Genèvieve Dufort

Amélie - Wo Schatten ist


Скачать книгу

»Mich kann man nicht kaufen!«

      »Nun, wer weiß? Vielleicht doch?!«

      »Menschen kann man nicht kaufen!«

      »Weißt du, Amélie, wenn man den richtigen Preis nennt, dann kann man alles kaufen. Da kennst du das Leben noch nicht richtig und bist ja auch noch sehr jung. Aber du wirst das alles noch lernen.« Er schaute sie musternd an. »Jetzt lass' uns mal zur Sache kommen, einverstanden?«

      Sie nickte. Wenn ich doch nur wüsste, was er von mir will, dachte sie, was er wirklich von mir will! Wenn ich doch nur einen Menschen hätte, dem ich mich anvertrauen könnte. Er sieht so schlau aus. Sicher hat er was Schlimmes vor, und ich dummes Huhn soll dafür meinen Kopf hinhalten.

      »Du hörst mir schon wieder nicht zu, Amélie!«, tadelte er sie nun leicht.

      »Jetzt höre ich.« Sie sah ihn mit einem entschuldigenden Gesicht an, was sie sehr viel Überwindung kostete.

      »Du kannst all das bekommen, was du möchtest. Sofort!«

      »Alles was ich mir wünsche?« Ihrem Gesicht sah man an, dass sie an seinen Worten zweifelte.

      »Ja, eine kleine Wohnung mit Bad. Du darfst dir die Möbel aussuchen. Hübsche Kleider ebenfalls und auch Geld für den Unterhalt bekommst du. Urlaub, wenn du möchtest. All das kannst du jetzt gleich haben, Amélie.«

      »Alles?«

      »Aber ja doch«, nickte er lächelnd.

      »Aber … da ist doch ein Haken.« Ihre Unterlippe zitterte, weil sie seinem Angebot nicht traute. »Was muss ich denn dafür tun?«

      »Du musst für mich da sein, Amélie.«

      »Für Sie da sein? … Wie soll ich mir das vorstellen?«

      »Ich will nicht mehr auf Inès zurückgreifen müssen, verstehst du? Du wirst meine Freundin sein, Amélie. Ich halte dich aus. Du wirst nur für mich da sein … und eventuell für ein paar gute Freunde von mir. Das ist meine Bedingung.«

      Ihr Gesicht wirkte jetzt noch spitzer. Sie strengte ihren Kopf an. »Für Sie da sein? Soll das heißen ...?«

      »Ja«, bestätigte er mit fester Stimme. »All das, was Inès mit mir getan hat, das wirst du dann tun, verstanden? Ich werde in Abständen zu dir kommen, und dann du wirst mich bedienen. Klar?«

      Amélie schloss für einen Augenblick die Augen. Ihre Gedanken wirbelten mit unvorstellbarer Geschwindigkeit in ihrem Kopf umher. »Dann brauche ich also nicht bei Inès in die Lehre zu gehen?«, fragte sie fast flüsternd.

      »Wenn du noch einmal zu Inès gehst, dann will ich dich nicht mehr, Amélie. So wie du bist, so will ich dich haben.«

      »Ab sofort?«

      »Ja, ab sofort! Jetzt, auf der Stelle!«, nickte er ihr lächelnd zu. »Eine passende Wohnung für dich habe ich schon. Wenn du möchtest, kannst du sie dir gleich ansehen. Wir können auch eine Art Vertrag machen, damit du siehst, dass ich es ehrlich mit dir meine.«

      Sie holte tief Luft. »Das ist ja wie im Märchen!«, erwiderte sie nach einer Weile leise. Ganz langsam begann sie daran zu glauben, dass das gerade nicht alles nur ein Traum war.

      Pierre lächelte. Man kann wirklich alles kaufen, dachte er bei sich. Ich habe es ja gewusst! Er erhob sich und sah sie geduldig fragend an. »Wie sieht es aus? Sollen wir fahren?«

      »Ja, einverstanden«, stimmte sie inbrünstig zu und erhob sich von ihrem Stuhl. »Oh ja, ich würde die Wohnung sehr gern sehen, und dann werde ich mich entscheiden.« Sie war so schrecklich aufgeregt, dass sie hin- und herlief und es kaum abwarten konnte, bis er die Rechnung bezahlt hatte.

      *

      Draußen gingen sie durch die kleinen Gassen und an all den Prostituierten vorüber, die sich nicht im Geringsten für Amélie interessierten und sich deswegen auch nicht nach ihrem Begleiter umsahen. Das war der Grund, warum niemand etwas mitbekam, wie ›Souriceau‹ aus ihrem Viertel verschwand.

      *

      Weit außerhalb des Rotlichtviertels stand eine große, dunkelfarbene Limousine. Auf seinen Chauffeur hatte er verzichtet, denn zu seinen Treffen mit Inès fuhr er stets selbst. »Na, dann komm' und steig' ein«, lächelte er, während er ihr den Verschlag auf der Beifahrerseite öffnete.

      In diesem Moment fühlte sich Amélie fast schon wie eine Dame und lächelte verzückt, als er ihr beim Einsteigen behilflich war.

      Es entging Pierre nicht. »Lass' dir nie wieder einreden, du wärst hässlich, denn das stimmt ganz und gar nicht!«, bemerkte er schmunzelnd. »Du solltest einmal in den Spiegel schauen, wenn du lächelst.«

      »Sie müssen mir keine Komplimente machen, ehrlich«, erwiderte sie und seufzte. »Ich weiß das viel besser.«

      »Aber ich meine es wirklich ernst«, beharrte er und strich ihr behutsam eine Strähne aus dem Gesicht.

      »Ich bin sicher, du bist nur ein hässliches Entchen, und ehe ich mich versehe, verwandelst du dich in einen wunderschönen Schwan, Amélie.«

      »Nein, nein! Ganz sicher nicht!«, wehrte sie errötend ab.

      ***

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBIIC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD5/ooo oAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiig AooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKAC iiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKK KKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooo oAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiig AooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKAC iiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKK KKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooo oAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiig AooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKAC iiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKK KKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooo oAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiig AooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKAC iiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKK