Angelika Merkel

Vermächtnis der Sünder Trilogie


Скачать книгу

Gerührt davon schob er sie nach einer Weile sanft von sich. »Geh, meine Tochter. Geh und lass sie wissen, dass Götter und Menschen keine Gegensätze sind. Lass die Menschen wissen, dass allein sie das wahre Gift des Bösen sind.«

       So wie er sich zeigte, so verschwand die Wesenheit. Wie hypnotisiert blieb die Kriegerin zurück. Ihr fiel nicht einmal auf, das Belothar sich zu ihr gesellte.

       »War er das?«

       Wie durch Nebel, der alles Geräusch verschluckte, klang seine Frage dumpf in ihre Ohren. Erst die Wiederholung seiner Worte rüttelte sie wach.

       »Ja! Das war er«, bestätigte sie benommen.

       Ungläubig über das Gesehene schüttelte der Jungkönig den Kopf.

       »Bei allem, was wir bisher gesehen und erlebt haben. Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie sich solch eine Begegnung anfühlen mag. Mir schaudert es bei dem Gedanken.«

       Schmunzelnd legte Celena ihrem Waffenbruder die Hand auf die plattengerüstete Schulter. »Aber König zu sein habt ihr wahrlich gut in den Griff bekommen.«

       »Sicher, solange ich nicht regieren muss.« Er räusperte sich. »Eigentlich meinte ich, solange ich ... dem Volk dienen kann.«

       Tatsächlich war Belothar nicht der, der sich auf politisches Geplänkel stürzte. Viel lieber überließ er anderen die Staatsgeschäfte, auch wenn er schlussendlich König sein wollte. Der Nachkomme eines Königs zu sein fühlte sich sicherlich anders an, als ein Nachkomme einer Gottheit.

       Zwinkernd wandte sie sich, ob ihrer Gedanken Belothar zu, der unruhig wirkte, wie sie verwundert feststellte.

       »Wie mir scheint, habt ihr etwas auf dem Herzen. Raus damit!«

       Unsicherheit an ihm spürend, blickte sie ihn auffordernd an.

       »Ja! Mitnichten. Ich … ich habe eine kleine Sache für euch«, meinte er stotternd, sich unklar darüber, ob es richtig war, was er tat.

       In seiner Hand hielt er eine handtellergroße, schwarze Brosche, die er Celena ungelenkig hinhielt. Mitten auf dem Schmuckstück präsentierte sich ein eingelassener Edelstein. Blütenblattähnliche Spitzen, in alle vier Himmelsrichtungen zeigend, hoben sich ab. Vier in sich zusammengewobene Sterne schlossen den äußeren Kreis.

       »Es war mir ein Bedürfnis, dies euch zu schenken. Seht es als kleine Entschuldigung für all meine Dummheit. Ein Geschenk … von einem … Freund«, sagte er zaghaft.

       Ein schelmisches Grinsen huschte über Celenas Mundwinkel hinweg, als sie nach dem Kleinod griff. Erstaunt stellte sie fest, dass es keine Brosche war. Es war eher eine Art Haarklammer, denn auf der Hinterseite hatte man ein silbernes, verziertes Schild angebracht. Das Kinn absenkend, beäugte sie aus schalkfunkelnden Augen Belothar.

       »Wie gesagt, eine kleine Aufmerksamkeit. Ich bemerkte, dass ihr euer Haar anders tragt.«

       »Ihr habt es zum zweiten Mal bemerkt!«, lächelte sie. Mit ihren flinken Fingern tauschte sie währenddessen ihr Haarband durch das Kleinod aus.

       »Danke. Danke für alles.« Celena hauchte dem Monarchen einen Kuss auf dessen Wange, bevor sie sich umwandte, um sich zu Feuerwind zu begeben. Belothar hielt sie zurück. »Bevor wir uns auf den Weg machen, habe ich eine Frage.«

       »Und die wäre?« Sie drehte sich wieder zu ihm um.

       »Wir hatten sicherlich darüber gesprochen, die Hüter auf Schwarzfels um Hilfe zu bitten. Wie gedenkt ihr, sie von unserem Vorhaben zu überzeugen?«

       Dieser Frage hatte Celena sich bisher nicht gewidmet. Womöglich hatte sie sich damit nicht beschäftigt, weil sie es selbst nicht wusste, bedachte sie und ging in sich. Mochten sie sehen was auf sie zu kam. Oder mochten sie auf das, was kam warten und hoffen, das es nach ihrem Sinn war. Abwarten war vielleicht jener Fehler, der die Menschen und die Hüter vor langer Zeit in diese Lage gebracht hatten.

       Belothars Frage war durchaus berechtigt. Sie brauchten einen Plan, um die San-Hüter, zumindest diejenigen aus Hadaiman zu überzeugen. Sich auf Jeamys Meute zu verlassen, war irrwitzig, zumal sich ihre Reihen gelichtet hatten. Allein deshalb benötigten sie alles an Waffenstärke und alles was sie an Kampfmagie besaßen. Wie also die Hüter für sich gewinnen? Augenblicklich begann die junge Kriegerin, zu grinsen.

       »Ich hab die Antwort!« Für Belothar unerwartet donnerte sie mit ihrer Faust auf seine metallenen Brust. »Wir überzeugen sie nicht.«

       Laut vor sich hinlachend, lenkte sie ihre Schritte endgültig dem Pferd entgegen, das mittlerweile gelangweilt im Schnee scharrte.

       »Sicher doch!«, brummte Belothar, während er ihr entgeistert nachblickte. »Wir stimmen sie um, ohne sie zu bekehren. Das ist Wahnsinn. Völlig irre«, brummte er ihr hinterher.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBC9CWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDGooor YyCiiigB1FFFAC0UUtAxBS0dKTNIBaWm0tADhS00GnUxiilFIKKYxaAKKUUAGKMU7FJSGNNFKaSg YUlLSUDENL2oNGaLghDSUtJSLQUUUUgFFPWoxUimgCQdalB4qEHmng0wJR0pcU1akA4oGMxQBT8U oFADcU4Cl208LQFwUVIBSAVIBQJABTgKMU6mAnSkzTiM0baZI2inAUuKAGUU7FGKAG0U7BowfSgB uKY1SGmkZoAixSgU7aaMUAKtSCmqtPAoAaaaal200rQAwU7pSbcUmakYGminZpB1pAPWrCVCoqdK AsSinYpFp9A7EZSnInNLUidaAsMZKj281YfioT1oGC9aSTpSikfkUDsZ1zWTP1rXuRWRP1pBYqnr QKQ9aUUxCHrRQetLTJEooNIaADNJmkJpKBDwaXNMBpw5pjFNMPFPqNqYhQ+DViOUA1RLc05H5pjN 23lya1LfnFc9bSHIres3yB+FUgNJEzTzHTojxT3Ix0qgKrAAVAxxzUszcVRllwMZpCZLvFG8VRM/ vSGf3qRXL4lFPE1Zn2j3pwn9/wBaYXNQS0vmVnLMfX9aeJTSHcveZQXyKqCSnB6Vh3Hs3NRs1IWq NjUjGs1Rl6GqE5zSAk8ynB81Bg5pwB9aQycEnvTqjQVMooHYBUg5FIBTqAsAp2KQU4UxWAClApQK cBQFhAKXFOAp22i4WIgtPAp22kPFFwsPzxQKYDSg0XCw+im5o3UXCwtMNLmmk07hYQ0xqcaQ0XCx EwpFFPIzQBQTYQCnAUAU4CmKw4CpQOKjAqVRQFhw6U4Ugp4FAWGsKjI5qZqiYc0CEFLRS5piFFLT c0ZoAWimlqTdQIcaQtTd1NJzQIUmjNNzS0xNBRilFLTFYTFIadQaAsMooJozQFhRRQKDQFhKQ9aW msaAsITTCaVqjNArCE0wmgmmE5pNBYCaM000lQzSI7NFNpwqCxwFOC0KOakC0DGgU7FLikxQAUhO KU8CoHfFMBWOKgeTmmPN71XeT3pAOkk5qu8lNeT3qu8nNICQvzTd9RF80mTTAnLUu6oqcKQE6Nir cb81SXiplbB60i0aKPTzJxVJZKcZM96Ch0z5rPlPWrMjZqpKaLktlSSoDU71C1AhuKeKZTqBBSUt JVEiGkzSmkoEBNJmg5pOaAFpwplPSgB9SIKYBU0YqkBYiXpWhCtU4V6VoRDAoGTIuKVulKOKYzD1 oGIx4qImlZuOtRFvekMcWpN9Qs3PWlFILkmc0oFIBmpFWgdxu2lAp+3FIeKQDTTSaGbFRNJQMfup d1QF/egP70ENlpWqQGqiye9Sq/vRYLloGnCoVf3p4agLjiKYRTiaTrSHcjxQBT8UhpDuJRRRSsO4 UUYoxU2KuFAoxSgUAFIRS0CgdxMUU7FIRTQxtFBpCaYC5pKbmlBpALRRS4pAIaSnEU2kAUUUUAFI aWkNSA00w08immkA002n4pMUwG0uKXFGKAEpwoxSikMeKKUUUxCYpDTqCKYDKKWkoEIaTFLRQA00 2nkU2mIbRSkUlAgFOzTaKYDiaaaM0ZpgBpKCabmgQuaQmkzSGkIWl7U3NLmkAuaK