Jo Caminos

Tempus Z


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rel="nofollow" href="#ulink_098ed550-5892-55e6-989d-9ba09cd6ce4c">57 Freund oder Feind

       58 Seymour Duncan und der Eugenik Klub

       59 Abschied

       60 Neuanfang

       61 Schatten der Zukunft ...

      Impressum

      Seit Monaten schon wandeln die Untoten über die Erde. Ganze Herden bedrohen die letzten Enklaven der Überlebenden.

      Otis Flanagan und Jessica Warden, zwei Agenten des AFISR Geheimdienstes, sollen die Besatzung der ISS in die Vereinigten Staaten zurückbringen. Wissenschaftler des militärischen Stabes hoffen, aus dem Blut der Astronauten einen Impfstoff entwickeln zu können. Doch der Flug nach Kasachstan entwickelt sich anders, als von allen erwartet wurde ...

      Charlotte Jones ist zurück in Deutschland. Von der Festung Frankfurt begibt sie sich auf das elterliche Gut. Doch auch hier droht Gefahr, denn in Deutschland hat sich die politische Lage stark verändert. Die Marodeure dringen immer weiter vor. Schließlich fällt die Festung Frankfurt und Charlotte muss sich entscheiden.

      Joshua, Candy und Huntington haben den Lake Winnepesaukee erreicht, doch die Ruhe auf der idyllischen Insel wird schnell von Fremden gestört. Wer sind die Eugeniker, was ist ihr Ziel? Bald schon geraten die Kinder der Überlebenden in die Fänge der selbst ernannten Übermenschen. Candy ist bereit, bis zum Äußersten zu gehen.

      Cleveland Air Force Base Nova erscheint wie der Fels in der Brandung in dunklen Zeiten, doch es gibt einen General in Minnesota, dem der Stützpunkt und die vielen Zivilisten ein Dorn im Auge sind. Wird Cleveland im Atomorkan verbrennen? Dazu gesellen sich Spione und Saboteure der Weißen Zelle Amerika, die gleichfalls nach der Macht streben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

      Und da sind die Sprinter. Eine neue Art von Untoten, tödlich und schnell, kaum zu überwinden ...

      Das Leben in der Welt der Untoten wird noch gefährlicher, das Überleben schwieriger. Dazu gefährdet ein eiskalter Winter alles Leben. Viele werden in den Camps erfrieren und selbst zu Untoten werden.

      Grelle Schreie hallen durch die Straßen, wenn die neuen Untoten sich ihre Opfer suchen, denn es ist Sprinterzeit, in der Zeit danach ...

      Formatiert nach Verlagsstandard, Umfang: 631 Normseiten.

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      Tempus Z - Reihe

      Bisher erschienen:

      Tempus Z: Die Zeit danach / ASIN: B01GU0XYJ2

       Deutschland

       Festung Frankfurt

      Charlotte Jones fluchte wie ein Rohrspatz, als die Wachhabenden auf Frankfurt Festung sie in Gewahrsam nahmen und in einen Sicherheitstrakt des gesicherten Stützpunktes überführen wollten. Streng genommen konnte sie den Männern und Frauen für ihr Verhalten keinen Vorwurf machen, auch wenn sie es doch etwas seltsam fand, dass weder die Crew der Transall noch die Leute des Stützpunktes in den USA die Leute in Frankfurt über den einzigen Passagier an Bord informiert hatten, zumindest über sein etwas seltsames Aussehen. Und in diesen Zeiten konnte das Aussehen unter ungünstigen Umständen über Leben und Tod entscheiden. Charlotte Jones sah verlebt aus, mehr noch: Sie wirkte ausgezehrt, krank. Und unter ungünstigen Lichtbedingungen war sie einer Untoten nicht unähnlich. Eine schwere Krebserkrankung hatte Charlotte gezeichnet. Mit aller Kraft hatte sie sich gegen die Krankheit gestemmt und sie bekämpft - und schließlich besiegt. Es war wohl die Abscheu vor ihrem Mann gewesen, die sie nicht hatte aufgeben lassen. Sam sollte sehen, dass auch sie kämpfen konnte, auch wenn sie sonst vor ihm kuschte, sich fügte und unterordnete. Vorbei. Sam war tot, erlöst von ihr, seiner Frau. Er war zu einem Untoten geworden und hatte sie angegriffen. Aber sie war es, die im Ende dominiert hatte - einmal im Leben. Damals hatte sie es bedauert, dass es so schnell gegangen war. Sam hatte leiden sollen, lange, sehr lange.

      Charlotte Jones war ein kleines Persönchen von etwas über einem Meter fünfzig, mit einem verhärmt wirkenden Gesicht, in das sich tiefe Linien eingegraben hatten. Doch das waren Äußerlichkeiten. Sie war fit wie lange nicht mehr in ihrem Leben. Auf Whitehawk Air Force Base, wo sie zusammen mit ihren Studienkollegen und dem neu gewonnen Freund Joshua Cunningham, einem Journalisten, Zuflucht gefunden hatten - und vor allem die Zeit in Chesterville, wo sie den Irren und Wirrungen des selbst ernannten Senators Seamus Abigail ausgeliefert waren, hatten sie veranlasst, wieder an sich zu arbeiten. Die Trainingseinheiten auf der Hantelbank und die täglichen Übungen in Selbstverteidigung zeigten bald ihren Erfolg. Aber das alles zählte nicht mehr, als sie die Maschine in Frankfurt verließ. Es zählte alleine ihr Aussehen - und da konnte man sie in Zeiten der Untotenkrise durchaus für eine Untote halten. Zumindest so lange, bis Charlottes Lebensgeister erwachten und sie zu einer Schimpfkanonade ansetzte.

      »Hören Sie endlich auf herumzumeckern!«, herrschte sie eine der Wachen an. Der Mann war noch sehr jung, wohl erst Mitte zwanzig, trotzdem hatten sich um seine Mundwinkel tiefe Furchen eingegraben. Sein Blick aus wasserblauen Augen war hart.

      Charlotte wollte ihn angiften, besann sich dann aber eines Besseren. Es machte keinen Sinn. Die Leute taten nur ihre Pflicht, und angesichts dessen, dass schon ein einzelner Untoter in der Festung Frankfurt zur Katastrophe führen konnte, war es mehr als wünschenswert, jedem Verdächtigen auf den Zahn zu fühlen.

      Die Wachen führten Charlotte durch diffuse Korridore immer tiefer ins Labyrinth der Festung Frankfurt Flughafen. Sie war in ihrem Leben nicht oft nach Deutschland zurückgekehrt, doch als die Transall zur Landung ansetzte, war ihr klar geworden, dass von dem »alten« Frankfurt nicht viel übrig geblieben war. Die Türme des Bankenviertels ragten wie ausgebrannte Warnzeichen in die Höhe: Türme aus Glas und Stahl, in die die Schicksalstage, als die Toten sich aus den Gräbern erhoben, tiefe Brandwunden geschlagen hatten. Der Flughafen selbst war auch nicht wiederzuerkennen. Überall gab es Stacheldraht, Wachhabende patrouillierten, dazu Panzer und anderes militärisches Gefährt auf den Rollbahnen. Vor allem die Flammenwerferpanzer fielen ins Auge. Das Equipment sah zusammengeschustert aus, so, als hätte man aus der Not eine Tugend gemacht und irgendwie alles Verfügbare neu zusammengesetzt.

      Es war ein verregneter Tag gewesen, als die Maschine nach einem ereignislosen Flug in Frankfurt landete. Charlotte hatte während des Fluges nur selten aus dem Fenster geblickt, sie wusste, was dort unten auf sie wartete: eine Welt, in der die Untoten unterwegs waren, um die Lebenden zu jagen und zu fressen. Mehr als einmal waren ihr Zweifel gekommen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Immer wieder sagte sie sich, es wäre Blödsinn, nach Deutschland zurückzukehren. Ihre Mutter war bestimmt längst tot, genauso ihre Schwester. Aber Charlotte hatte sich nun einmal für Deutschland entschieden. Nun war sie hier.

      Die Soldaten brachten sie in einen spartanisch eingerichteten Raum: drei unbequem aussehende Liegen, einige Stühle aus Stahlrohr, zwei Tische mit weißer Resopalplatte. Es roch nach Desinfektionsmitteln und nach abgestandener, mehrfach umgewälzter Luft. Und es stank, nach Schweiß, nach Blut, nach Urin und Kot; vielleicht sogar nach Tod. Die Soldaten forderten sie auf, in dem Raum zu warten.

      »Wie lange?«, fragte Charlotte.

      »Bis ein Arzt Zeit hat. Wir hatten vorgestern erneut einen Ansturm von Untoten. Das medizinische Personal ist überlastet.« Der Mann nickte ihr kurz zu, dann folgte er seinen Kameraden nach draußen.

      Charlotte drehte sich einmal um