Micha Jagger

Nur mit Mühe kann sie einen Schmerzenschrei unterdrücken


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führte, in dem ich mich befand und das mich so sehr beschäftigte.

       "Willst du das beenden? JETZT und EIN FÜR ALLE MAL?" warf sie mir

       herrisch entgegen.

       Mein Herz pochte. Und wie ich das wollte! Es war kein Leben mehr. Ich

       war so fix und foxi, die Ausweglosigkeit der letzten Wochen war ein

       seelischer Horror.

       "SIE IST SICH SO SICHER!" schoss es mir durch den Kopf

       Sie hatte mich so exzellent getroffen. Es war doch eh schon egal! Was

       hatte ich zu verlieren? Das? Das, was ich soeben Leben nannte? Meine

       Ehre? Meine Würde?

       "Ich hoffe" dachte ich nurmehr "sie weiß was sie tut.." Dann gab ich ihr

       meine Antwort. Eigentlich unnötig, ich zitterte, hatte einen

       Schweißausbruch, konnte das nicht vor ihr verbergen.

       "Ja, das will ich.." sagte ich kleinlaut zurück, nicht mehr in der Lage,

       ihrem starken Blick, ihrer Sicherheit, die sie so stark verkörperte,

       Stand zu halten.

       "Willst du bedingungslos tun, was ich sage?"

       Mein organisierender Teil suchte nach weltlichen Überlegungen, was mir

       aber nicht gelingen wollte.

       "Wie.. wie lange dauert Deine.." was eigentlich?..

       "ICH HABE DICH GEFRAGT, OB DU BEDINGUNGSLOS TUN WIRST, WAS ICH SAGE?"

       herrschte sie mich an.

       "JA!" schrie ich ihr hilflos entgegen! "MEIN LEBEN IST AM ARSCH! ICH

       WILL DAS BEENDEN, KOSTE ES, WAS ES WOLLE!"

       Sie sah mir ernst und durchdringend in meine Augen.

       Verlegenheit über meinen Ausbruch, aber auch Panik kamen bei mir auf,

       dass sie mich weg schicken würde. Beschämt senkte ich meinen Kopf und

       während ich zu Boden blickte reparierte ich mein Verhalten, indem ich

       kleinlaut hinzufügte: "Ja, das will ich. Ich.. bitte entschuldige, aber

       ich kann mit meinem Problem nicht mehr umgehen. Wenn du mir helfen

       kannst.. also ich verspreche dir, bedingungslos alles zu tun, was du

       mir sagst. Das verspreche ich!" und sah ihr zur Beteuerung nun wieder

       tief in die Augen.

       Damit drehe sie sich um und über ihre Schulter forderte sie mich auf:

       "Folge mir!"

       Wie konnte das passieren?? Sie hatte mir meinen Willen geraubt!! Sie war

       für mich mit zwei Mails, die nichts aussagten und diesen paar knappen

       Sätzen zum Wichtigsten in meinem Leben, zum Licht in der Dunkelheit

       geworden. Und ich folgte diesem Licht. Blindlings.

       Es war fast stockdunkel in diesem Raum. Einzig, vor dem Fenster, auf

       einem kleinen Holztisch flackerte eine Kerze. Ihr Schein reichte gerade

       so weit, dass die Tischplatte in unmittelbarer Umgebung um die Kerze

       erleuchtet war.

       Ich wusste, sie stand nicht weit von mir. Sehen konnte ich sie aber

       nicht.

       "Zieh dich aus" sagte sie in ruhig und ernst. Gewohnt, dass man das tut,

       was sie sagt. Und doch, musste ich mich verhört haben. Ich wollte sie

       nicht provozieren, mich auch nicht dumm stellen, aber was meinte sie?

       Den Oberkörper frei machen? Was wollte sie..

       "W-wie m-meinst du das?" fragte ich schüchtern, aufrichtig bemüht, sie

       richtig zu verstehen.

       "DU SOLLST DICH AUSZIEHEN!" herrschte sie mich an.

       Es war absurd! Aber meine Hände zitterten, in meinen Ohren hörte ich

       mein eigenes Blut rauschen, als ich... willenlos???... einfach damit

       begann, hektisch mein Hemd zu öffnen. Ich tat es einfach! Sie würde

       wissen, wann es genug ist und würde es mir sagen.

       Sie sagte nichts und ich war bereits bei meiner Hose. Machte weiter..

       war bei meinem Slip.. Erregung? Was fühlte ich da? Was passierte da??

       Nun war der Slip unten und ich stand splitternackt im Raum.

       Stille.

       Plötzlich fühlte ich ihre Nähe. Ihre Hand griff nach meinem Handgelenk

       und zog mich hinter ihr her. Sie musste jeden Winkel in diesem Raum

       auswendig kennen. Sie zog mich hinter ihr nach und ich folgte ihr.

       Blind ergeben.

       "Auf den Boden!" knallte ihre Aufforderung durch den stillen, finsteren

       Raum. Hektisch ging ich an Ort und Stelle auf meine Knie. Als ich mich

       auf den Bauch legen wollte, stieß ich vor mir auf ein Hindernis.

       "Leg dich drüber!" herrschte sie mich an.

       Ohne zu wissen, was ich vor mir hatte, folgte ich bedingungslos ihren

       Anordnungen. Es war eine Art Rolle, die sich wie Leder anfühlte. Die

       einzige wirkliche Möglichkeit war, dass ich mich vor die Rolle kniete,

       meinen Oberkörper drüber legte und nach der Rolle auf meinen Ellbögen

       aufkam. Da der Hügel nicht allzu hoch war, konnte ich meine Stirn am

       Boden oder auf meinen gefalteten Hände auflegen. Allerdings nur kurz,

       dann zog sie meinen linken Arm zur Seite.

       Ein grobes Seil schlang sich um mein Handgelenk. Ich erschrak. WAS

       WOLLTE SIE? War sie eine Psychopatin??

       "HAND ZURÜCK!" schrie sie mich an, nachdem ich diese im Schreck weg

       gezogen hatte.

       "Nie wieder! Hast du gehört?? NIE WIEDER entziehst du dich meinen

       Anordnungen! HAST DU DAS GEHÖRT?" schrie sie mich an.

       Tausend Gedanken liefen durch meinen Kopf. Aber dann dachte ich, dass

       ich sowieso nichts mehr zu verlieren hätte in meinem Leben. Also wovor

       sollte ich Angst haben und entschied, mich aufzugeben.

       "Ja.." hauchte ich nun restlos ergeben meine Antwort.

       Es befanden sich schwere Eisenösen in dem massiven Holzboden. Zuerst

       fesselte sie meine Hände, dann befestigte sie das Seil mit einem festen

       Knoten an den Ösen. Es war mir unmöglich, mich loszureißen. Keine Spur.

       Nicht mal mit allergrößter Gewaltanstrengung.

       "Ausgeliefert!" schoss es mir durch den Kopf und ein Hitzeschauer

       durchlief meinen Körper. "Was war denn das für ein Gefühl?" fragte ich

       mich in einem Neuland gelandet.

       Dem aber nicht genug. Nun fesselte sie auf gleiche Weise meine

       Fußknöchel. Als sie fertig war, durchflutete neue