Owawe Manitu

Aus den Tagebüchern eines Inka Priesterschülers und Xervantes Indianers


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und ihrem Atem zuhöre und beobachte, wie sich in einem bestimmten Rhythmus die Bettdecke hebt und senkt. Ich betrachte dies mit aller Wärme der Liebe zu meiner Frau. Rein faktisch und ohne Emotionen wahrgenommen, liegt dort zuerst einmal ein Körper. Er schläft und träumt und atmet. Das Gehirn funktioniert prima – und was ganz besonders wichtig ist, er tut das unbewusst und zuverlässig. Das Herz schlägt langsam aber beständig und pumpt das Lebenselixier durch die Adern. Da meine Frau kein Kontrollfreak ist, stören sie auch die kleinen Aussetzer nicht, denn sie möchte den Sonnenaufgang ebenso wenig perfektionieren wie den Rhythmus Ihres lieben Herzens. „Auch wenn ich die Möglichkeit hätte, die ganze Welt kennenzulernen, so hätte ich nur von wenigen Menschen das Herz kennenlernen können, denn das Herz öffnet nur, wer bereit ist eins zu sein und wer tief in sich blicken lässt.“ Wie wahr mir das selbst erscheint. Oder was denkst Du, liebes Tagebuch? Ein kleiner Muskelzucker lässt mich neben mir einen Traum in meiner Frau vermuten.

      Ich frage mich, was von dem, was ich gerade erlebe, nun echte Wirklichkeit und was davon Projektion ist? Liegt dieser Körper wirklich neben mir oder entspringt das alles meiner Fantasie? Was ist, wenn auch ich selbst gerade schlafe und träume und somit nur annehme, dass hier ein Körper neben mir liegt? Was ist, wenn ich mich kneife und auch das nur träume, dass ich mir selbst einen Schmerz zufüge? Wann sind Schmerzen echt und wann sind sie nur Einbildung? Was bedeutet echt? Kann ein Schmerz auch echt sein, wenn ich ihn geträumt habe? Ich habe schließlich auch nach dem Traum die Erinnerung und sogar den Schrecken des Schmerzes in der Erinnerung, also warum sollte ich nicht einen geträumten Schmerz wie einen bewusst erlebten Körperschmerz behandeln? Das bringt mich zu einer ganz anderen Frage: Ob ein Schmerz vielleicht nur ein Warnsignal für eine Krankheit ist? Und was wäre, wenn auch eine Krankheit in einem Traum durchlebt werden könnte? Was also, wenn ich auch nur ein Symptom träume und die Krankheit beim Aufwachen verschwindet? Findest Du den Gedanken komisch? Tja, ich kann von Glück sagen, dass mir dieses schon einmal passiert ist. Es war erst vor wenigen Wochen, als ich plötzlich spürte, dass ich einen kalkartigen Geschmack im Mund hatte. Ich war ständig müde und mein Gewicht hatte über die letzten Monate enorm zugenommen. Ich war antriebslos und sehr launisch. Irgendwie wollte und konnte ich meine Lebenssituation nicht so richtig „verdauen“. Ich empfand das Existieren in meinem Körper nahezu als eine Qual und meinte wirklich, dass ich als Mensch bereits alles gelernt hätte und mein Leben ohne Probleme beendet sehen könnte. Ich hatte meine spirituelle Entwicklung so schnell hinter mich gebracht –glaubte ich zumindest – dass ich meinen Körper eigentlich nur noch als Taxi für die Menschen anbot, die meine menschliche Energie zur Heilung benötigen würden. Dass ich letztlich aber auch meine eigene Lebensenergie damit abzapfte, war mir gar nicht klar. Und so kam es dann auch, dass ich in einem Traum eine Stimme hörte, die mir sehr bekannt vorkam. Es war die Stimme, zu der man als Kind spricht, wenn man etwas Bestimmtes zu Weihnachten haben möchte. Oder die Stimme, zu der man aus heiterem Himmel spricht, wenn man beobachtet, dass etwas schreckliches Geschehen könnte. Diese Stimme ist es, die man bittet, eine bedrohliche Situation abzuwenden. Die Zuordnung der Stimme tut jetzt nichts zu Sache, denn ich hörte einfach nur diese Stimme, die mich fragte, ob ich denn gern Bauchspeicheldrüsenkrebs haben wollte? Ich erinnere mich daran, dass mein Bauch zuckte, so wie er auch jetzt zuckt, wo ich diese Zeilen schreibe. Siehst Du? Ich erinnere mich noch genau, dass ich sehr lange überlegte, denn ich wollte wissen, warum ich denn schon wieder eine so schwere Krankheit haben sollte? Nachdem ich in den letzten Jahren durch eine schwere Operation, bei der mir dreiviertel der Schilddrüse entfernt werden musste, sowie durch gewaltige Angstattacken durchgegangen war, meinte ich nun, endlich alles hinter mir zu haben. Aber offenbar war dies ein Trugschluss. Ich hatte vielleicht nicht genug von den Krankheiten gelernt und ihnen nicht richtig zugehört. Hätte ich meine Lauscher früher aufgesperrt, hätte ich wahrscheinlich - nein – ganz sicher sogar gehört, dass mein Körper gerade dabei war, abzuschalten. Ich hatte mein irdisches Leben offenbar zu oberflächlich gesehen und damit die heilige Ordnung gestört.

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