Steve Pavlina

Das Buch über passives Einkommen


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zu fördern?

      Freund: Möglicherweise, aber er möchte auch gut da stehen. Es ist nicht gut für ihn, wenn einer seiner ihm untergestellten Mitarbeiter ihn in den Schatten stellt.

      Ich: Das hört sich nicht nach einer Umgebung an, in der ich mein Bestes geben kann.

      Freund: Ja, aber es ist alles gut. Zum Glück ist es gar nicht nötig, dein Bestes zu geben.

      Du musst einfach nur klarkommen. Es ist sogar einfacher so.

      Ich: Aber wenn ich weiß, dass ich nicht mein Bestes gebe, würde ich mich da nicht schlecht fühlen? Würde das nicht meine Selbstachtung verringern?

      Freund: Natürlich, aber Du gewöhnst dich daran. Jeder passt sich an.

      Ich: Wie ist es dann in einer Gruppe zu arbeiten, in der niemand sein Bestes gibt und deshalb keiner viel von sich und den anderen hält?

      Freund: Eigentlich ziemlich langweilig. Aber noch mal, man gewöhnt sich dran. Der gratis Kaffee macht es einfacher.

      Ich: OK. Und was ist mit Sex?

      Freund: Wovon redest Du?

      Ich: Na, wenn ich und eine weiblichen Kollegin scharf werden, wohin können wir uns dann für ein Schäferstündchen zurückziehen? Gibt es da spezielle Räume für?

      Freund: Oh, nein, nein, nein. Das wäre sehr verpönt. Ihr könntet dafür beide gefeuert werden.

      Ich: Gefeuert? Warum? Wenn es nur ein Quickie ist und wir unsere Arbeit erledigt bekommen?

      Freund: Mach das besser nicht, die Firma könnte verklagt werden.

      Ich: Verklagt durch wen?

      Freund: Wahrscheinlich durch die Frau, mit der Du Sex hattest.

      Ich: Also würde sie die Firma verklagen, wenn wir freiwillig Sex haben? Wofür?

      Freund: Ich schätze sexuelle Belästigung. Viele Leute haben damit eine Menge Geld verdient.

      Ich: Also muss ich mich mit französisch begnügen?

      Freund: Um Gottes willen, nein, das ist genauso schlimm.

      Ich: Was tun die Leute denn, wenn sie an der Arbeit scharf werden? Die Leute werden doch scharf an der Arbeit oder nicht?

      Freund: Natürlich … die ganze Zeit. Aber sie unterdrücken es und tun so, als ob sie es nicht wären.

      Dann kümmern sie sich später selbst drum, meistens mit Pornos im Internet.

      Ich: Die Leute schauen sich an der Arbeit Pornos an?

      Freund: Oh nein, das ist auch verpönt. Dafür kann man auch gefeuert werden.

      Ich: Also im Grunde werden die Leute an der Arbeit immer noch scharf, aber geben vor asexuell zu sein, bis sie sich zu Hause selbst drum kümmern können.

      Freund: Ja, das trifft es so ziemlich.

      Ich: Scheint mir einfacher einen Quickie zu haben und vielleicht noch eine kurzes Nickerchen zum Kuscheln, um dann erfrischt und glücklich mit seiner Arbeit fortzufahren.

      Freund: Ich bin mir sicher, dass das in einem Firmenumfeld illegal ist.

      Ich: OK, aber die positiven Gefühle nach dem Sex würden die Zusammenarbeit vereinfachen. Seine sexuellen Wünsche jeden Tag zu unterdrücken, erscheint mir sehr hinderlich.

      Freund: Natürlich ist es hinderlich, aber denk dran, es wird nicht wirklich von dir erwartet, dass Du produktiv bist, also geht das schon. Und noch mal, der gratis Kaffee hilft auch dabei.

      Ich: Also lass mich das noch mal klarstellen. Du schlägst mir vor, dass ich alle meine passiven Einkommensquellen beenden soll um für jemand anderen arbeiten zu gehen, einen Vorgesetzten zu bekommen und zu tun was auch immer er sagt, auch wenn seine Entscheidungen unklug sind, nur durchschnittliche Leistung zu erbringen anstatt mein Bestes zu geben, mehr Stunden für wenig Gehalt zu leisten, weniger und kürzeren Urlaub zu machen und dafür um Erlaubnis bitten müssen, mehr Steuern zu zahlen und zu alledem noch … ohne Sex?

      Freund: Ja, so ziemlich. Aber Du übersiehst den Aspekt der Sicherheit.

      Ich: Was soll daran sicher sein?

      Freund: Na ja, Du bekommst ein dauerhaftes Gehalt.

      Ich: Wie dauerhaft? Hört es nie auf?

      Freund: Doch natürlich kann es aufhören. Du könntest gefeuert oder entlassen werden.

      Ich: Kann ich etwas dagegen tun gefeuert oder entlassen zu werden?

      Freund: Nicht unbedingt. Es könnte durch Umstände geschehen, die außerhalb deiner Kontrolle liegen oder Du könntest einen Fehler machen oder jemand über dir könnte dich nicht mögen.

      Ich: Und was soll daran sicher sein?

      Freund: Na ja, es ist größtenteils sicher.

      Ich: Also wenn ich gefeuert oder entlassen werde, wie viel Gehalt erhalte ich dann weiterhin?

      Freund: Üblicherweise keins. Bei manchen Stellen könntest Du ein Abfindungspaket erhalten, aber das ist nur kurzfristig zum Übergang. Meistens bekommst Du, sobald Du aufhörst zu arbeiten, kein Gehalt mehr.

      Ich: Aber im Moment werde ich bezahlt, ob ich arbeite oder nicht. Und ich kann auch nicht gefeuert oder entlassen werden.

      Freund: Ja, das ist komisch.

      Ich: Für mich ist das normal.

      Freund: Na ja, ich weiß Du bist da sehr eigensinnig, aber es gibt viele gefragte Jobs. Und viele Menschen mögen sie ja offensichtlich auch.

      Ich: Und einen Job finden? Bekommt jeder automatisch einen Job?

      Freund: Oh nein. Man muss auf Stellensuche gehen und sich bewerben.

      Ich: Wie findet man eine Stelle? Entscheidet man sich, was man gerne machen möchte und findet dann eine passende Stelle?

      Freund: Gewöhnlich ist das nicht so einfach. Meistens muss man schauen was verfügbar ist und vielleicht entspricht es auch nicht genau dem, was man gerne tut.

      Ich: Und wenn man dann eine Stelle gefunden und gewählt hat, wird man dann eingestellt?

      Freund: Nein. Noch mal, so einfach ist das nicht. Man steht im Wettbewerb. Man muss sich bewerben, aber vielleicht wird man nicht genommen. Man muss sich auf viele Stellen bewerben, bevor man genommen wird und vielleicht ist es nicht die Stelle, die man am liebsten bekommen hätte. Dazu kommt, dass Millionen von Menschen, die eine Stelle suchen, überhaupt nicht eingestellt werden.

      Ich: Das hört sich sehr zeitaufwendig und stressig an. Was machen die, die keine Anstellung finden können?

      Freund: Na ja, die müssen jemandem anderen auf der Tasche liegen um zu überleben, dem Staat, ihrem Lebenspartner, einem Freund oder einem Familienmitglied.

      Ich: Und was wenn sie immer noch keine Anstellung finden und auch niemandem mehr auf der Tasche liegen können?

      Freund: Dann werden sie obdachlos.

      Ich: Das hört sich für mich nicht gerade sicher an.

      Freund: Nun, für die meisten endet es nicht so. Also im Allgemeinen funktioniert es gut. Und obdachlos sein ist nicht so schlimm, wie es scheint. Menschen werden damit fertig.

      Ich: Mögen die meisten ihre Anstellung?

      Freund: Nein, mindestens 80% nicht.

      Ich: Warum arbeiten sie dann weiter?

      Freund: