Petra Jaenicke

ENGELSCHAUER


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und Dialog. „Verstehe“, sagt er, schon wieder im Vergehen.

      Davongekommen! „Mach dein Ding“, hat er gesagt, schon wieder so ein absurder Spruch! Rechnen diese Engel mit mehr Akzeptanz, wenn sie sich möglichst cool geben, oder wollen sie erreichen, dass das Unmögliche durch den vermeintlich vertrauten menschlichen Slang in den Bereich des Möglichen rückt? Falls mir mal einer zuhört, werde ich ihm erklären, dass diese sprachlichen Anbiederungen für einen Engel überaus unpassend sind. Im Augenblick bleibt mir aber nichts anderes übrig, als mich schicksalsergeben damit zu beschäftigen, was „mein Ding“ sein könnte. Der dafür notwendige Fatalismus sorgt zumindest für etwas Abstand zu dem erneuten Mysterium.

      Dennoch schleppe ich mich mit deutlich zittrigen Beinen weiter durch die Straßen des Städtchens. Orientierung suchend schaue ich hoch: Via degli Angeli. Wenig später, mein Blick fällt völlig arglos auf ein Plakat … in Großbuchstaben ANGELI. Ein harter Tag, außerordentlich hart sogar! Ist das nicht langsam etwas überzogen, Heilige Jungfrau, wieviel Kraft muss ich eigentlich noch aufbringen? Bisher fühlte ich mich in der Lage, ihr Erscheinen ohne übertriebene Hysterie zu verkraften, und das sogar ohne den Beistand meines Therapeuten. Ich befürchte nur, wenn das mit den Wundern nicht bald aufhört, gehen mir irgendwann die Nerven durch und ich drohe dem Wahnsinn anheimzufallen.

      In der nächsten Bar suche ich Zuflucht, setze mich, schlage die Beine übereinander und die Tageszeitung auf. Bald darauf bleibt mein Blick an einem fetten Angelo kleben. Warum tun sie mir das nur an? Ständig will einer von ihnen etwas von mir, fordert Aufmerksamkeit und überstrapaziert meine Nerven. Wo bleibe ich mit meinen eigenen Bedürfnissen? Diese Engel verlangen binnen kurzem schon mehr Aufmerksamkeit von mir als mein Liebster zu Hause!

      War ich gestern zum Telefonieren zu feige? Nein. Nicht wirklich! Ich habe nun mal beschlossen, ihn erst mal auf Eis zu legen. Obwohl ich mir inzwischen nicht mehr so ganz sicher bin, ob mein schneller Abgang falsch oder richtig war. Als ich wütend und überstürzt weglief, blickte mein Liebster durch mich hindurch, blieb definitiv ziemlich genervt zurück.

      Welches Ziel ich mit meiner demonstrativen Abreise verfolge? Keine Ahnung. Auf jeden Fall loslaufen, das ist so meine Art. Man darf Wege auch gehen wenn der Kurs noch unklar ist. Nein, das ist nicht planvoll, aber auch kein purer Aktionismus, denn mein Bleiben hätte Kapitulation bedeutet. Das hat er nun davon, jetzt braucht er mir gegenüber nicht mehr abweisend zu sein, denn ich bin erst mal länger abwesend.

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