Frater LYSIR

Enochian Light Source - Band I - Theorie


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Ferner wird das „G“, als hebräisches „Gimel“ (g) verstanden, welches aber in seiner Betonung manchmal ein „DSCH-Laut“ besitzt. Ich will hier einfach mal ein Beispiel wiedergeben, und ein paar henochische Wörter nach der Methode des Golden Dawn abdrucken:

      Text aus dem 19. Henochischen Schlüssel:

       Elzap tilb parm gi Piripsax […] ( Elzap tilb parm gi Piripsax )

      Übersetzung des Textes:

       Der Weg ihres Eilen samt den Himmeln […]

      Phonemische Veränderung des Golden Dawn

       El-sod-a-pe til-be par-me dschi Pi-riep-zax

      Phonemische Veränderung, auf die deutsche Sprache gemünzt, die „auch“ möglich ist:

       El-zap til-b e par-m e gi Pir-ip-sax

       El-zap til-b a par-m a gi Pir-ip-sax

      Jeder soll erst einmal selber schauen, welche Version individuell „leichter“ ist.

      Doch damit es nicht „zu leicht“ wird, existieren im Golden Dawn noch Ausspracheregeln, die sich von denen von MacGregor Mathers etwas entfernen. Sie stammen aus der Feder von William Wynn Westcott. Hier einmal seine „zusätzlichen“ Ideen bzw. seine Änderungen:

       Das „M“ stets als „eM“ aussprechen.

       Das „N“ mal als „eN“ und mal als „Nu“ aussprechen.

       Das „S“ als „eS“ aussprechen.

       Das „D“ als „De“ aussprechen.

       Das „Y“ und das „I“ dem hebräischen „Jod“ ( y ) angleichen und als „JO“ aussprechen.

       Das „U“ und das „V“ dem hebräischen „Vau“ ( w ) angleichen und als „Waw“ aussprechen.

       Das „X“ soll manchmal dem hebräischen Samech ( s ) angeglichen werden und ist somit als „S“ auszusprechen, manchmal wird es aber auch dem Tzade ( c ) angeglichen und muss dann als ein „TZ“ ausgesprochen werden!

      Ferner wollte William Wynn Westcott jeden Buchstaben einzeln auszusprechen – wobei das im Grunde dann kein Lesen, sondern einfach ein Buchstabieren ist und daher wirklich albern.

      So viel zu den Aussprachen der henochischen Wörter und Buchstaben. Wenn man sich die bisherigen Punkte anschaut, kann man alles dahingehend zusammenfassen, dass man sich erst einmal selbst eine eigene Ausspracheregel erschaffen muss, eine Ausspracheregel, die ein inneres und energetisches Wohlgefühl erschafft. Man kann nicht einfach fremde Sprachen miteinander vergleichen und auch wenn Englisch sprechende Menschen mit dem Buchstaben „Z“ anders umgehen als Deutsch sprechende Menschen, muss die Frage erlaubt sein, warum man dann das henochische Wort „ZIRDO“ (ZIRDO) dann als „Sod-ir- redo“ aussprechen soll (nach den Ausspracheregeln des Golden Dawn) und nicht als „ZIR-DO“?

      Die henochische Sprache muss im Inneren des Menschen schwingen, in einem henochischen Ritual oder bei der Verwendung der henochischen Schlüssel, um die entsprechenden Pforten und Portale zu öffnen, müssen die Schwingungen so geformt und artikuliert werden, dass das Energiesystem darauf reagieren kann. Der Intellekt ist hierbei irrelevant. Es geht nicht um „richtig“, „falsch“, „cool“ oder „magisch“, es geht um eine energetische Reaktion im eigenen System, sodass die Energien fokussiert verwendet werden können. Eine individuelle Aussprache ist 1000mal wertvoller und effektiver, als ein gestottertes Ablesen, welches mehr die Ratio und die Zunge fordert, als die Energie seines eigenen Energiesystems. Erlaubt ist, was dazu führt, dass das eigene Empfinden sich passend anfühlt. Wie einfach oder wie kompliziert man sich selbst die Aussprache gestalten will, hängt vom eigenen Sein ab. Ich selbst kann sagen, dass meine Aussprache schon deutsch ist und ich Vokale einfüge, wo es lange Konsonantenreihen in den henochischen Wörtern gibt.

      Natürlich sollte man darauf achten, dass man es nicht zu kompliziert macht – auch wenn es einen „coolen Faktor“ bekommt, wenn man mit fachspezifischen Ausdrücken um sich werfen kann oder wenn man in „fremden Zungen“ schwer magisch reden kann. Dieser Faktor wird aber schnell ins Lächerliche abgleiten, so wie es immer der Fall ist, wenn ein Möchtegern-Spezialist auf echte Fachleute trifft. Halbwissen ist nicht „cool“. Leider sieht das menschliche Ego dies sehr oft anders und es wird wie wild nach möglichen Verbindungen, Mustern und inneren Netzwerken gesucht, mit der Hoffnung, dass man irgendetwas Bahnbrechendes findet. Dies sind echte Gefahren, Gefahren, die auch bei der henochischen Sprache, den henochischen Symbolen und den henochischen Energien existieren. Man sollte daher stets auf der Hut sein, dass man nicht zwanghaft Muster sucht und literarische Anweisungen befolgt, ohne einen eigenen Überblick zu besitzen. In der Magie sind Übertreibungen meist sehr kontraproduktiv, gerade wenn es in den Bereich der „gewaltsamen Zusammenführung“ geht, d. h., wenn man alles berücksichtigen und unter einen Hut bringen will. Dies führt dazu, dass man irgendwann „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr sieht und die ganze henochische Magie wertlos wird.

      Zuordnungen und Buchstabenwirrwarr

      Speziell die Elementzuordnung und die henochischen Symbole können echte Verwirrungen auslösen. Sicher, man wird wissen, dass man die verschiedenen Elemente mit allen möglichen Analogien spicken kann. Man wird auch ohne Weiteres Analogien und Korrespondenzen zur Erde, zur Luft, zum Wasser, zum Feuer und auch zum Äther finden. Gerade beim Element Äther kann man „Alles“ (oder das Alles!?) verbinden und als Korrespondenz deklarieren. Aber gilt dies auch für die henochischen Buchstaben? Kann an diese auch den Elementen zuordnen? Vor allem … gibt es da überhaupt eine Elementzuordnung? Es sollte doch nicht zu kompliziert werden, oder? Richtig! Daher ist die Elementzuordnung – aus der Praxis für die Praxis – das einfachste Werkzeug, da man über die verschiedenen Elementeigenschaften sicherlich schon irgendwo einmal gestolpert ist. Sei es nun im Tarot, in der Astrologie, in der Geomantie oder noch allgemeiner gesprochen in der hermetischen Magie. Genau dieser Umstand ist ausreichend, denn die grundsätzliche Arbeit mit Symbolen – egal, ob nun henochische oder andere Symbole/Glyphen – ist uralt. Wenn man sich nun die verschiedenen henochischen Schöpfungsperioden anschaut, findet man immer wieder und wieder Hinweise, dass die henochischen Buchstaben auch „nur“ als Glyphen verwendet wurden. Warum auch nicht. Es ist absolut typisch und auch klassisch, dass in der mittelalterlichen Magie (bzw. Glyphenmagie) unendlich viele Siegel und Sigillen erstellt wurden. Es war schon immer bekannt, dass diese konzentrierten und in Schrift- oder Symbolform gebrachten Gedanken und Wünsche, ein immenses Machtpotenzial besaßen. Nun, die henochischen Buchstaben besaßen schon immer eine große „Symbolmacht“, allein durch den Umstand, dass sie von den Engeln übermittelt wurden und dass es keine direkten Vergleiche gab. So ist es möglich, dass man mit der Hilfe der Buchstaben sehr gezielte Deutungen erstellen kann, die man wieder weiter verwenden kann, wenn es um gezielte initiatorische Prozesse geht.

      Doch wenn man mit den Buchstaben als „Symbolidee“ arbeiten will, muss man sie jeweils mit den Energien eines Archetypus verbinden, wobei es sich hierbei nicht um die „klassischen Archetypen“ nach C.G. Jung handelt. Die liebevolle Mutter, die destruktive