Lisa Messi

Die Hormonstürme bringen ihn beinahe um den Verstand


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"Danke, ein wasser bitte." Ich trat ein.

       Das Büro war riesig. Hinter einem riesigen Schreibtisch saß Herr

       Kowalski. Er war untersetzt und trug einen sehr eleganten und

       wahrscheinlich auch teuren Anzug. Seine Krawatte war perfekt auf Hemd

       und Hose abgestimmt. Er stand auf und kam auf mich zu. Er war etwas

       größer als ich, aber nicht viel. Ich schätzte etwa 1,80. Ich schätzte

       ihn auf Anfang 50. Er griff meine Hand: "Frau Suhrmann, sehr erfreut.

       Bitte nehmen Sie Platz." "Danke, freut mich auch, Sie kennenzulernen."

       Sein Händedruck war sehr fest. Er führte mich in die Ledersitzecke. Ich

       nahm auf dem Sofa Platz. Er setzte sich mir gegenüber in den Sessel.

       Auf dem Glastisch lag meine Bewerbungsmappe. "Kommen wir gleich zur

       Sache", eröffnete Herr Kowalski das Gespräch. "Frau Müller wird uns zum

       nächsten Ersten verlassen. Sie will sich nochmal verändern. Also suche

       ich nach einem geeigneten Ersatz. Ihre Bewerbung sticht aus allen

       heraus. Ich bin ganz offen, als ich Ihre Bewerbung gelesen habe, wollte

       ich Sie. Ihre Referenzen sind beeindruckend und Sie wohnen hier in der

       Stadt." Ich war etwas sprachlos. "Danke, Herr Kowalski. Das ehrt mich

       sehr. Was genau werden meine Aufgaben sein?" "Nun ja, Sie werden die

       klassischen Aufgaben einer Assistentin wahrzunehmen haben." Wie auf

       Stichwort öffnete sich die Tür und Frau Müller brachte uns die

       Getränke. Als sie sich vorbeugte, um mir mein Wasser einzuschenken,

       starrte Herr Kowalski ihr unverholen auf ihren Hintern. Ihr schien das

       nichts auszumachen. Im Gegenteil, sie beugte sich noch etwas weiter

       vor. Ihr Rock rutschte hoch. Ich wusste nicht, wo ich hingucken sollte.

       Ich konnte nun sehen, dass sie Strümpfe trug. Ich suchte den Kontakt zu

       Herrn Kowalski, doch der starrte noch immer auf ihren Strumpfansatz. An

       ihrem Hintern musste ihr Rock noch deutlich höher gerutscht sein.

       "Danke, Marlies." Sie verließ wieder das Büro. Herr Kowalski schaute

       nun wieder mich an. Ich war leicht verunsichert. "Wo waren wir? Ach ja,

       Ihre Aufgaben. Also die Klassiker plus sie werden einige Projekte

       stellvertretend für mich führen. Ab und an müssen Sie mich auch auf

       Reisen begleiten. Ansonsten nichts aussergewöhnliches. Die Bezahlung

       ist großzügig. Ich werde Ihnen 2.500 Euro monatlich plus quartalsweise

       eine Bonuszahlung abhängig von Ihrer Einsatzbereitschaft zahlen.

       Weitere Fragen?" "Hui, das ist ja interessant", dachte ich mir, "und

       soviel Kohle, wow. Aber wo war der Haken?" Ich lächelte freundlich und

       überlegte kurz. "Das klingt sehr interessant, Herr Kowalski. Ich bin

       sehr interessiert. Darf ich mir das noch durch den Kopf gehen lassen?"

       "Was gibt es da noch zu überlegen, junge Frau. Sie wollen einen Job,

       ich biete Ihnen einen bei dem Sie zudem noch gut verdienen. Hier ist

       der Vertrag. Jetzt oder nie." Noch zögerte ich. Mir fiel partout nicht

       ein, wo der Haken ist. Was solls, dachte ich, griff zum Stift und

       unterschrieb den Vertrag, nachdem ich ihn noch einmal gelesen hatte.

       "Klasse, Frau Suhrmann. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit." "Vielen

       Dank, ich bin auch sehr froh." "Also dann bis in zwei Wochen." "Ich

       melde mich bei Ihnen, wenn mit meiner Kündigung alles klar ist." "Auf

       Wiedersehen." "Tschüß." Beschwingt verließ ich das Büro. Frau Müller

       brachte mich wieder zurück. Im Fahrstuhl fragte ich neugierig, was mich

       denn so erwarten würde. Frau Müller musterte mich und sagte: "Bei Ihrem

       Aussehen würde ich mir keine Sorgen machen. Solange Sie sich an die

       Regeln halten." "Welche Regeln, wenn ich Fragen darf?" "Na klar. Hat

       man Ihnen das nicht erklärt? Also, Kindchen. Herr Kowalski ist sehr

       nett, wenn man auch nett zu ihm ist. Zeigen Sie immer, was Sie zu

       bieten haben. Er hat ein altmodisches Frauenbild. Frauen in Hosen geht

       gar nicht. Elegant und offenherzig. Alles weitere werden Sie schon

       sehen. Viel Erfolg." Ich stieg grübelnd aus dem Fahrstuhl. Was hatte

       Sie damit gemeint? Elegant und offenherzig und Hosen bei Frauen gehen

       gar nicht? Ich verließ die Firma und fuhr nach Hause. Meine Eltern

       waren überglücklich, erst recht als ich ihnen von der üppigen

       Entlohnung berichtete.

       Gleich am darauffolgenden Montag kündigte ich. Mein Chef war sehr

       betrübt und wollte natürlich die Gründe wissen. "Nun ja, Herr Borges,

       ich möchte einfach etwas mehr erreichen, als nur die kleine Sekretärin

       und ganz ehrlich, bei Ihnen habe ich mich nicht richtig gefördert

       gefühlt. Sie haben mich immer wie eine dumme Tippse behandelt. Mein

       neuer Job ist da viel interessanter und ich habe eine deutlich bessere

       Perspektive und mehr Gehalt." Bumm, das hatte gesessen. Herr Borges saß

       wie angewurzelt in seinem Sessel und starrte mich an. "Frau Suhrmann,

       das hat mir noch keine gesagt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.

       Wären Sie doch früher mal so ehrlich gewesen. Egal, ich wünsche Ihnen

       alles Gute. Ich bitte Sie, noch bis zum Ende des Monats hier zu

       bleiben. Ich werde Sie dann auch sofort freistellen, damit Sie Ihren

       neuen Job antreten können." "Danke, Herr Borges. Selbstverständlich

       erledige ich noch meine Aufgaben bis zum Ende des Monats."

       Die beiden letzten Wochen konnten gar nicht schnell genug vorbeigehen.

       Nur noch eine Woche und ich trat meinen neuen Job an. Als ich heute

       nach Hause kam, überreichte mir mein Vater einen Brief von Sonoptic.

       Ich öffnete und las:

       "Liebe Frau Suhrmann,

       anbei erhalten Sie einen Einkaufsgutschein über 500 Euro. Herr Kowalski

       wünscht, dass Sie sich entsprechend Ihrer Position einkleiden. Herr

       Kowalski legt besonderen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Er

       bevorzugt Kostüme bestehend aus Rock, Blazer, Bluse oder Top, BH,

       Höschen, halterlosen Strümpfen und Schuhen mit Absätzen oder Stiefeln.

       Er wünscht, dass Sie sich entsprechend seiner Vorgabe einkleiden.

       Mit freundlichen Grüßen Marlies Müller"

       Ich war geschockt. Zum einen über die 500 Euro, zum anderen über das,

       was ich gerade gelesen hatte. Wollte mir Herr Kowalski wirklich