Elias Crown

Harkael


Скачать книгу

      Inhalt

       Aufbruch in eine neue Zeit.

       Das Abkommen.

       Ein geheimer Ausritt.

       Zwei Löwen in Verborgenheit.

       Feststimmung in Eroenya.

       Das Attentat.

       Die Entscheidung des Königs.

       Die Reise.

       Der Verräter.

       Der Wettkampf.

       Die Suche nach den Ruinen von Lachatras.

       Der dunkle Herrscher Ibalas.

       Die Ruinen von Lachatras.

       Die geheimnisvolle Begegnung.

       Die Hoffnung der Menschen sind aber nur acht.

       Die Vorbereitungen.

       Die Reise in die Wüste.

       Der Feuerberg.

       Originaltitel: Harkael

      Die Folie des Schutzumschalgs sowie die einschweißfolie sind PE-Folien und biologisch abbaubar.

      Dies Buch wurde auf chlor- und säurefreiem Papier gedruckt.

      Gestaltung und Herstellung: anonym

      Satz: anonym

      Covergestaltung: NaWillArt-CoverDesign / Motiv: © depositphotos.com –len_pri

      Copyright © 2013-2016 by ELIAS Crown

      Printed in Germany

      ISBN:

Für mein Meister.

      Das größte Geheimnis der Erde ist, dass sie aus Milliarden und Abermilliarden von Lebewesen besteht, die alle miteinander verwoben sind und dass deren Gesicht sich immer wieder ändert. So vielfältig die Lebensformen auch sind, die Entscheidung über das Leben und den Tod, wann und wo, wie und warum etwas geschieht, ist Teil eines großen Ganzen. Die Macht, die diesen Plan geschmiedet hat, war für den Großteil der Lebewesen nicht sichtbar, doch in jedem Zeitabschnitt gab es wenige Auserwählte, die diesen Plan erkennen konnten. Tod und Wiedergeburt symbolisieren die Selbstkontrolle der Erde, beide sind von Anbeginn an Werkzeuge dieser Macht.

      Alle zehntausend Jahre erneuert die Erde die Machtverhältnisse unter den Lebewesen. Die Jäger der ersten zehntausend Jahre werden zu Gejagten der nächsten zehntausend Jahre. Die Starken werden zu Schwachen, die Kleinen zu Großen, die Sichtbaren zu Unsichtbaren − so geschah es von Anbeginn an.

      Wieder waren zehntausend Jahre vergangen und die Erde fing an, sich zu wandeln. Gewaltige Überschwemmungen verschlangen Berge, gigantische Erdbeben zerstörten Orte. Nichts blieb mehr so, wie es früher war − der einzigartige Rollentausch hatte begonnen. Das bedeutete aber auch, dass die Geheimnisse der Erde neu definiert wurden und erst nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, brach ein neues Zeitalter an. Die Hauptakteure dieser zehntausend Jahre sollten die Menschen sein.

      Seit dem Neuanfang waren drei Jahrtausende vergangen und die Menschen besiedelten die Erde. Es entstanden riesige Königreiche und Zivilisationen, die größten dieser Zeit waren Eroenya und Marndron, die seit Jahrhunderten in einer tiefen Feindschaft zueinander standen.

      Unzählige Kriege und Auseinandersetzungen beherrschten die Geschichte beider Königreiche und ihre Armeen begegneten sich wieder und wieder, um ihre Macht zu zeigen. Keinem der regierenden Könige gelang es, Frieden zu stiften. Unzählige Menschen gaben in den Kämpfen ihr Leben und die Völker wurden, wie von einem bösen Zauber besessen, immer wieder in den Bann des Krieges gezogen. Es war schier unmöglich, diesen erbarmungslosen Kampf zu beenden. So vergingen viele, viele Jahre.

      Das Königreich Eroenya hütete jedoch ein Geheimnis: Genau zu Beginn des dritten Jahrtausends des neuen Zeitalters wurden hier sehr viele Kinder geboren. Einige von ihnen waren besonders, sie hatten übermenschliche Kräfte, sowohl körperlich als auch geistig, und unterschieden sich auch im Aussehen von den anderen. Man nannte sie Serezianer.

      Das erste dieser besonderen Kinder, die in den neuen Zeitabschnitt hinein geboren wurden, war Zalazan. Seine Eltern waren sehr wohlhabend und doch großzügig und gutmütig. Sie lebten in einem prächtigen Zuhause und auf ihren Äckern und Gärten arbeiteten viele Diener.

      Bereits bei Zalazans Geburt ahnten seine Eltern, dass er etwas Besonderes war, denn ihr kleiner Sohn trug ein Mal aus Licht auf seiner Brust, das wie eine winzige Sonne leuchtete. Auch aus seinen Augen strahlte eine große Stärke, die sie sich nicht erklären konnten, aber die ihnen die Außergewöhnlichkeit ihres Sohnes deutlich vor Augen führte. Um ihn zu schützen, entschieden sie sich, den Jungen in Abgeschiedenheit aufzuziehen. Es fehlte ihm an nichts, denn seine Eltern taten alles, um ihn glücklich zu sehen und er verbrachte eine behütete Kindheit in Sicherheit und Wohlstand.

      Als kleiner Junge beobachtete Zalazan seinen Vater, wie er mit den Dienern ein kaputtes Kutschenrad reparierte. Als der Vater plötzlich schwankte und zu Sturz kam, eilten ihm die erschrockenen Diener zu Hilfe. Dabei ließen sie die Kutsche los. Doch das kaputte Rad hielt der Last der riesigen Kutsche nicht stand und sie fiel mit lautem Krachen auf die Beine ihres Herrn.

      Voller Verzweiflung versuchten die Diener die Kutsche anzuheben, sie war jedoch zu schwer und rührte sich nicht ein Stück durch ihre Kraft. Doch plötzlich schreckten sie zurück und trauten ihren Augen nicht − die Kutsche schwebte in der Luft. Ungläubig blickten sie sich um und ihre Blicke fielen auf den kleinen Zalazan, der im Hof stand und konzentriert die Kutsche aus der Ferne mit seinen Händen steuerte. Schnell zogen die Diener ihren Herrn unter der Kutsche hervor und versorgten sein Bein. Zalazan stürzte auf seinen Vater zu und glücklich, diesen Zwischenfall überstanden zu haben, lagen sie sich in den Armen. Doch im Blick des Vaters war nicht nur Liebe zu seinem Sohn zu erkennen, auch die Gewissheit, dass er dieses außergewöhnliche Kind wie einen Schatz hüten musste. Aber nicht nur deshalb lebte der Junge in Abgeschiedenheit, auch er schätzte die Einsamkeit und Ruhe seines Zuhauses. Er las fast ununterbrochen in Büchern und die Ruhe der Gärten ermöglichte es ihm, seine Gaben zu entdecken. Er war so anders als seine Familie, hatte Visionen, in denen er zukünftige Ereignisse vorhersehen konnte, er vermochte den einzigartigen Klang der Natur in seiner Seele zu vernehmen und er entfaltete eine eigene Form, mit allen Lebewesen in Verbindung zu treten. Zalazan war der erste aller Serezianer, der sich in seinem Zuhause in Sicherheit entwickeln konnte.

      Aber es kamen viele weitere Serezianerkinder zur Welt und die Menschen erkannten, wie anders sie waren. Der kräftige Körperbau und die schnelle und geschmeidige Beweglichkeit hoben sie von allen anderen ab.

      Als Zalazan heranwuchs, machte er es sich zur Gewohnheit,