Thomas Straub

Irakische Dinar - Mythos oder Mega-Chance


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in Afrika und Asien siedeln. Vor allem in Ägypten, Algerien und Tunesien sind Araber mit einem Bevölkerungsanteil von über 98 Prozent die stärkste ethnische Gruppe. Obwohl sehr viele der arabischen Länder zu den Schwellenländern gezählt werden, existieren dennoch arabische Staaten mit einem beachtlichen Bruttoinlandsprodukt, meist aufgrund der reichhaltigen Ölvorkommen. Zu den am besten entwickelten Ländern der arabischen Welt zählen Saudi-Arabien, Katar oder die Vereinigte Arabische Emirate.

      Die arabische Sprache gilt in 24 Ländern als Amtssprache. Vor allem mit der Ausbreitung des Islam wurde Arabisch in immer größeren Teilen der Welt gesprochen. Aus diesem Grund sind die meisten Araber Muslime und gehören dem Islam an. Die Mehrheit der Araber gehört den Sunniten an. Ihr Anteil beträgt weltweit über 90 Prozent. Arabische Schiiten sind lediglich im Irak und im Libanon zu verzeichnen. Die wenigen christlichen Araber sind im Irak, im Libanon, in Syrien und in Jordanien zu finden.

       Kurden

      Neben dem Irak zählen die Kurden auch in der Türkei, in Syrien und im Iran als wichtige ethnische Gruppe. Das Siedlungsgebiet der Kurden wird häufig als "Kurdistan" bezeichnet. Der Begriff ist aus dem Persischen abzuleiten und bedeutet in das Deutsche übersetzt "Land der Kurden"

      Im Irak begann der Vormarsch der Kurden im Jahr 1970, als sich die Kurden erstmalig an Regierungsfragen beteiligten und die Verwaltung kleinerer Provinzen und Gemeinden übernahmen. Zu diesem Zeitpunkt setzte auch die begrenzte Selbstverwaltung der Kurden ein. Der Wunsch nach absoluter Autonomität existiert bis heute. Da sich die Kurden im Rahmen des dritten Golfkriegs auf die Seite der USA stellten und bei der Eroberung zahlreicher Städte unterstützten, gelten sie seitdem als wichtiger Verbündeter der Vereinigten Staaten und genießen einen besonderen Status.

      Seit der Verabschiedung der neuen irakischen Verfassung im Jahr 2005 genießen die Kurden im Norden des Landes zahlreiche Selbstbestimmungsrechte. Lediglich die Türkei weigert sich, den Kurden Autonomie einzuräumen und war aus diesem Grund auch ein starker Gegner der irakischen Verfassung des Jahres 2005.

      Im Jahr 2008 startete die Türkei Angriffe auf das kurdische Gebiet im Nordirak, da nach der Auffassung der türkischen Regierung die autonomen, kurdischen Gebiete als Unterschlupf für Terroristen dienen. Von hier aus sollen mehrere Anschläge der PKK (Arbeiterpartei Kurdistan), auf türkischem Gebiet geplant und gestartet worden sein.

       Turkmenen

      Turkmenen werden häufig auch als "Türkmenen" bezeichnet. Woher der Begriff letztendlich stammt, ist unklar. Eine These besagt, dass er aus dem Iranischen abgeleitet wird und "ähnlich zu den Türken" bedeutet. Eine andere These besagt, dass sich der Begriff aus dem Wort "Tür" für "Türke" und dem islamischen Wort für "Glaube", "iman", zusammensetzt.

      Es existieren über 7,5 Millionen Menschen, die sich zu den Turkmenen zählen. Die überwiegende Mehrheit siedelt in dem, nach dem Volk benannten, Turkmenistan, welches erst nach dem Zerfall der UdSSR im Jahr 1990 für souverän erklärt wurde und seitdem zur Gemeinschaft unabhängiger Staaten zu zählen ist. Im Irak selbst leben circa 220.000 Turkmenen. Diese sind meist im Norden anzutreffen. Neben dem Irak siedeln Turkmenen im Iran, in Afghanistan, in der Türkei und in Syrien.

      Turkmenen finden ihre Zugehörigkeit im Islam und zählen sich meist zu den Sunniten, obwohl auch mehrere schiitische Gemeinden existieren.

      Turkmenen sind vor allem in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg bekannt, als sie sich nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Jahr 1941 der deutschen Armee anschlossen und gegen die Sowjetunion in den Krieg zogen.

       Assyrer

      Als Assyrer werden syrische Christen bezeichnet, die Anhänger der "Assyrischen Kirche des Ostens" sind. Sie leben überwiegend im Irak und im Iran, sind jedoch auch vereinzelt im Libanon und in Syrien zu finden.

      Heute stehen Assyrer meist im Konflikt mit den irakischen Kurden. Dies hat neben ethnischen und religiösen Gründen auch mit der kurdischen Forderung nach einem autonomen Norden zu tun. Zudem werfen die Kurden den Assyrern vor, verstärkt mit Arabern zu sympathisieren, um einen kurdischen Vormarsch zu verhindern.

       Aramäer

      Aramäer sind überwiegend Christen und gehören zur syrisch-orthodoxen Kirche. Sie sind, neben dem Nahen Osten, auch in weiten Teilen Europas und den USA zu finden. Schätzungen zufolge existieren weltweit bis zu sechs Millionen Aramäer.

      Im Irak siedeln Aramäer meist im Norden sowie in umliegenden Regionen von Bagdad.

      4. Irakische Währung

      Die Währung im Irak ist der irakische Dinar und wird ausschließlich durch die irakische Zentralbank herausgegeben. Nach Ende des dritten Golfkriegs und dem Sturz Saddam Husseins wurde der irakische Dinar in der heutigen Form herausgegeben. Dies hatte nicht nur eine Vereinheitlichung der Währung im gesamten Irak zur Folge, sondern die Fälschungssicherheit und Lebensdauer der Geldscheine konnte deutlich erhöht werden.

      Die kleinere Einheit des Dinar, Fils (1 Dinar = 1000 Fils), wurde im Jahr 1990 im Rahmen der großen Inflation aus dem Umlauf genommen.

      dinar of iraq © Saidin Jusoh – Fotolia.com

      4.1 Geschichte des Dinar

      Im Jahr 1923 wurde der irakische Dinar erstmals durch Großbritannien, die damalige Mandatsmacht, ausgegeben und ersetzte die indische Rupie, die bis zu diesem Zeitpunkt als offizielles Zahlungsmittel im Irak galt. Der Dinar wurde zu einem Wechselkurs von 13 1/3 Rupien ausgegeben. Nachdem der Irak im Jahr 1932 zur Republik wurde, wurde die Bindung des Dinar an das britische Pfund aufgehoben und fortan der US-Dollar als Wechselkurs verwendet. Zum damaligen Zeitpunkt betrug der Wechselkurs 3,3 US-Dollar - gleichbleibend und stabil bis zum ersten Golfkrieg.

      Durch die drei großen Golfkriege litt der Wert des Dinar erheblich. Im Jahr 1989 gab der Wechselkurs bis auf 1,86 US-Dollar nach. Zudem hatte der Dinar gegen eine stetige Inflation zu kämpfen, die im Jahr 1992 mit einer Inflationsrate über 8000 Prozent ihren Höhepunkt erreichte. Nach der Inflation wurden die Dinar-Noten, die nach Schweizer Technik hergestellt wurden, durch neue Banknoten ersetzt, die im Irak hergestellt wurden. Dies sollte nicht nur den starken Wertverlust bremsen, sondern auch die eigene Wirtschaft stärken. Der neue Dinar wurde eins zu eins gegen den alten Dinar getauscht. Der irakische Dinar steht, insbesondere seit dem Irak-Krieg, im Fokus vieler Anleger und Spekulanten, da mit einem baldigen Wertanstieg gerechnet wird.

      4.2 Sicherheitsmerkmale

       Um den neuen Dinar vor Fälschungen zu schützen, wurde er mit einigen Sicherheitsmerkmalen versehen. Diese werden mit neuester Technologie eingebaut und entsprechen denen der Euro-Banknoten. Die wesentlichen Merkmale sind die 3 Pferdeköpfe (25.000 ID), wobei einer in einem Wasserzeichen zu erkennen ist. Weitere Merkmale sind der eingebettete Sicherheitsfaden, die Verarbeitung stellenweise mit Metalltinte, ein Ultraviolettbild mit dem Notenwert sowie weitere sich farblich verändernde Elemente.

      Heute zählt eine Dinar-Note zu den fälschungssichersten Geldnoten der Welt. Der Druck der Banknoten obliegt der irakischen Zentralbank und wird durch die Firma "De La Rue" aus England - einer weltweit führenden Firma in der Präventionsarbeit gegen Geldfälschung - ausgeführt.

      4.3 Wertentwicklung des Dinar

       *) 2003: Wert des Dinars, der im kurdischen Norden benutzt wurde (Schweizer Dinar)

      Quelle: Irakischer Dinar - Wikipedia