wenn wir ihnen jetzt beistehen. Poremien gehört seit jeher zu den sehr guten Freunden unseres Volkes. Unsere Kulturen sind sich sehr ähnlich. Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, ihnen im Kampf gegen diese Teufel zur Seite zu stehen!“ Tibala deutete eine unterwürfige Verbeugung an.
„Mann...!“ platzte Marivar beeindruckt heraus. „Wer solche Freunde hat, der braucht eigentlich keinen Feind zu fürchten!“
Admiral Tibala lächelte. „Unser Beitrag kann nur sehr bescheiden sein. Unsere Streitkräfte sind nur klein und sicher nicht auf dem allerneuesten Stand. Aber wir tun, was wir können!“
„Und dafür unseren aufrichtigen Dank, Admiral!“ Jorik deutete ebenfalls eine Verbeugung an. „Ich werde dafür sorgen, dass die poremische Regierung von unserem Gespräch erfährt!“
Der Admiral nickte ihm mit einem leichten Lächeln zu.
„Also gut!“ setzte dann Kendig ein. „Wir haben zwei Jäger, vollgetankt und voll bewaffnet. Es sind baugleiche MF-4 Jäger unserer Luftwaffe. Ich und Fidu können sie also problemlos fliegen und euch Geleitschutz geben!“
„Wir haben...ihr Einverständnis natürlich vorausgesetzt...!“ führte der Admiral weiter aus. „...auch die Amarula mit einigen Waffen bestückt!“
„Sie haben was?“ fragte Cosco verwirrt.
„Als ihr Sohn uns sagte, was sie vorhaben, wollten wir ihnen helfen. Und es sind am Rumpf doch schon einige Vorrichtungen zum Arretieren von Kanonen angebracht gewesen. Und auch die leere Raketenkammer haben wir gefunden und bestückt!“
„Aber...?“ Cosco war offensichtlich wirklich verwirrt und schaute zu Jorik.
„Was?“ erwiderte der sofort abwehrend. „Auch im Meer gibt es Gefahren. Also braucht man dort auch Waffen zur Verteidigung. Die Amarula war nur noch nicht damit bestückt worden, weil ihr Einsatz ja auch noch gar nicht geplant war!“
Cosco sah ihn noch einen Moment wortlos an, dann nickte er. „Und was genau haben sie jetzt angebracht?“ fragte er Tibala.
„Zwei Minikanonen an den Seiten, wobei die Magazine im Inneren des Rumpfes gelagert sind und von dort auch nachgeladen werden können. Und wir haben das Raketenmagazin entsprechend bestückt!“
„Wo zum Teufel soll das denn sein?“
„Ähm...quasi unterm Dach!“
Wie zur Bestätigung öffnete sich plötzlich eine quadratische Luke mitten auf der oberen Rumpfseite des Flugbootes und ein Magazin mit acht Raketen kam zum Vorschein.
„Waren sie das?“ fragte Cosco misstrauisch zu Jorik.
Doch der schüttelte den Kopf.
„Kleiner Funktionstest!“ erwiderte Tibala sofort. „Nichts ist ärgerlicher, als Waffen, die nicht ordnungsgemäß funktionieren!“
„...oder tödlicher!“ meinte Shamos mit Blick auf die Raketen.
„Sehr richtig!“ bestätigte der Admiral.
„Ja, dann nochmals vielen Dank auch dafür Admiral!“ sagte Jorik und reichte ihm die Hand.
„Keine Ursache. Nehmen sie sich soviel Zeit wie sie brauchen. Wenn ich ihnen noch irgendwie helfen kann, lassen sie es mich wissen!“ Er nickte Jorik und den anderen zu und ging dann zügig in das Flughafengebäude.
„Toller Typ!“ sagte Marivar sichtlich beeindruckt. „Vielleicht ein wenig zu klein!“
Die Männer um sie herum lächelten verständnisvoll, denn der Admiral war sogar kleiner als Marivar.
„Okay!“ meinte Jorik dann. „Lasst uns keine Zeit verlieren. Je eher wir hier weg sind, desto schneller sind wir bei Imrix!“
„Das macht Sinn!“ bestätigte Shamos und musste ob der tiefgreifenden Logik seines Freundes grinsen.
„Also gut, dann lasst es uns angehen, als hätten wir Spaß daran!“ meinte Cosco, nahm Marivar an die Hand und ging mit ihr ins Cockpit der Amarula, wo er ihr innerhalb von fünfzehn Minuten einen Crashkurs in Instrumentenkunde verpasste.
Jorik und Shamos überprüften die sonstigen Funktionen des Flugbootes.
Als sie schließlich das Cockpit betraten, hatte Cosco gerade mit seinen Ausführungen geendet.
„Und?“ fragte Jorik neugierig.
Cosco lachte einmal leise auf. „Also wenn ich nicht genau wüsste, dass sie auch noch eine verdammt gute Ärztin ist, würde ich sagen, sie ist Pilotin!“
Jorik verzog beeindruckt die Mundwinkel.
Marivar strahlte ihn und Cosco an. „Danke!“ sagte sie ehrlich erfreut.
„Dad?“ ertönte Kendigs Stimme aus dem Lautsprecher.
„Ja?“ erwiderte Cosco.
„Wie weit seit ihr?“
„Ich verabschiede mich gerade von den anderen!“
„Was?“ Kendig war verwirrt. „Wieso?“
„Marivar übernimmt meinen Posten und ich gehe hier in Rente. Wie sagtest du doch gleich, heißt die kleine Krankenschwester mit den flinken Händen?“
Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte fassungslose Stille im Äther, dann sprach Kendig wieder. „Ach, das ist nicht gut, Dad, wenn Vater und Sohn die gleiche Frau vögeln!“
Coscos Augen vergrößerten sich. „Sag mir jetzt nicht, du hast die Kleine...?“
„Weißt du, wann ich wieder dazu komme? Und ob überhaupt?“ erwiderte sein Sohn knallhart. „Sie sah das ähnlich, also ging - wie sagt ihr Grufties doch gleich - die Post ab!“
Cosco schüttelte halb beeindruckt, halb aus Unverständnis und eine gehörige weitere Portion aus Neid den Kopf. „Ich denke, wenn das hier vorbei ist, werden wir uns auf alle Fälle mal sehr ernsthaft unterhalten müssen!“
„Klar. Ich denke, du kannst noch viel von mir lernen!“
„Verschone mich mit Einzelheiten, Sohn!“ raunte Cosco zurück und atmete einmal gestresst durch. „Ich hole mir...!“
„Na? Na?“ keuchte Kendig ins Mikro.
„...die Starterlaubnis!“ vollendete Cosco besonders betont den Satz.
„Ja schon klar. Hätte ich jetzt auch gesagt!“ gab Kendig noch immer keine Ruhe.
„Jetzt halt deine Klappe, Junge!“ schalt Cosco ihn sofort gereizt und etwas lauter. „Dein alter Vater hat schon Bräute quer durchs Bett genagelt, da warst du nicht mal eine schwache Vorstellung von einem Orgasmus!“ Cosco schaute unwillkürlich zu Marivar, die ihn ziemlich verständnislos ansah. „Tut mir leid, aber ist doch wahr!“ fügte er noch entschuldigend hinzu, was ein leichtes Lächeln auf Marivars Wangen zauberte. „Also gibst du jetzt Ruhe?“ wandte er sich wieder an Kendig.
„Ja, du hast gewonnen!“ kam als knappe Antwort zurück.
Cosco nickte. „Recht so!“ Wieder atmete er einmal hörbar durch. „Amarula an Tower?”
“Tower hört!”
„Wir erbitten Starterlaubnis!“
Für einen Moment war Ruhe im Äther. „Amarula, Starterlaubnis für sie und ihren Geleitschutz wurde erteilt. Guten Flug und...viel Glück!“
„Vielen Dank! Wir können es brauchen. Amarula Ende!“
Cosco erhöhte den Schub auf die Vertikaltriebwerke und das Flugboot erhob sich langsam in die Höhe. Aus dem Cockpitfenster konnten sie sehen, wie Kendig und Fidu ihre Jäger zu den ihnen zugewiesenen Startbahnen lenkten und wenig später ebenfalls in der Luft waren.
Cosco flog eine große, sanfte Schleife über die Inselgruppe und im Licht