Zimmer im Wohnheim kam ihm plötzlich die Idee, dass er die Mädchen vom Kino abholen könnte, um sie nach Hause zu begleiten. Auf diese Art und Weise konnte er mit Cassandra