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Norbert Buchner
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Erwärmung und Wohlstand oder Abkühlung und Verfall - Lehren der Geschichte
Copyright: © 2015 Norbert Buchner
Cover: Erik Kinting / www.buchlektorat.net published by: epubli GmbH, Berlin www.epubli.de ISBN: 978-3-7375-3997-5
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Vorwort
Am Beginn dieser Arbeit stand der Versuch, die Entwicklung von Kulturen mit der Entwicklung des Klimas zu vergleichen. Schon ein Vorgängerwerk, welches ich zusammen mit meinem Sohn Elmar (Geologe) verfasst habe, hatte die überragende Rolle des klimatischen Einflusses auf das Schicksal der Menschen vor allem für die Übergangszeit von der Eiszeit zu unserer Nacheiszeit gezeigt. Das weckte Neugierde für einen umfassenden Vergleich für die Zeit von den menschlichen Anfängen bis in die heutigen Tage.
Es zeigten sich ein erwartetes und ein unerwartetes Ergebnis. Dass die riesigen Klimasprünge in der Eiszeit das menschliche Schicksal stark beeinflusst haben konnte nicht überraschen ebenso wie die Feststellung, dass das Klima auch in unserer Zwischeneiszeit, dem Holozän, eine bestimmende Rolle für das Schicksal der Menschen und Kulturen und den geschichtlichen Verlauf spielt. Diese Erkenntnis zieht sich weltweit durch die ganze Geschichte. Überraschend jedoch war – und dies steht im Gegensatz zu der modernen Ansicht und den Festlegungen des UNO-IPCC, welcher eine Gefahr durch eine neuzeitliche Erderwärmung befürchtet -, dass fast weltweit – auch in vielen heißen Regionen – die wärmeren Klimaphasen Gunstzeiten darstellten und vielerorts zu bemerkenswerten kulturellen Blütephasen geführt haben. Kälterückfälle – oft verbunden mit Trockenheit – hingegen zogen Hunger, Zwist, Gewalttaten, Kriege, Krankheiten, Seuchen und kulturelle Zusammenbrüche und sogar den Exodus ganzer Völker und Kulturen nach sich.
In unserer Zeit wurde eine Erderwärmung von 2°C als Grenze des gerade noch Zulässigen definiert. Die Vergleiche haben nun ergeben, dass diese Grenze willkürlich ist. In der Vergangenheit, besonders in Gunstzeiten der Menschheit und der Kulturen, lag das Temperaturniveau zeitweise höher! So wurde sie im Holozänen Optimum vor 7500 Jahren, bedingt durch eine um fast 6 % höhere Sonneneinstrahlung in tropischen Bereichen der Nordhälfte der Erde aus astronomischen Gründen, deutlich überschritten. Dies war aber keineswegs eine Zeit der Prüfung für die Menschen, sondern ein klimatisches Optimum! Damals wurde für Bauern, welche ursprünglich aus dem Orient kamen, Zentraleuropa so attraktiv, dass sie hier weite Bereiche besiedelten. Dasselbe spielte sich auf der persischen Hochebene ab. Im Norden Mesopotamiens blühte gleichzeitig die Halaf-Kultur auf mit einer so vollendeten Keramik, wie sie über Jahrtausende weltweit nicht wieder erreicht wurde und auf dem Balkan schwang sich eine frühe Donauzivilisation zu kulturellen Leistungen auf, wie man sie erst wieder von den späteren Hochkulturen am Nil und an Euphrat und Tigris kannte. In dieser Warmphase ergrünte auch die Sahara und sie füllte sich mit Tieren und Menschen. Alle diese Kulturen sind in Kühlphasen, welche vielerorts Trockenphasen waren, wieder in Nöte geraten und verschwunden.
In unserer Zeit versucht man also mit großen finanziellen Opfern Verhältnisse zu vermeiden, welche zu den Gunstzeiten der Menschheit zählten! Diese Erkenntnis musste Zweifel an den Feststellungen des UNO-IPCC, auch „Weltklimarat“ genannt, wecken, welcher große Anstrengungen fordert, um eine als gefährlich betrachtete Erderwärmung durch vermehrtes CO2 in der Atmosphäre in Grenzen zu halten. Sie waren dann auch Anlass dazu, dem Studium zu den Zusammenhängen zwischen dem klimatischen und dem geschichtlichen Verlauf nochmals eine lange Zeit hinzuzufügen für eine Bewertung der verschiedenen klimatischen Zusammenhänge auf der Basis zahlreicher und weltweiter wissenschaftlicher Arbeiten. Mit Verwunderung kann nur festgestellt werden, dass sich der IPCC zunächst fast nur mit Menschen-gemachten Klimaeinflüssen, vor allem CO2-Emissionen, beschäftigt hat und natürliche Klimatreiber, wie sie in der gesamten Klimageschichte für ein stetes Auf und Ab des Klimas gesorgt haben, nicht genügend gewertet hat. Die Geschwindigkeit der modernen Erwärmung von 1977/78 bis zur Jahrtausendwende ist auch keineswegs einzigartig: man braucht hier gar nicht weit zurückgehen, denn vom Jahre 1910 bis 1945 ist die durch Messungen nachgewiesene Temperatur mindestens ebenso schnell angestiegen! Die Zunahme der Temperatur im letzten Viertel des 20.Jahrhunderts wurde auch ohne jeglichen Beweis der Steigerung der CO2 –Konzentration in der Luft zugeordnet. Dabei zeigt der Verlauf der CO2 -Konzentration zu diesem Zeitpunkt keinerlei Abweichung von den vorhergehenden und den nachfolgenden Jahren, in denen die Temperatur nicht angestiegen ist! Es haben sich aber einige andere Klimaeinflüsse geändert. So ist die Pazifische Dekadische Oszillation (PDO) aus ihrem Kaltzustand in ihre Warmphase übergegangen und es hat sich die erste von 2 besonders hohen Perioden der Sonnenaktivität eingestellt. Die Sonne mit ihren unterschiedlichen Auswirkungen ist aber lange Zeit nur mit Teilsegmenten in die Bewertungen des IPCC eingegangen, der sichtbaren und der Wärmestrahlung! Überdies wurde die Temperatur im Jahre 1977 und kurz darauf nochmals (1980) durch eine starke El Niño-Phase angetrieben. Auch die Meere mit ihren im Vergleich zur Luft viel höheren Wärmeinhalt wurden lange nicht gewertet und der klimatische Effekt der Wolken konnte bisher überhaupt noch nicht verlässlich einbezogen werden. Allerjüngste Nachprüfungen haben ergeben, dass auch die erwärmende Wirkung von Rußpartikeln in der Luft und auf Flächen von Schnee und Eis im Sonnenlicht unterbewertet war: sie nähert sich nun Werten, die bisher CO2 zugemessen wurden. Die geforderten teuren Maßnahmen zur Begrenzung einer Erderwärmung widersprechen also einerseits geschichtlichen Erfahrungen und sie entstammen auf der anderen Seite nur einer Teilbewertung der Klimaeinflüsse!
Die höchste Temperatur der Neuzeit wurde im Jahre 1998 verzeichnet und seit dem Jahre 2002 stieg – trotz weltweit verstärkt zunehmender CO2 -Emissionen und einem entsprechenden Anstieg der CO2-Konzentration in der Luft – die Temperatur nicht mehr dauerhaft an. Parallel dazu verfällt die Sonnenaktivität! Mag sein, dass in einer neuen El Niño-Phase Ende 2014/anfangs 2015 die Werte des Jahres 1998 erreicht oder übertroffen werden: in der folgenden La Niña-Phase wird die Temperatur aber wie bisher wieder sinken. Für die nahe Zukunft lässt die Analyse mehrerer Klimazeiger sogar befürchten, dass auf die lange Phase der Stagnation der Temperatur eine solche einer weltweiten Rückkühlung folgen wird!
Eine Rückkühlung bedeutet eine Minderung der Fruchtbarkeit der Erde und geringere Ernten: viele unserer Nutzpflanzen haben ein Optimum für Wachstum und Reifung über 20°C und die mittlere Temperatur auf der Erde liegt etwa bei 14,5°C. Jedes Zehntelgrad Erwärmung der jüngeren Vergangenheit hat also die Ernten verbessert! Umgekehrt muss eine Abkühlung die Erträge wieder vermindern! Die Menschheit aber wächst weiter und sie braucht mehr Nahrung: in 35 Jahren hat sich ihre Anzahl auf 7 Milliarden verdoppelt und die Prognosen für das Jahr 2050 liegen bei mehr als 9 Milliarden Menschen. Die „Erderwärmung“ und die Zunahme der CO2-Konzentration in der Luft, welche beide die Fruchtbarkeit förderten, haben in der Vergangenheit glücklicherweise dazu beigetragen, dass der überwiegende Teil der Menschheit trotz ihrer starken Vermehrung satt werden konnte. Eine Absenkung der Erdtemperatur verbunden mit einem Rückgang der Fruchtbarkeit der Erde bedeutet hingegen eine gewaltige Herausforderung für die Zukunft! Schon haben sich in den Jahren 2007/08 und 2011/12 mit ihren El Niño-/La Niña-Turbulenzen große Teuerungen bei Lebensmitteln eingestellt, welche zu politischen Umstürzen geführt