Steve Pavlina

Das Buch über passives Einkommen


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ergibt es auch Sinn diese mehr zu belohnen. Durch die Schaffung und Unterstützung von Arbeitsstellen kann man sogar bedeutend mehr Steuereinkünfte generieren, als wenn der gleiche Betrag durch ein aktives Einkommen verdient würde.

      Nicht selten denken die aktiven Einkommensverdiener, dass es eine habgierige Methode wäre, ein passives Einkommen zu verdienen. Die Ironie dabei ist, dass man die aktiven Einkommensverdiener ebenso leicht als die ansehen könnte, die habgierig sind und weniger zum Allgemeinwohl beitragen... sie arbeiten nur für einen einzigen Arbeitgeber, wo sie doch viel mehr Menschen etwas von Nutzen bieten könnten.

      In den nächsten Kapiteln widme ich mich konkret ein paar passiven Einkommensstrategien. Ich werde dir einige dieser Strategien anhand konkreter Beispiele aus meinem Unternehmen erklären, so dass Du besser verstehst, wie sie funktionieren.

      Um passives Einkommen zu erzeugen, brauchst Du einen Weg, durch den sich dein Einkommen ohne viel Routinearbeit pflegen lässt, so dass Du es weiter erhältst. Wenn Du jeden Tag daran arbeiten musst, zu vermeiden dass dein Einkommen sich verringert, verdienst Du ein aktives und kein passives Einkommen. Passives Einkommen fließt weiter, auch wenn Du nicht aktiv dafür arbeitest.

      Viele Formen passiven Einkommens erfordern tägliche oder wöchentliche Pflegearbeiten, wie Bestellungen abzuarbeiten oder sich um den Kundenservice zu kümmern. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du diese Unterhaltsaufgaben selbst ausführen musst. Du kannst diese Aufgaben an andere Leute, Unternehmen oder Technologien delegieren. Damit dein Einkommen passiv wird (also damit Du dich selbst nicht viel um den Cashflow kümmern musst) solltest die diese Dinge zwar von deinem Teller entfernen, aber sie müssen trotzdem noch erledigt werden.

      Ein passives Einkommenssystem ist eine Art Delegationssystem. Was wird delegiert und an wen? Wie werden die nötigen aktiven Aufgaben erledigt, wenn Du es nicht selber machst? Dein passives Einkommenssystem muss diese Antworten liefern.

      Ich liebe es, Technologien mit meinen Aufgaben zu betrauen. Sie sind schnell, effizient, konstant und günstig. Technologien lassen sich dazu leicht skalieren. Dies bedeutet, Du kannst mehr Rechenleistung hinzufügen, was im Allgemeinen auch bedeutet, dass Du für diese Leistung etwas mehr zahlst. Das funktioniert gut bei einem Internetbusiness.

      Zum Beispiel delegiere ich die Distribution dieses Buches an Amazon. Wenn ich den „Veröffentliche“ Knopf drücke, wird es, dank verschiedener Hard- und Software, im Kindle Store erscheinen. Ohne diese Technik müsste ich eine andere Möglichkeit für die Distribution nutzen. Technik ist heute allgegenwärtig. Wir können leicht übersehen, was sie für uns leistet und werden sie oft als selbstverständlich betrachten. In jedem passiven Einkommenssystem übernimmt sie eine entscheidende Rolle. Was wäre ohne diese Technik nötig, um die Kopien aller Bücher, die ich geschrieben habe, an Millionen von monatlichen Lesern weltweit zu liefern? Es wäre ein riesiger Aufwand, wenn sich Menschen darum kümmern müssten.

      Wenn Du heute zur Kommunikation auf Technologien angewiesen bist, machst Du dir den Vorteil von passiven Systemen schon zu Nutze. Deine Nachricht geht durch Geräte, die von anderen Menschen entwickelt, gebaut und unterhalten werden. Du bezahlst sie vielleicht nicht direkt, aber sie arbeiten jeden Tag für dich. Du machst dir diese Systeme heute schon zu Nutze und wenn Du jetzt für deine Kommunikation bereits auf diese Systeme zählst, warum lässt Du sie dann nicht auch dein Einkommen handhaben?

      Um Aufgaben von deinem Teller zu bekommen, kannst Du sie auch an andere Menschen oder Unternehmen delegieren. Bei einem typischen Partnerprogramm könntest Du die Auftragsabwicklung und den Kundenservice an eine andere Firma delegieren.

      Wenn Du zum Beispiel Amazons KDP Programm nutzt, um Kindle Bücher zu verkaufen, dann delegierst Du dabei einen erheblichen Teil der Arbeit an Amazon. Aus deiner Sicht scheint der Verkauf von E-Books sehr passiv, aber das ist nur der Fall, weil Amazon die aktive Arbeit erledigt, damit Du deine Lizenzeinnahmen erhältst.

      Bauen oder Leihen

      Um dein eigenes passives Einkommenssystem zu verwenden, hast Du verschiedene Möglichkeiten:

      1 Du kannst dein eigenes passives Einkommenssystem von Grund auf neu entwickeln und bauen.

      2 Du kannst lernen, wie andere Leute passives Einkommen verdienen und versuchen diese Vorgehensweise zu kopieren.

      3 Du kannst ein fertiges System von jemand anderem benutzen (normalerweise bezahlst Du für dieses Privileg)

      4 Du kannst die oben genannten Methoden beliebig kombinieren.

      Ich habe alle diese Ansätze zu unterschiedlichen Zeiten genutzt. Ich kann hierzu jedoch keine allgemeine Empfehlung aussprechen. Die klügste Entscheidung hängt an dieser Stelle von einigen Faktoren wie Zeitdruck, Budget, persönlichen Stärken und persönlichen Zielen ab.

      Wenn Du eine Herausforderung suchst, dann kann es sehr lohnenswert sein, ein passives Einkommenssystem von Grund auf zu entwickeln und zu implementieren. Der Vorteil dabei ist, dass Du es erfunden hast und dir alle inneren Mechanismen bekannt sind. Zusätzlich kannst Du es selbst anpassen, wenn Du möchtest. Der Nachteil ist, dass diese Methode eine Menge Arbeit erfordern und es eine Weile dauern kann, bevor das erste Geld fließt. Neuentwicklungen sind riskant. Manchmal zahlt sich das Risiko aus, manchmal nicht.

      Gängiger ist, dass man sich bestehende Ideen zu Eigen macht. Warum das Rad neu erfinden? Schau dir an, was für andere funktioniert und benutze ähnliche Methoden. Es gibt eine Vielzahl von Büchern, die von Unternehmern geschrieben wurden, die dir gerne beibringen, wie das, was sie selbst gemacht haben, funktioniert. Manche stellen diese Infos kostenlos zur Verfügung während andere dies nur gegen Bezahlung tun. Aber selbst wenn es etwas kostet, das System von jemandem anderen zu kaufen, kann dir eine Menge Zeit und Energie sparen.

      Als ich 1990 versuchte meine Computerspiele zu verkaufen, kaufte ich mir das Buch How to sell your Software von Bob Schenot. Bob erklärte sein System im Detail und ich konnte vieles davon auf mein Geschäft übertragen, wodurch ich viel Zeit sparte. Das System sähe heute sehr veraltet aus (es war größtenteils aus dem „Vor-dem-Internet-Zeitalter“), aber es hat mir beim Aufbau meines Direkt-Vertriebssystems zu einem guten Start verholfen.

      Eine scheinbar günstige Vorgehensweise ist es, das System von jemandem anderen zu gebrauchen. Ein Beispiel wäre dein Buch an einen Verlag zu lizenzieren oder dein Buch über Amazon zu verkaufen. Das kann am Anfang nach einem guten Geschäft aussehen, weil Du vorher nichts bezahlen musst. Wenn dein Buch sich gut verkauft, kann es jedoch später viel teurer werden, weil Du einen beträchtlichen Prozentsatz vom Verkauf an den Systemanbieter zahlen musst. Zum Anfangen scheint dieser Ansatz der einfachste zu sein. Die Systemanbieter in dieser Kategorie sind gut darin Aufträge abzuwickeln und einen guten Kundenservice zu liefern, aber meistens erhält man nur wenig Unterstützung im Marketing. Daher kann es mit ihnen schwierig werden, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dennoch können sie dir eine Menge Arbeit abnehmen und deine Einkünfte sehr passiv machen.

      Die gute Nachricht ist, dass Du, um ein passives Einkommenssystem zu nutzen, nicht verstehen musst, wie man es entwickelt. So wie Du einen Computer benutzt, ohne zu wissen, wie man ihn baut.

      Mein persönlicher Favorit ist die hybride Vorgehensweise. Ich hole mir gerne gute Ideen von anderen Leuten, aber ich mag es meine eigene Note hinzuzufügen und sie dabei weiter an meine passiven Einkommensquellen anzupassen. Selten benutze ich die Systeme anderer Leute im Originalzustand, meistens passen deren Marketingmethoden nicht zu meinem Publikum, also passe ich mindestens immer die Marketingelemente an, auch wenn der grundlegende Service oder das Produkt gut passen.

      Kauf oder Nichtkauf

      Eine Frage die Du dir sicher stellen wirst, ist ob Du das System eines anderen kaufen oder nicht kaufen sollst, also ob Du für deren Wissen oder Ressourcen zahlst.

      Im Allgemeinen denke ich, dass dies