Melissa Jäger

Raetia


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der seinen Wagen an Nox, die Göttin der Nacht, übergab.

      In der Ferne konnte Caius die Männer mit seiner Raeda kommen sehen. Sie gingen rechts und links des Reisewagens, der noch immer deutlich Schlagseite hatte.

      Als sie in den Hof einbogen, half Caius den beiden, die Pferde auszuspannen. Gemeinsam schoben die Männer die Raeda in die Fabrica des Wagenbauers.

      ***

      Nach einiger Zeit – es war schon dunkel geworden – kam wieder etwas Leben in Elvas. Sie stöhnte auf, dann würgte sie. Alpina schaffte es gerade noch, die Holzschüssel nah genug an sie heran zu bringen, als ihre Mutter sich zur Seite neigte und sich erbrach. Erschöpft legte sie sich zurück, blieb jedoch erst einmal wach.

      „Liebes!“, flüsterte sie schwach, „wo sind wir?“

      „Wir sind in der Mutatio, auf dem Rückweg nach Augusta Vindelicum. Hier kannst du dich ausruhen!“ Alpina versuchte Elvas Unruhe zu besänftigen, in dem sie sehr leise und langsam sprach. Sie erklärte ihr, was nun geschehen würde. „Der Wagenbauer wird die Raeda reparieren und Vater versucht, die Verfolgung des flüchtigen Attius zu organisieren.“

      Elvas fragte verdutzt nach. „Wieso flüchtiger Attius? Er war doch mit uns unterwegs gewesen!“

      Alpina biss sich auf die Lippen. Mist, sie hatte schon zu viel gesagt. „Mach dir keine Sorgen! Sie werden ihn schon wieder einfangen. Er hat den Unfall ausgenutzt und ist auf dem Pferd des Wachsoldaten abgehauen. Du hättest sehen sollen, wie behände der Fettsack auf dem Pferd war. Das hätte ihm keiner zugetraut.“

      Elvas versuchte zu lächeln, ließ aber, mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck, gleich wieder davon ab. Stattdessen gab sie Alpina ein Zeichen, würgte und erbrach sich erneut in die Holzschüssel, die ihre Tochter ihr unterschob. Ihr Magen war bereits leer und sie erbrach fast nur noch Galle und Speichel. Alpina stand auf und trug die Schüssel hinaus. Als sie zurückkehrte war Elvas eingeschlafen. Sie atmete nun gleichmäßiger und auch der Pulsschlag war ruhiger geworden, wie Alpina bei der Kontrolle feststellte. Also schlang sie sich eine Decke um und lehnte sich erschöpft an die Wand der Kammer.

      ***

      Caius hatte es sich mit Sacrus in der kleinen Taberna der Mutatio gemütlich gemacht. Sie tranken Wein mit Wasser gemischt und der Wirt hatte ihnen einen deftigen Eintopf aus Bohnen und Lammfleisch versprochen. Da ging die Tür auf und Fuscinus kam herein.

      „Ave, Beneficiarius Legati!“, begrüßte er den Vorgesetzten noch ein wenig atemlos. „Anfangs konnte ich die Spuren gut erkennen. Er hat einen großen Bogen nach Südosten gemacht, ohne jedoch die Villae rusticae in Straßennähe direkt anzusteuern. Ich habe überall gefragt. Einer der Bauern hat ihn beobachtet, wie er mit seinem Pferd einen Pfad nach Osten ritt. Er ist wohl in Richtung Ambrae oder weiter nach Bratananium geritten. Die Spuren verlieren sich vor Ambrae und ich musste umkehren, weil es zu dunkel wurde. Ich nehme an, er sucht einen Unterschlupf in der Region um Bratananium. Dort kennt er sich aus. Bestimmt hat er bereits ein Versteck im Kopf.“

      Caius nickte. „Ich selbst werde morgen nach Augusta Vindelicum reiten und dem Procurator Meldung machen. Ich werde ihn bitten, mir einige fähige Leute aus seinem Stab mitzugeben, damit wir in der Lage sind, diesen verflixten Attius zu schnappen und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Außerdem werde ich den Stationarius bitten, dir noch einmal ein Pferd zu leihen, damit du weiter forschen kannst. Nimm Quartier in Ambrae, dann kommst du ihm nahe genug, ohne gleich aufzufallen. Versuch herauszufinden, wo er sich aufhält! Unterrichte uns sofort, wenn du etwas ausgekundschaftet hast.“

      Fuscinus nickte eifrig und griff dann mit Heißhunger zu, als die Magd die Teller mit dem Eintopf brachte.

      Nachdem sich die Männer gestärkt hatten, fuhr Caius fort zu planen.

      „Quintus, du bleibst zunächst hier. Ich werde aus Augusta Vindelicum Unterstützung holen und vielleicht kann ich sogar den Medicus überreden, mitzukommen. Ich fürchte, dass Elvas so schnell nicht reisen kann. Sollte sie wider Erwarten reisefähig sein, kommst du mit ihr nach, sobald die Raeda fertig ist.“

      Es war spät geworden, als Caius noch einmal die kleine Kammer betrat, um nachzusehen wie es Elvas und Alpina ging. Elvas lag im Bett, sie atmete gleichmäßig, so weit er das bei der sparsamen Beleuchtung erkennen konnte. Alpina saß an die Wand gelehnt und schlief in sich zusammengesunken. Caius breitete die zweite Decke auf dem Boden aus und legte seine Tochter neben dem Bett der Mutter ab. Sie erwachte kurz, blickte zunächst verwirrt, dann lächelte sie ihren Vater an. „Alles in Ordnung!“, flüsterte sie, um die Mutter nicht zu wecken. Caius streichelte zärtlich ihre Wange und verließ dann mit einem Gute-Nacht-Kuss seine zwei Frauen.

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