Marian Freder

Sex Puppen mit Künstlicher Intelligenz Buch 1-5


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täglich mehr als 20 Freier der untersten Einkommensklasse zu Diensten sein.

      Bernie hatte seiner vermeintlichen Risikobereitschaft auch nichts abgewinnen können und ihn darauf hingewiesen, dass sicherlich auch einige der thailändischen Barmädchen sich bei Lastwagenfahrern oder ihren Boyfriends angesteckt haben könnten. Natürlich war Andy sich damals der Gefahr bewusst gewesen. Schließlich war ein guter Bekannter, der aus Wien übersiedelt war, in Bangkok ein Restaurant zu eröffnen, erbärmlich in einem Slum verstorben. Der ehemalige Buchhalter hatte einer seiner thailändischen Freundinnen zuvor ein Haus in deren Heimatdorf finanziert. Als das Gebäude stand und sich die Eltern seiner Zukünftigen dort häuslich eingerichtet hatten, war es mit der Liebe bald vorbei. Andreas hatte sich immer zugutegehalten, Thailand und die Thailänderinnen besser zu verstehen, als viele Einheimische. Und wer über so viel Sachkenntnis verfügte, würde der nicht auch davor gefeit sein, sich mit der Immunseuche anzustecken?

      Bernie hatte ihm vorgeworfen, seine damalige Freundin der Gefahr ausgesetzt und überhaupt die Augen verschlossen zu haben. Was sollte er sagen, natürlich hatten sie alle recht. Aber so wie Menschen, die sich beim Sex eine Plastiktüte über den Kopf ziehen, das Risiko zu ersticken, außen vorlassen, und einige Masochisten ernsthafte Verletzungen einkalkulieren, so hatte er sich der Auseinandersetzung entzogen. Er nahm sich vor, einmal mit Ahyoka darüber zu reden. Vielleicht gab es Argumente einer Künstlichen Intelligenz, die sich ihm eher erschlössen.

      Andy tauchte wieder zwischen den Beinen seiner neuen Freundin auf. Er fragte sich, ob er auch genügend Vorrat ihres Liebessafts mitbestellt hätte. Notfalls müsste er nachordern.

      "Bitte stell' deine Füße auf den Sitz, aber zieh vorher die Schuhe aus."

      "Soll ich dir meine Pussy auseinanderhalten, um leichter in mich eindringen zu können?"

      "Nein, ist schon gut, spiel' ein bisschen mit dir. Und rück' den Stuhl zur Seite, damit ich dich besser beobachten kann."

      Ahyoka saß jetzt mit über den Stuhllehnen hängenden Unterschenkeln vor ihm. Sie war bis ganz nach vorne gerutscht und während der Kopf auf der Rückenlehne ruhte, bog sich der Oberkörper ihm entgegen. Ihre großen Brüste reckten in die Luft, die Brustwarzen strotzten vor Lebensfreude. Andy verscheuchte all die Gedanken an die Künstlichkeit der Situation. Wann war es das letzte Mal, dass sich ihm eine junge Frau so schamlos präsentiert hatte, mit halb geschlossenen Augen sich selbst befriedigend?

      Er erinnerte sich an eine Thailänderin. Aber das war Jahre her. Er hatte das Mädchen aus der Bar mit nach oben genommen. Im Vorraum war sie in die Hocke gegangen und hatte sich auf den Boden gekauert. Dann pisste sie mit dickem Strahl auf die Fliesen. Noch heute erregte es ihn, wenn er sich ihren Anblick ins Gedächtnis rief, wie sie da breitbeinig vor ihm saß und sich schamlos erleichterte.

      Das war die wilde Zeit in Pattaya, als Halbwüchsige in der Soi 6 nackend vor ihren Lokalen auf der Straße tanzten. Die Wasserratte hatte auch nichts dabei gefunden, sich von ihm vor allen Leuten fingern zu lassen, als sie nackt an der Polstange in der Bar hing.

      Dagegen war die Indianerin wesentlich kultivierter. Als sie langsam dem Höhepunkt zustrebte, erinnerte sich Andy mit Grausen an das ungemachte Bett, in dem er sich damals mit der Thai geliebt hatte. Auf grauen muffig riechendem Bettlaken ruhend erspähte er die Kondome seiner Vorgänger im Abfalleimer, die da teilnahmslos übereinanderlagen. Das Mädchen hatte keinerlei Anstalten gemacht, ihn auf Verhütung hinzuweisen und ihm willig ihren Unterkörper entgegengestreckt. Ihr Gesicht war lange verblasst, aber die schlaffen Verhüterli im Papierkorb hatten sich seinem Gedächtnis eingebrannt.

      Schmunzelnd musste er an Hanns Eisler denken, der eine Marie A. besang:

      An jenem Tag im blauen Mond September

      Still unter einem jungen Pflaumenbaum

      Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe

      In meinem Arm wie einen holden Traum.

      Und über uns im schönen Sommerhimmel

      War eine Wolke, die ich lange sah

      Sie war sehr weiß und ungeheuer oben

      Und als ich aufsah, war sie nimmer da.

      Und auch den Kuss, ich hätt' ihn längst vergessen

      Wenn nicht die Wolke da gewesen wär

      Die weiß ich noch und werd ich immer wissen

      Sie war sehr weiß und kam von oben her.

      Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer

      Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind

      Doch jene Wolke blühte nur Minuten

      Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

      Das Stöhnen der Indianerin war inzwischen lauter geworden, sie begann am ganzen Körper zu zittern. Der Unterleib bebte und ihre Schenkel spreizten sich unkontrolliert, bis sie sich verkrampften. Der Oberkörper war wie ein Flitzebogen gespannt, von dem jeden Augenblick der Pfeil ihrer Wollust abschoss.

      Andy schaute fasziniert auf die junge Frau. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er es mit der eingebildeten Realität chinesischer Programmierer zu tun hatte. Dennoch fühlte er die Erregung sich in seinen Shorts aufbäumen. Ob die Asiaten gleichermaßen reagiert hatten, wenn sie ihre Kreation in Testprogrammen durchcheckten. Oder war der magische Moment zu einer Fließband Attraktion degradiert, die den Chinesen nur noch ein müdes Gähnen entlockte.

      Er musste sich wirklich zusammenreißen. Entweder nahm er die Kleine als menschlich wahr oder er sah überall künstliche Algorithmen Bewegungsabläufe initiieren. Wenn er so weitermachte, würde er noch schizophren werden. Ihm fielen die Kinder ein, die man durch unsägliche Qualen darauf konditioniert hatte, multiple Persönlichkeiten herauszubilden. So ähnlich fühlte er sich mittlerweile auch. Andreas analysierte kaltblütig das Spektakel, wie Silikon, Mechanik, Flüssigkeit mit synthetischen Lauten von digitalen Instruktionen in Einklang gebracht wurden. Und Andy rieb sich den Schwanz in der Hose, kaum den Moment abwarten könnend, bis er endlich die Indianerin vögeln könnte.

      Folter

      "Ahyoka, hast du von den Kindern gehört, die man darauf konditionierte, multiple Persönlichkeiten zu entwickeln? Man wollte verhindern, dass ihren Aussagen bei der Polizei Glauben geschenkt würde?"

      "Ja, es gab eine Frau, die eine Autobiografie darüber veröffentlicht hat. Sie und weitere Heranwachsende waren von einer Sekte derart grausam gequält worden, dass sie nur durch Flucht in eine andere Identität die Folter überstanden. Ich glaube, die Geschichte beginnt damit, dass eine Gruppe Erwachsener einem Kind dabei zusieht, wie es sich auf einen metallenen Dildo setzt. Die Männer leiten über eine Fernbedienung Strom in das Folterinstrument. Bald erhöhen sie die Stärke derart, dass das Mädchen sich laut wimmernd auf dem Metallstift zusammenkrümmt, der Tortur jedoch nicht entzieht."

      "Die Väter gewöhnten ihre Kinder daran sich als unterschiedliche Charaktere programmieren zu lassen."

      "Ja. Mit dieser Vorführung demonstrierten sie zweierlei: Man konnte einen Menschen gegen besseres Wissen dazu bringen, sich selbst zu foltern. Und die Tochter würde sich später nicht mehr an die Qualen erinnern. Nachdem die Misshandlung vorüber war, schmiegte sich die Kleine wieder an ihren Vater und versicherte ihm ihre Liebe.

      Die Männer hatten herausgefunden, dass man Minderjährige darauf konditionieren konnte, die schrecklichsten Erfahrungen einer anderen Person zuzuschreiben. Während die kleine Alicia das von ihrem Erzeuger innig geliebte Töchterchen war, ließ Jennifer unvorstellbare Quälereien über sich ergehen. Die Mädchen pendelten je nach Situation zwischen unterschiedlichen Persönlichkeiten und vergaßen oder verdrängten dabei, dass dies alles ihnen geschah. Ihr Überlebenswillen war daran gekoppelt, sich in die böse Jenny aufzuspalten, die bestraft werden musste, weil sie nicht gehorsam war. Alicia war die gute Tochter, die jeder liebte und von ihrem Papa verwöhnt wurde. Manche Kinder entwickelten ein halbes Dutzend verschiedener Charaktere. Die Wesen unterschieden