Heike Möller

Von Vampiren, Kriegern und Dieben


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      „Doch. Ich kann auch frieren. Aber wir Vampire stecken Temperaturschwankungen ganz gut weg. Es müssen schon erhebliche Minusgrade sein, bis ich wirklich friere.“

      „Und schwitzen?“

      Tristan überlegte. „Direkte Wüstensonne oder, was ich noch viel schlimmer finde, tropisches Klima. Feuchtwarm. Mehr als 90% Luftfeuchtigkeit sind einfach eklig.“

      Der Wasserkocher ging aus und Leilani goss sich das heiße Wasser in die Tasse.

      „Ich habe eine Idee“, sagte Tristan und rieb seine Nase sanft an ihrer Ohrmuschel.

      „Lass hören?“ Leilani war neugierig. Die kleinen Gesten, die Tristan manchmal machte, reizten sie ungemein. Sie musste sich ein Seufzen unterdrücken, als seine Nase an ihrer Ohrmuschel entlang strich.

      „Was hältst du davon, wenn du mit deiner Tasse Tee zu mir ins Bett kommst und ich dich zusätzlich wärme. Sozusagen von innen der Tee und ich von außen.“

      Leilanis Herz klopfte plötzlich wie wild. Trotzdem riss sie sich zusammen. „Das klingt wahrlich verlockend.“

      „Heißt das ja?“ Tristan hörte den erhöhten Herzschlag, ihre schnelle Atmung. Das erregte ihn und er war sich nicht sicher, ob er nicht zu weit gegangen war.

      Leilani spürte den heißen Atem in ihrem Nacken. Sein Griff um ihre Taille hatte sich kaum merklich verstärkt. „Das heißt ja.“

      Tristan presste seine Lippen auf Leilanis Nacken und seufzte leise. Der blumige Duft, der von ihrer Haut ausging, berauschte ihn inzwischen mehr als ihr Blut. Wortlos nahm er sie auf seine Arme und sie schnappte sich ihre Teetasse, hielt sie vorsichtig fest. Sie barg ihren Kopf an seinem Hals, schloss kurz die Augen.

      Er spürte, wie entspannt sie in seinen Armen lag, und das machte ihn glücklich.

      Langsam stieg er die Treppe hinauf und trug sie in sein Zimmer. Er machte kein Licht an, setzte sie vorsichtig auf sein Bett ab.

      „Ich hole nur noch eine zusätzliche Decke für dich, falls ich es nicht schaffen sollte, dich zu wärmen“, sagte er sanft und küsste sie auf die Stirn.

      Leilani horchte in sich hinein und lächelte.

      Keine Angst mehr.

      Keine Anspannung.

      Keine Verunsicherung

      Gewissheit!

      Ein klares Verlangen.

      Und Bedürfnisse.

      Nicht nur für sich selbst. Sie wollte auch Tristans Bedürfnisse befriedigen, ihn mit Zärtlichkeiten überhäufen.

      >Das wird eine lange Nacht. Egal, wie sie endet, ich will es! <

      Leilani machte die Nachttischlampe an und stellte die Teetasse ab, nachdem sie eini­ge Schlucke getrunken hatte. Dann stand sie auf, zog ihre Hose und das T-Shirt aus und schlüpfte, nur mit ihrem Slip bekleidet, unter Tristans Bettdecke.

      Ein Blitz erhellte den Nachthimmel wie ein kleines Leuchtfeuer und einige Sekunden später war ein entferntes, langgezogenes Grollen zu hören.

      „Ich habe noch einmal alle Fenster überprüft wegen dem herannahenden Gewitter.“ Tristan kam gedankenverloren in das Zimmer, schloss die Tür und sah dann zu dem Bett. „Oh.“

      Wie Leilani so in seinem Bett saß und ihn mit großen Augen und roten Wangen ansah, war das ein Anblick, wie er ihn niemals vergessen würde. Die Decke war unter ihren Achseln eingeklemmt, aber ihre nackten Schultern waren ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie unter der Decke nackt sein würde. Sie hatte ihre Beine angezogen und ihre Arme darum geschlungen.

      „Willst du da Wurzeln schlagen oder nicht doch lieber zu mir kommen?“ Ihre Stimme klang etwas nervös.

      Tristan schmunzelte etwas. „Was soll ich nur davon halten?“, sagte er lauernd und warf die Wolldecke auf das Fußende des Bettes. Dann streifte er seine Schuhe ab und kletterte auf sein Bett, kniete neben sie. Seine Lippen berührten kaum ihre Wange, ihre Lider, ihre Lippen. Zart wie ein Schmetterlingsflügel strich er über diese Stellen. Dann wanderten seine Lippen weiter, über ihre Ohrmuscheln, das Ohrläppchen, den Unterkieferknochen entlang, am Hals hinunter. Als er ihre Schulter erreichte, übte er ein wenig mehr Druck aus, küsste die nackte Haut, stupste sie mit seiner Zunge.

      Leilani stöhnte leise auf, ließ ihn gewähren. Sie genoss diese kleinen Zärtlichkeiten. Seine Hand strich nun über ihrem nackten Rücken. Leilani hatte das Gefühl, dass dort, wo er sie berührte, die Haut in Flammen aufging. Aber es war ein wunderbares Feuer, so rein, so wohltuend. Sie griff nach seinem Leinenhemd, krallte sich zuerst hinein, atmete heftig, keuchte, als er aufreizend mit seinen scharfen Schneidezähnen über ihre Haut an der Schulter schabte. Zitternd glitt ihre Hand in das Hemd, das wie immer bis zum Brustbein offen war und die makellose, beinahe haarlose Brust zeigte. Sie streichelte diese warme, wunderschöne Haut, spürte die Muskeln darunter.

      „Bitte, Tris. Zieh dich aus.“ Ihre Stimme war nur ein zartes Flüstern, mehr nicht.

      Tristan schnurrte, ein langes und tieffrequentes Schnurren. Das trieb einen gewaltigen Schauer durch Leilanis Körper und sie schrie kurz und leise auf, sah Tristan mit fiebrigen Augen an.

      Seine Augen waren smaragdgrün mit einer goldenen Iris. Das Weiß seiner Augen schimmerte ebenfalls golden und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, den Katzen hatten, wenn sie zufrieden mit sich und der Welt ihre Krallen in einen Teppich schlu­gen und sich dabei genüsslich streckten.

      Tristan stand auf und zog langsam sein Hemd aus der Hose, streifte es sich über seinen Kopf. Dann öffnete er die Hose, ließ Leilani dabei nicht einen Moment aus den Augen. Geschickt stieg er aus den Hosenbeinen, streifte sich die Socken ab, woll­te wieder zu Leilani.

      „Dein Slip, Tris“, sagte Leilani rau und lächelte. War sie zu weit gegangen?

      Tristan schmunzelte etwas und streifte sich den Slip vom Körper. Aus seinem engen Gefängnis befreit streckte sich Tristans Penis halb erigiert in Leilanis Richtung, ein kleiner Tropfen schimmerte an der Spitze.

      Leilani atmete bei diesem Anblick hektisch in kurzen Stößen. Sie wusste nicht, ob sein Penis besonders groß oder lang war, aber sie fand ihn wunderschön, so wie er, einer Standarte gleich, gerade auf sie zeigte. Sie kniete sich hin, dabei glitt die Decke von ihrer Brust, entblößte sie.

      Tristan weidete sich an dem Anblick ihres schlanken, durchtrainierten Körpers. Ihre Brustwarzen waren steil aufgerichtet, rote Flecken der Lust waren auf ihrem Hals, ihrem Dekolleté und in ihrem Gesicht. Sie hatte noch ihren kleinen, weißen Slip an, dessen Farbe aufreizend mit ihrem exotischen Teint konkurrierte. Tristan konnte sich das Knurren, das sanft und zärtlich durch seine Brust kollerte, nicht verkneifen.

      Leilani kicherte, als sie es hörte. Dann streifte sie ihren Slip über ihre Hüfte, setzte sich hin und zog ihn von ihren Beinen, warf ihn einfach irgendwohin. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, die er mit einem leichten Lächeln ergriff und sich von ihr auf das Bett ziehen ließ. Behutsam drückte er sie in die Kissen, legte sich seitlich dicht an ihren Körper. Seine Erregung rieb an ihrem Oberschenkel und sie stöhnte kurz auf, sah ihn mit fiebrigem Blick an.

      Er stützte sich oberhalb ihres Kopfes auf einem Arm ab, so hatte er die andere Hand frei. Langsam begann er sie zu streicheln, zuerst das Gesicht, dann den Hals, die Schultern. Seine warme Hand glitt ihren Arm hinunter, dann wieder hinauf, blieb für einen Moment auf der Schulter liegen.

      „Wenn du Zweifel bekommst, dann sage es mir, Geliebte“, flüsterte er. „Ich will dich nicht drängen, hörst du? Und ich werde dir ganz bestimmt nicht böse sein, wenn du noch nicht bereit bist. Wir haben Zeit.“

      Sie