Katharina Burkhardt

In meinem Herzen nur du


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Augen. »Es gab mal eine Zeit, da haben wir uns alles erzählt, Greta, echt alles. Aber das ist lange her. Ich frage mich, ob wir überhaupt noch Freundinnen sind.« Sie drehte sich um und stapfte davon.

      Greta sah ihr bestürzt hinterher. Mareike und sie hatten sich doch immer gut verstanden. Was war denn nur los? Sie überlegte, ob sie ihr anbieten sollte, gemeinsam in einen anderen Film zu gehen. Doch Mareike sprach den restlichen Tag über kein Wort mit ihr und schnitt sie mit eisigem Blick. Da verlor Greta den Mut.

      Und als sie beim Bäcker Finn über den Weg lief, der erzählte, dass er am Freitagnachmittag sturmfreie Bude habe, war die Sache endgültig entschieden.

      Es war still im ganzen Haus, als Finn Greta in sein Zimmer führte. Das Haus war ein wenig zu klein für eine sechsköpfige Familie und recht einfach eingerichtet. Aber alles war blitzsauber und sehr ordentlich, fast aufgeräumter als bei ihnen daheim, wie Greta feststellte. Aber vielleicht lag das auch nur daran, dass es weniger Dinge im Haushalt der Janssens gab. Die Kinderzimmer quollen nicht über vor Spielsachen, und in der Küche standen keine Gerätschaften wie eine elektrische Brotschneidemaschine oder ein Eierkocher zur Arbeitserleichterung. Alles beschränkte sich auf das Nötigste.

      Finn trug knallenge schwarze Jeans und ein ebenfalls schwarzes Sweatshirt. Greta mochte das, es wirkte so rebellisch. Sie selbst kam sich daneben in ihrer Karottenjeans und dem gemusterten pastellfarbenen Pullover brav vor.

      »Guck mal, die hab ich mir von meinem Geburtstagsgeld gekauft.«

      Finn war vor einigen Wochen fünfzehn geworden. Voller Stolz präsentierte er Greta nun eine Schallplatte, Born in the U.S.A. von Bruce Springsteen. Greta hatte von dem Sänger noch nie gehört. Finn legte die Vinylscheibe auf den Plattenspieler. Die Nadel erzeugte ein feines Knistern, bis die ersten Töne erklangen, erdig und kraftvoll. Greta verstand die Texte nicht, aber die rockige Musik gefiel ihr.

      Finn zog sie zu sich aufs Bett und bedeckte ihr Gesicht mit zarten Küssen.

      »Ich hab dich vermisst«, murmelte er.

      »Ich dich auch.« Wohlig seufzend gab sie sich seinen Berührungen hin. Sie sahen sich eindeutig zu selten in letzter Zeit.

      Finn zog Greta an sich, seine Küsse wurden drängender. Er strich mit einer Hand ihr Bein hinauf, ertastete die Rundungen ihres Pos und schob eine Hand unter ihr Shirt. Greta war angespannt und in ihrer Mitte spürte sie ein aufregendes Pochen. Sie vergrub die Hände in Finns Haaren und presste sich fest an ihn.

      Finns Hand tastete weiter, streichelte ihren Rücken, fuhr sanft über ihren Bauch und glitt schließlich ein wenig höher. Seine Finger berührten den Stoff ihres Bustiers.

      Atemlos wartete Greta ab, was geschehen würde. Finn ließ sich Zeit, schien sich seiner Sache nicht ganz sicher.

      »Alles okay?«, fragte er leise.

      »Ja.« Sie küsste ihn. »Das ist wunderschön.«

      Also machte Finn weiter und ertastete behutsam ihre Brust mit den kleinen Spitzen, erst über dem Stoff des Bustiers, dann darunter.

      Die Welt drehte sich um Greta, alles in ihr geriet in Aufruhr, während Finn ihre nackten Brüste streichelte und die raue Stimme dieses Sängers auf höchst erregende Weise etwas von fire sang. Seine Musik berührte Greta genau in ihrer Mitte, da, wo ohnehin schon alles entflammt war.

      Sie war dankbar für die frische Nachtluft, als sie an diesem Abend nach Hause radelte. Es nieselte leicht, und der Wind und die Kälte halfen ihr, sich soweit zu sammeln, dass sie es wagte, ihrer Familie vor die Augen zu treten.

      Immer noch spürte sie Finns Küsse auf ihren geschwollenen Lippen und seine Hände auf ihrer nackten Haut. Ihr eigenes Begehren machte ihr dabei weit mehr Angst als sein Verlangen. Sie wünschte sich so viel mehr von ihm, wollte ebenfalls seinen Körper spüren und ihn an Stellen berühren, die doch eigentlich verboten waren.

      Greta hätte zu gern mit Mareike über Finn gesprochen und über diese geheimnisvolle Erregung, die sie befiel, sobald sie mit ihm zusammen war. Aber Mareike war sauer auf sie, wer weiß, wie lange noch. Und obendrein hatte sie keine Ahnung von der Liebe. Sie hatte noch nicht mal einen Jungen geküsst.

      Einige andere Mädchen in der Schule hatten zwar schon einen Freund, aber meistens erzählten sie nur kichernd hinter vorgehaltener Hand von kindischen, tollpatschigen Annäherungsversuchen. Keins der Mädchen berichtete von einem Verlangen, das es von innen heraus zu verbrennen schien.

      In Gedanken versunken brachte Greta zu Hause ihr Fahrrad in die Garage und klingelte. Ihre Mutter öffnete die Tür.

      »Kannst du mir mal sagen, wo du jetzt herkommst?« Ihre Stimme klang eisig, ihre blauen Augen funkelten zornig.

      Gretas Mutter war trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit eine attraktive Frau, die stets auf ihr Äußeres achtete – sofern sie nicht weinend im Regen stand. Sie schminkte sich sorgfältig und trug ihre blonden Haare, die Greta von ihr geerbt hatte, in einem modischen Kurzhaarschnitt mit Dauerwelle.

      Doch jetzt war ihr feingeschnittenes Gesicht wie versteinert.

      »Ich war mit Mareike im Kino, hab ich doch gesagt.« Greta setzte einen trotzigen Blick auf und schlüpfte betont gleichgültig aus ihren Stiefeln und der Jacke. Sie war nur zehn Minuten später als vereinbart da, deswegen musste ihre Mutter doch keinen Aufstand machen.

      »Lüg mich nicht an.« Die Schärfe in der Stimme ihrer Mutter ließ Greta zusammenzucken. »Mareike war mit Susanne Baum im Kino. Und sie hatte auf dem Heimweg einen schweren Unfall. Ihre Mutter hat mich vor einer Stunde angerufen.«

      »Was?« Greta fuhr entsetzt herum. Alles in ihrem Kopf wirbelte durcheinander. »Was ist denn passiert?«

      »Ein Auto hat sie auf der Landstraße angefahren. Sie liegt im Krankenhaus.« Erika Bubendey sah so aus, als müsse sie sich mit Mühe beherrschen, ihre Tochter nicht zu schlagen. »Und ich will jetzt wissen, wo du dich in den letzten drei Stunden herumgetrieben hast.«

      Ein heftiges Zittern erfasste Gretas ganzen Körper. All die Glücksgefühle, die Zärtlichkeiten, die Liebe, die sie mit Finn noch vor wenigen Minuten geteilt hatte, lösten sich im Nu auf. Es war der Moment der Wahrheit gekommen. Der Wahrheit über Greta und Finn.

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