Lechyd Zdravi

Die schlechtesten Geschöpfe


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dumme Schafe sich von den Frauen auf der Nase herumtanzen lassen! Frauen stolzieren fast nackt in Bars und Diskos herum, trinken Alkohol, lassen sich begrapschen und gehen mit fremden Männern nach Hause, um mit ihnen zu verkehren!

      Es steht geschrieben, dass Frauen sich bedecken sollen. Aber in Freibädern liegen sie praktisch nackt herum und dürfen sich nicht wundern, wenn die Männer sich nehmen, was ihnen so offen angeboten wird.

      Die deutsche Frau hat keine Scham, keine Ehre, sie betrügt ihren Ehemann oder den, mit dem sie in Sünde zusammenlebt. Deutsche Frauen kennen keine Moral. Und die dummen, verweichlichten deutschen Männer lassen sich alles gefallen!

      Wir werden dieses Land erretten und in die Gemeinschaft des Islam aufnehmen. So wurde es uns befohlen, und so werden wir mit Allahs Hilfe siegreich sein.

      Der Zustrom unserer syrischen Brüder und Schwestern wird inschallah den Prozess beschleunigen.

      Martina und Gila

      Normalerweise mochte es Martina, wenn ihre Freundin Gila herüberkam, nur geschah das etwas zu oft in letzter Zeit. Ein ruhiger Abend auf der Couch mit einem Buch wäre ihr lieber gewesen. Allerdings tat es gut, mit ihr über ihren Sohn zu reden. Martina spürte eine immer größer werdende Distanz zwischen sich und Andreas.

      »Ich verstehe Andy nicht mehr«, seufzte Martina.

      »Weiß er denn, wie das damals mit dir und Hans war?«, fragte Gila leise und zog die Beine bequem auf die Couch. »Ich meine, dass Hans sich komplett von dir zurückgezogen hatte.«

      »Ach was. Das erzählt man doch seinen Kindern nicht!«

      »Er ist doch jetzt erwachsen! Der macht eine Lehre als Maler und Lackierer, bald zieht er aus, und irgendwann heiratet er seine Jana. Meinst du nicht, er hat ein Recht darauf, zu erfahren, dass sein Vater unter Depressionen gelitten und sich von allen zurückgezogen hat? Er wundert sich doch, dass Hans sich nie meldet, oder nicht?«

      »Das schiebt er auf mich. Weil ich Hans angeblich aus dem Haus gegrault habe. Zuerst mit den vielen Streitereien und dann, weil ich ein Kind von einem anderen bekommen habe.«

      »Ein Grund mehr, ihm alles zu erzählen. Warum willst du, dass dein Sohn dir innerlich ewig die Schuld an eurer Trennung geben wird?«

      »Das tut er ohnehin. Die Wahrheit kann ich ihm einfach nicht sagen!«

      »Mensch, Martina!« Gila nahm kopfschüttelnd noch einen Schluck Wein. »Wieso solltest du ewig der Sündenbock bleiben? Andy wird zu dir den Kontakt auch noch abbrechen, wenn du ihm nicht sagst, dass in Wirklichkeit sein früherer Lehrer Steffis Vater ist.«

      »Soll ich ihm vielleicht sagen, dass ich mit seinem geliebten Religionslehrer ein Verhältnis gehabt habe, weil sein Vater mich nicht mehr wollte und unser Geld in diverse Spielautomaten geschmissen hat? Dass wir nur noch nebeneinander hergelebt haben? Dass ich mich allein und nicht mehr begehrt gefühlt habe? Als ob mich keiner mehr haben wollte, bis zu diesem Elternsprechtag?«

      »Das ist immer noch besser, als dass er gar nichts weiß.«

      »Zu spät. Ich habe ihm weisgemacht, dass ich einen One-Night-Stand in einer Kneipe hatte. Klingt doch auch viel interessanter.« Martina goss sich und ihrer Freundin Gisela, genannt Gila, noch Wein nach.

      Gila verzog zweifelnd das Gesicht. »Na, ich weiß ja nicht ...«

      »Es ist besser so. Und Daniel kann seine Frau doch nicht verlassen! Sie sitzt jetzt im Rollstuhl. Diese Krankheit ist wirklich furchtbar. Ich rechne es ihm hoch an, dass er sich um sie kümmert. Dass wir zusammen sind, muss die Ärmste ja auch nicht wissen, das wäre noch schlimmer für sie.«

      »Also trefft ihr euch weiterhin heimlich?«

      Martina zuckte mit den Schultern. »Was bleibt uns anderes übrig? Solange Vera lebt, werden wir sie nicht verletzen. Das haben wir so verabredet, daran halten wir uns. Danach ... Sch!«

      »Hi.« Andy kam die Treppe herunter, und winkte der besten Freundin seiner Mutter kurz zu.

      »Hallöchen, Andy. Möchtest du auch Wein?«

      Andy schüttelte heftig den Kopf. »Nein.«

      »Nein danke, heißt das«, schnaubte Martina und sah ihren Sohn vorwurfsvoll an. Der achtete nicht darauf und starrte in den Kühlschrank.

      »Mit Wein kann er eh nichts anfangen. Das ist ein richtiger Mann, der trinkt Bier«, grinste Gila. »Oder, Andy?«

      Langsam drehte sich Andreas um, musterte Gila, die er seit frühester Kindheit kannte, und wandte betont den Blick ab.

      »Ich trinke kein Bier«, knurrte er, nahm sich einen Becher Kakao, und stieg die Treppe wieder herauf, ohne sich noch einmal umzusehen.

      »Kommt der jetzt erst in die Pubertät? Dass Steffi langsam bockig wird, ist normal, sie ist ja dreizehn. Aber Andy ...? Kommt das bei Jungs später oder so?«, fragte Martina irritiert.

      »Nein, Jungs zicken nicht so rum. Was hat der denn? Man könnte meinen, er war pikiert, weil ich einen Rock anhabe. Ich trage doch öfters Röcke. Oder bekomme ich langsam Krampfadern? Ist es nicht gemein, dass man immer so einen Scheiß kriegt, wenn man über vierzig ist?«

      »Hat er dir wirklich auf die Beine gestarrt?«

      »Ja! Aber leider nicht so, wie ich das gerne hätte«, lachte Gila. »Er guckte, als ob mir da gerade eine riesige Spinne drüberlaufen würde. Irgendwie entsetzt und angeekelt.«

      »So hat er heute auch geguckt, als ich ihm das mit dem One-Night-Stand in der Kneipe gesagt habe. Ob der unter die Moralapostel gegangen ist? Auf einmal?«

      »Ist vielleicht nur eine Phase. Oder Hans hat doch Kontakt mit ihm und eine Menge Scheiße über dich erzählt. Und über mich auch. Der hat doch damals jedem die Schuld gegeben, er war das arme, unschuldige Opfer seiner Spielsucht. Weißt du nicht mehr?«

      »Ja, stimmt. Aber irgendwie ... habe ich das Gefühl, dass er mich verachtet oder so was. Und nicht erst seit heute. Vielleicht hätte ich ihm doch sagen sollen, wie das damals mit seinem Papa war. Aber für ihn wäre das nicht schön, er hängt so an Hans. Soll er lieber weiter mir die Schuld geben.«

      «Nee, das ist falsch! Er ist jetzt erwachsen. Er kann die Wahrheit verkraften.«

      »Naja ... vielleicht hast du recht ...«

      »Geh schnell hoch und erzähle es ihm. Ich muss sowieso den Wein wegbringen.« Mühsam erhob sich Gila und wankte zum Badezimmer.

      Martina stand ebenfalls auf. Gila vertrug nach wie vor sehr wenig Alkohol. Bald schon würde sie zu lallen beginnen, albern werden und auf der Couch einschlafen, wenn sie noch ein Glas trank.

      Martina ging die Stufen hoch und blieb kurz vor dem Zimmer ihrer Tochter stehen. Die Tür war mit einem großen »One Direction« Poster bedeckt. Nun, immerhin verdeckte es die Macken im Holz der alten Tür. Martina hatte damals ein Michael Jackson Poster gehabt. Sie fühlte sich uralt, wenn sie Steffis Poster ansah. Die Jungs darauf waren alle so jung. Und sie kannte keinen davon. Es war wohl ein Zeichen, dass man alt wurde, wenn einen die Boygroups und musikalischen Vorlieben der Kids nicht mehr interessierten. Es war auch ein eindeutiges Zeichen, dass Martina den Zugang zu Steffis Welt verlor. Statt Märchenbüchern und Puppen hielten jetzt die Jungs Einzug. Nette Milchbubis mit glatten, weichen Gesichtern. In welchen ihre Tochter wohl verliebt war?

      Bei Steffi lief der Fernseher, aber leise. Martina runzelte die Stirn. Es war schon halb elf, aber vielleicht war Steffi beim Fernsehen eingeschlafen. Das passierte recht oft. Martina hob die Schultern und näherte sich dem Zimmer ihres Sohnes, direkt gegenüber. Seine Tür schmückte ein Bushido-Poster. Sie hob die Hand, um zu klopfen, erstarrte aber, als sie leise eine sehr merkwürdige Musik vernahm. Eine klagende Stimme, arabisch, untermalt von leisem Gequäke. Was hörte sich Andy denn da an? Sie drückte ihr Ohr gegen die Tür und erstarrte, als sie Andys Stimme leise, aber unverkennbar, mitsingen hörte. Noch etwas unbeholfen klang es, aber ihr Sohn gab sich große Mühe, die schwierigen, fremd klingenden Laute genau zu imitieren.

      Martina richtete sich mit klopfendem Herzen auf. Ohne darüber nachzudenken, öffnete sie die Tür.

      Andy