Jay Baldwyn

Der letzte Vorhang


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       »Bevor du Zukunftspläne schmiedest, solltest du dir erst einmal ansehen, was er von ihr übrig gelassen hat.«

       »Sag, dass das nicht wahr ist. Hat er sie auch halb totgeschlagen? Oh, meine arme Schöne«, jammerte Chuck.

       »Bevor du dir Gedanken um sie machst, solltest du deine eigenen Probleme in den Griff kriegen«, beharrte Dick. »Mein Vorschlag: heirate Violet. So ein Goldstück findest du nicht wieder. Außerdem werden damit die Wogen halbwegs geglättet und du bist für die nächste Zeit aus der Schusslinie.«

       »Gar keine so schlechte Idee, wenn ich es recht überlege. Und schließlich kann man sich wieder scheiden lassen.«

       »Ich glaube, ich muss dir doch eine reinhauen. Du tust, als wäre Violet eine unansehnliche Vettel, und du müsstest ein großes Opfer bringen. Ahnst du überhaupt, wie vielen Kerlen sie feuchte Träume beschert, wenn sie bei uns auf der Bühne steht? Und Typen wie du heiraten ohnehin nicht aus Liebe. Mir tut nur die Kleine leid, der du tüchtig Hörner aufsetzen wirst, aber scheinbar will sie es nicht anders. Sie hätte schon längst etwas Besseres haben können.«

       »Jetzt mach mich mal nicht zu schlecht. Ich bin nicht gerade ein Frankenstein. Und eine gute Partie dazu. Violet wird kein schlechtes Leben an meiner Seite haben.«

       »Das liegt im Auge des Beschauers, aber wie gesagt, manche Frauen sind geradezu erpicht darauf, in ihr Unglück zu rennen. Ich schicke sie dir jetzt wieder rein. Und versau es nicht.«

       Dick führte einen fliegenden Wechsel mit Violet durch und machte die Geste des Daumendrückens, bevor er sich verabschiedete. Violet war sichtlich irritiert.

       »Er sagt, ich soll dich zu meiner Frau machen …«

       »Und was ich dazu sage, interessiert dich wohl nicht?«

       »Nein, du kannst es doch sowieso nicht abwarten. Jetzt kriegst du, was du willst.«

       »Du musst nicht denken, dass ich ohne dich nicht leben kann, nur weil ich an deinem Krankenbett Wache halte«, begehrte Violet auf. »Meinst du, ich habe Lust, mein Leben lang die zweite Geige zu spielen? Während ich mit dem Kind zu Hause sitze, schlägst du dir die Nacht in den Spielclubs und mit irgendwelchen Huren um die Ohren. Danke, verzichte.«

       »Euch Weiber soll einer verstehen. Wenn du einen altbackenen Kniefall erwartest – ich bin gerade nicht so in Form, wie du siehst. Um dir einen Klunker an den Finger zu stecken, würde es gerade noch reichen, aber der steht im Moment auch nicht zur Verfügung.«

       »Und ich stehe nicht zur Verfügung, die Karre aus dem Dreck zu ziehen, in die du sie selbst gefahren hast. Soll ich unserem Kind später sagen, wenn es mich fragt, warum wir geheiratet haben, dass sein Vater es aus reiner Berechnung getan hat? Er liebte mich zwar nicht, aber er steckte ziemlich in der Scheiße, und eine andere war gerade nicht da.«

       »Ganz so ist es ja auch nicht. Schön, der Vorschlag kommt von meinem Bruder. Und wahrscheinlich hat er sogar Recht. Aber wenn ich mich recht erinnere, hatten wir eine Menge Spaß zusammen, als du noch keine Ansprüche stelltest.«

       »Du Mistkerl.« Violet kamen vor Wut die Tränen. »Kannst du nicht wenigstens einmal sagen, dass du mich ein bisschen liebst? Brichst du dir dabei eine Verzierung ab?«

       »Willst du, dass ich lüge? Also schön, ich liebe dich. Du bist mein Ein und Alles.«

       Violet sprang auf und lief zur Tür.

       »Such dir doch eine andere für deine Spielchen. Vielleicht kannst du dir ja eine kaufen für dein Täuschungsmanöver.«

       »Dann scher dich doch zum Teufel, du dumme Pute. So eine wie dich finde ich allemal.«

      Chuck war noch nicht ganz wieder hergestellt, als er Violet einen „richtigen“ Antrag machte, mit Ring und Blumen und allem, was dazu gehörte. Und Violet war so dumm, ihn anzunehmen. Dick hoffte für einen Moment, sein Bruder sei doch noch vernünftig geworden. Aber der Schein trog. In Gedanken war Chuck bei Sugar und sehnte sich nach einer Gelegenheit, sie wiederzusehen.

       Wenn Violet etwas ahnte, dann verbarg sie es gut. Sie spielte allen die glückliche Ehefrau vor, die es nicht erwarten konnte, das Kind „der Liebe“ zur Welt zu bringen. Revuetänzerinnen mussten eben nicht nur gut tanzen können und blendend aussehen, sondern auch eine leidlich gute Schauspielerin sein, um sich und anderen etwas vormachen zu können.

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