Cedrina Lautenfeld

Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern


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ist doch bewusst mit wem wir da gerade gesprochen haben, oder?“ Emilie sah Cassandra irritiert an und fragte dann, „wie meinst Du das?“ Cassandra ahnte das Emilie nicht wusste, worum es hier ging. „René hat einen sehr schlechten Ruf. Er ist ein Party-Löwe, trinkt gern und schleppt auch gern Mädchen reihenweise ab. Wusstest Du das nicht?“

      Überrascht und enttäuscht sah Emilie ihre Freundin an. „Aber er sieht doch so super gut aus. Er ist so ein toller Typ. Wie kann das bloß sein?“ „Oh, Emilie, gerade deshalb. Er hat leichtes Spiel bei den Mädchen, gerade weil er so toll aussieht.“ Cassandra grinste. Renés Ausstrahlung hatte bei Emilie ihre volle Wirkung entfaltet.

      Doch auch bei ihr selber war sein Charme und sein gutes aussehen nicht völlig abgeprallt. Im Gegenteil, sie musste sich eingestehen, dass sie René sehr anziehend fand. Er war attraktiv und genau ihr Typ. Sie war nervös geworden in seiner Gegenwart. Sie fühlte etwas für ihn. Es hatte geknistert zwischen ihm und ihr. Aber sie weigerte sich es zuzugeben.

      „Es stimmt übrigens, dass er einen super sexy Waschbrettbauch hat. “Cassandra lächelte genüsslich bei der Erinnerung daran. „Woher weißt Du das? Hast Du schon einmal mit ihm geschlafen?“, fragte Emilie erstaunt. „Oh, nein, wieso sollte ich?“ antwortete Cassandra leicht empört. „Ich suche mir die Männer jetzt genauer aus, nachdem ich mit Markus so eine Pleite erlebt habe.“ Emilie nickte, denn sie kannte die traurige Liebesgeschichte von Cassandra und Markus. Sie waren fast ein Jahr zusammen gewesen und dann hatte Markus sie aus heiterem Himmel wegen einer anderen im Stich gelassen.

      „Aber woher weißt Du dann, dass er einen super sexy Waschbrettbauch hat?“ „Erinnerst Du Dich an die Party in meinem Ex-Studentenwohnheim zu der mich Cecilia unbedingt mit hinnehmen wollte?“ fragte Cassandra. „Ja, ich glaube schon. Das war vor ein paar Wochen. Du kamst Mitten in der Nacht ohne Cecilia wieder nach Hause und stankst nach Rauch und Alkohol.“ Cassandra nickte.

      „Genau, diesen Abend bzw. diese Party meine ich. In dieser Nacht hatte ich die Gelegenheit Renés super sexy Waschbrettbauch zu sehen, da ich ganz in der Nähe stand, als eines der Mädchen mit denen er herum machte sein T-Shirt soweit nach oben schob, dass ich alles genau sehen konnte.“ Cassandra lächelte erneut genüsslich bei der Erinnerung daran. Eines aber wollte sie auf gar keinen Fall zugeben. René hatte ihr schon damals gut gefallen. Er war leider genau ihr Typ. Doch aufgrund ihrer Erfahrung mit Markus und wegen des schlechten Rufes von René, hielt sie sich jedoch lieber fern von ihm. Auch wenn es zwischen ihm und ihr geknistert hatte. Er sah viel zu gut aus, um ernstes Interesse an ihr haben zu können.

      Die U-Bahn hielt in der Station Christuskirche. Die Mädchen stiegen aus und machten sich auf den Weg zu ihrer Studentenwohngemeinschaft.

      Cassandra beschloss, natürlich nicht zu dieser von René so gepriesenen Party zu gehen. Da half auch eine E-Mail von René nicht, die er ihr knapp eine Woche vor stattfinden der Party schickte. Er erwähnte, dass er mit dem DJ gesprochen hatte und der ihm versprochen hätte auch CDs von Santana und Bob Marley zu spielen. Doch auch diese Bemerkung konnte Cassandra nicht umstimmen. Schließlich hatte sie mehrere CDs von beiden Musikern und konnte sie sich anhören, wann immer sie wollte, ohne störende Nebeneffekte wie eine chaotische Studentenparty. René musste sich schon mehr einfallen lassen, um sie zu beeindrucken. Grinsend löschte sie seine E-Mail und wendete sich wieder dem Lernen für ihr Studium zu.

      René achtete bei der Party in seinem Studentenwohnheim möglichst unauffällig auf jede Person, die den Flur Richtung Party betrat. Doch Cassandra war nicht dabei. Kurz nach Mitternacht gab er jegliche Hoffnung auf, dass sie noch erscheinen könnte. Er genehmigte sich ein paar trostspendende Getränke und stürzte sich ins Getümmel.

      Er schleppte ein oder zwei Mädchen ab und wachte erst gegen Mittag des Folgetages auf. Übernächtigt versuchte er sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Doch er wusste nur noch, dass Cassandra nicht zur Party gekommen war. Diese Erinnerung schmerzte ihn. Was sollte er noch anstellen, um sie zu einem Treffen zu überreden?

      Doch sein Ehrgeiz war gepackt. So schnell wollte er denn nun doch nicht aufgeben. Außerdem war Cassandra eine viel zu heiße Braut, für die es sich schon lohnte mehr Aufwand zu betreiben als sonst.

      Schon bei dem Gedanken an sie schlug sein Herz schneller. Sie war etwas Besonderes. Sie war sexy und hatte so wunderbar weibliche Kurven. Ihr Busen hatte in etwa die Größe, die er führ ideal hielt. Kein Wunder also, dass sein Körper Spannung aufbaute und er Erregung spürte, wenn sie in seiner Nähe war.

      Ein paar Tage später sah er durch Zufall ein Pärchen in der Uni-Mensa turteln. Es waren außer den beiden nur wenige weitere Studenten anwesend. Da kam René die Idee, den gleichen Ort für ein weiteres Treffen mit Cassandra vorzuschlagen. Er hatte zwar keine große Hoffnung auf Erfolg, doch er wollte es noch einmal wagen.

      Er schickte Cassandra eine E-Mail, in der er sie bat ihn in der Mensa zu treffen. Um nicht all zu blöd in der Mensa herum zu sitzen, hatte René nicht nur sein Mobiltelefon dabei, sondern auch ein paar seiner Bücher und einen unbeschriebenen College-Block. Er hatte keineswegs die Absicht in der Mensa zu lernen, er wollte nur genau diesen Anschein erwecken.

      Er hatte sich so positioniert, dass er jede Person sehen konnte, die die Mensa betrat oder verließ. Es herrschte Ruhe in dem großen Essensraum der Uni. Nur wenige Studenten nutzten, wie von René erwartet, die Mensa zu dieser Tageszeit. Dann kamen laut kichernd ein paar Studentinnen in den Raum, aber von Cassandra war weit und breit nichts zu sehen.

      Nervös blickte René auf seine Armbanduhr. Es waren erst 10 Minuten nach dem vereinbarten Termin verstrichen. Er hatte noch die Hoffnung, dass Cassandra erscheinen würde. Er blickte aus dem Fenster. Die Sonne schien, doch es war nicht besonders warm. Alle vorbei gehenden Studenten trugen Jacken.

      Inzwischen war eine halbe Stunde verstrichen, nach dem eigentlich vereinbarten Termin. René wollte schon frustriert aufstehen, als Cassandra doch noch erschien. Allerdings war sie nicht allein. Diese Freundin von neulich nach dem Kino war bei ihr. Wie hieß die noch gleich? René hatte ihren Namen wieder vergessen.

      Sie setzten sich in seine Nähe. Er fragte sich, warum sie nicht zu ihm gekommen war. Sie musste ihn doch gesehen haben. Nervös überlegte er was er nun machen sollte. Sein Herz schlug schneller, was ihn noch etwas nervöser werden ließ. Er blickte auf seine Bücher. Wut und Enttäuschung kamen in ihm auf, doch diese Gefühle waren nicht hilfreich. Er schob sie beiseite und beschloss mit seinen Büchern und dem unbeschriebenen College-Block unter einem Arm zu den Mädchen zu gehen.

      „Hallo wie geht’s Euch? Überlegt ihr schon, welchen Kinofilm ihr als nächstes ansehen möchtet?“ Er hatte zwar beide Mädchen angesprochen, doch sah er nur Cassandra ins Gesicht. Seine Lippen formten das Wort „wieso?“ und seine Stirn lag in Falten, um die Dringlichkeit der Beantwortung dieser Frage zu unterstreichen. Cassandra hatte wohl verstanden was er meinte, doch sie reagierte als wäre nichts gewesen und antwortete mit einem schelmischen Lächeln.

      „Wir wissen noch nicht genau welchen Film wir sehen möchten. Aber wir gehen bestimmt wieder ins Kino.“ René hatte auf eine andere Reaktion von ihr gehofft. Sein Herz raste jetzt vor Anspannung, die ihn so plötzlich erfasste, dass er nicht denken konnte. Daher brachte er nur ein kleinlautes „Klingt gut!“ hervor. Da Cassandra nicht reagierte und ihm keine weitere Antwort einfiel, verschwand er traurig in Richtung Ausgang.

      „Was war das denn? Wieso hast Du ihm nicht gesagt in welchen Film wir gehen werden? Vielleicht wäre er dann mitgekommen?“ überrascht und fragend sah Emilie Cassandra an. „Eben genau deshalb. Ich will nicht, dass er mit uns ins Kino geht. Das funktioniert nicht.“

      „Wieso, das verstehe ich nicht.“ In Emilies Gesicht war ein großes Fragezeichen zu sehen. „Wenn ich mit Dir ins Kino gehe, will ich Zeit mit Dir verbringen. Ich will mit Dir über alles reden, was mir gerade so durch den Kopf geht. Das geht aber nicht wenn René dabei ist. Er würde sich unweigerlich in jeden unserer Dialoge einmischen. Wir kennen ihn nicht gut. Wir wären gehemmt. Ich würde mit Dir manche Dinge nicht besprechen können. Verstehst Du?“ Emilie nickte schweigend. Dennoch hätte sie René gern dabei gehabt. Er war so süß und sexy. Sie wurde ganz nervös in seiner Gegenwart, weshalb sie gern