Günter Billy Hollenbach

Die Hexe zum Abschied


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was geht nur in deinem Kopf vor?“

      „Herzblatt, der Umgang mit Sprache ist Teil meines Jobs. Außerdem; die amerikanischen Verbrechenslehrbücher sind gelegentlich brauchbarer als manche Leute meinen ...“

      „Danke, ich hab ’s verstanden,“ unterbricht sie säuerlich. „Also: kein Bekenntnis, keine Bedingung, kein Zeitrahmen und kein ... das Fehlen eines Hinweises auf die Polizei ist mir auch aufgefallen. Das andere, was Du sagt, ist erwägenswert. Nur, was folgt daraus?“

      Ich lege meinen Arm um ihre Hüfte und ziehe sie wieder an mich.

      „Tja, Corinna, Du bist die Polizei; ich bin nur ein zurückgelassener Hausmann.“

      „Himmel Herr! Wie oft soll ich denn noch sagen ...?“

      Wenigstens funkeln ihre Augen wieder und die Wangen erröten leicht.

      Ich verpasse ihrer Nasenspitze ein Küsschen.

      „Solange ich dich nicht völlig gleichgültig lasse!?“

      Meiner Meinung nach unterstellt der Schreiber, die Polizei wird ohnehin eingeschaltet, und es ist ihm gleichgültig. Zwangsläufig durch das Feuer. Das kann bedeuten, er fühlt sich sehr sicher. Obendrein ist ihm die Denkweise der Polizei vertraut.

      „Und er betreibt in Wahrheit ein ganz anderes Spiel, will aber unsere Aufmerksamkeit erwecken,“ führt Corinna meine Überlegung weiter.

      „Ja, Verunsicherung durch Irreführung,“ bestätige ich. „Oder Verunsicherung der Öffentlichkeit.“

      Wie bei der Serie von Autobränden in Berlin. Von linken Kämpfern gegen den Autowahn bis zu rechten Fremdenfeinden wurde alles Mögliche in Betracht gezogen und in den Medien breitgetreten. Am Ende war es ein gelangweilter Schwachkopf, der mit jedem Mal mehr Spaß am Zündeln gefunden hatte.

      Passiert mir öfter; Corinnas Arbeit bringt meinen Kopf auf Trab.

      „Was ist, wenn Herr Miesmann einfach nur Tante Erna besucht oder mit seiner Freundin in Urlaub gefahren ist?“

      Corinna stutzt nur einen Augenblick.

      „Keine Ahnung. Also, Du glaubst nicht recht an die Entführung. Deine Anmerkungen in Ehren, ich betrachte die wenigen Fakten im Lichte des Drohbriefs. Ausgerechnet dann brennt sein Auto vor der Haustür. Spricht nebenbei nicht für eine Fahrt zu Tante Erna.“

      „Stimmt. Und jetzt?“

      „Warten, verdeckt das Umfeld ausleuchten.“

      Den paar Nachbarn, die sie angetroffen haben, ist nichts aufgefallen, keine fremden Leute, kein ungewöhnlicher Lärm in der Wohnung. Das Wenige, was bis jetzt über ihn herausgefunden wurde, hilft nicht weiter. Unauffälliger Junggeselle, freiberuflicher Werbegraphiker, einunddreißig Jahre, keine Vorstrafen, geschmackvoll eingerichtete Wohnung, ein paar Kinderbilder und Familienfotos, die keine Anhaltspunkte liefern, kein Adressbuch – alles nicht ungewöhnlich heutzutage. Sein Laptop ist mit Passwort gesichert. So leicht wie im Fernsehen knackst du die Dinger nicht. Außerdem ist jetzt Samstag Abend.

      „Bis wir wissen, wo er seinen Arbeitsplatz hat und seine Telefondaten bekommen ... Dass die uns helfen, in seinem Umfeld zu finden, was für den Fall wichtig ist, steht nirgendwo geschrieben.“

      „Okay, Corinna, und morgen, Sonntag, ich fürchte, Du musst trotzdem dranbleiben an der Sache ...“

      Sie stöhnt.

      „Ich kann mich nicht zerreißen, Robert. Und ich brauche dringend ein paar Stunden Schlaf. Ich weiß, das Thema Haushaltsgeld steht an, wir leben ziemlich auf deine Kosten ...“

      „Unfug, Corinna, ich bin ich alt genug und sage, wenn mir etwas nicht passt. Mir wäre lieber, Du hättest mehr Zeit. Für mich, für uns, für dich selbst. Frei von Arbeit.“

      Sie stöhnt eher abwehrend als einverständig.

      „Wie dem auch sei. Ich muss morgen spätestens gegen sieben die beiden Kollegen ablösen. Tut mir leid. Üblicherweise melden sich die Entführer kurz nach der Tat, um ihre Forderungen mitzuteilen.“

      Eine halbe Stunde später kriechen wir unter die Bettdecken. Corinna liegt auf dem Rücken, starrt zur dunklen Zimmerdecke; klare Hinweise – sie leistet Denkarbeit. Prompt fällt mir Monas Warnung wieder ein. Wie zur Bestätigung erklärt Corinna:

      „Robert, sofern Du Lust hast ... die Miesmann-Sache. Vielleicht fällt dir noch mehr ein dazu. Ich behalte deine Hinweise im Kopf. Ein komisches Gefühl habe ich auch, wenn ich ehrlich bin. Die ersten Stunden werden immer zu schnell zu hektisch bei uns. In Ruhe Nachdenken, ich weiß ja, das fehlt mir.“

      Wieso will jemand den jungen Mann verbrennen?

      „Ich weiß es auch nicht. Okay, Frau Hauptkommissarin, ich nehme deine Einladung zum Nachdenken an, heute Nacht im Schlaf.“

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