Lisa Messi

Die Hormonstürme bringen ihn beinahe um den Verstand


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vorschreiben, welche Unterwäsche ich anhaben sollte? Ich wusste nicht,

       was ich machen sollte. Ich war so glücklich über meinen neuen Job. Ich

       hatte aber dennoch ein ungutes Gefühl. Sollte ich meinen Eltern von dem

       merkwürdigen Brief erzählen? Ich wusste auch nicht, warum Frau Müller

       Sonoptic verließ. Vielleicht war sie nur frustriert. Ich wollte dem

       Brief nicht zuviel Bedeutung beiwohnen.

       Am Freitag war mein letzter Tag. Ich verabschiedete mich von meinen

       Kollegen und meinem Chef mit einem Frühstück. Alle wünschten mir viel

       Glück und überreichten mir ein kleines Geschenk zum Abschied. Als ich

       gegen Mittag nach Hause kam, fiel mir der Brief wieder ein. Noch hatte

       ich nichts unternommen. Ich überlegte, nahm den Gutschein und fuhr in

       die Stadt. Ich ging in einen Klamottenladen und stöberte zunächst etwas

       ziellos herum. Dann sprach mich eine Verkäuferin an. "Kann ich Ihnen

       helfen?" "Oh, ja. Ich suche fürs Büro etwas Elegantes. Ich denke, ich

       benötige das ein oder andere Kostüm. Können Sie mir etwas zeigen?"

       "Gerne, setzen Sie sich und ich hole Ihnen eine Auswahl." Die nächste

       Stunde verbrachte ich damit, die mir gezeigten Kostüme zu begutachten.

       Von vornherein sortierte ich die aus, die aus Hose und Blazer

       bestanden. Auch die, die einen langen Rock hatten, legte ich zunächst

       beiseite. Fünf Kostüme blieben übrig, die ich anschließend anprobierte.

       Ich hatte ohne groß nachzudenken mir am Morgen halterlose, schwarze

       Strümpfe unter meine Jeans gezogen. Ich war dreiundzwanzig und liebte

       schöne Wäsche. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Wunsch von Herrn

       Kowalski durchaus meinem Geschmack entsprach. Am Wochenende zog ich

       auch gerne mal einen etwas kürzeren Rock an. Doch bei der Arbeit

       versuchte ich nicht zu aufreizend zu wirken. Klar trug ich auch Röcke,

       aber alle endeten knapp über meinen Knien oder waren noch länger. Das

       erste Kostüm hatte Nadelstreifen. Im Spiegel sah ich, dass der Blazer

       fast zusammen mit dem Rock abschloss. Ich war dennoch erstaunt, dass

       man meine Strumpfränder nicht sah. Ich setzte mich auf den Stuhl und

       überschlug meine Beine. Jetzt konnte ich deutlich die Strumpfansätze

       sehen. Das geht nicht, dachte ich. Andererseits fand ich den Anblick

       durchaus erotisch. Das Kostüm stand mir super. Ich zog es aus und

       hängte es an den Haken. Das zweite Kostüm bestand ebenfalls aus einem

       Blazer, der etwas kürzer war als der erste und einem Wickelrock, der

       auch sehr kurz war. Dennoch konnte ich mich sogar hinsetzten, ohne das

       man mir unter den Rock gucken konnte. Das ist gekauft, dachte ich mir.

       Das dritte gefiel mir überhaupt nicht. Das vierte war braun. Die Jacke

       war lang und eng geschnitten. Der Rock hatte einen langen Schlitz auf

       der linken Seite, ansonsten endete er knapp über den Knien. Wenn ich

       mein linkes Bein überschlug, klaffte der Schlitz auf und ich musste ihn

       richten, damit mein Strumpfansatz nicht zu sehen war. Ansonsten aber

       auch ok. Das vierte legte ich sofort beiseite. Das war mir zu nuttig.

       Das letzte Kostüm fand ich am schönsten. Es war dunkelblau. Der Rock

       hatte an beiden Seiten kleine Schlitze, sodass das Mittelteil fast wie

       ein Schürze wirkte. Es war gewagt, aber ok. Ich entschied mich für drei

       Kostüme, das schwarze mit den Wickelrock, das braune und das letzte,

       dunkelblaue. Ich schaute auf die Preise. Zwei kosteten 120 Euro, das

       braune war auf 90 Euro herabgesetzt. Also 330 Euro. Mir blieben noch

       170 Euro für Blusen. Nach einer halben Stunde hatte ich mich mit drei

       Blusen und zwei Tops eingedeckt. Noch immer blieb Geld übrig. Ich ging

       in ein Dessousgeschäft. Ich entschied mich für zwei sündige

       Kombinationen bestehend aus Tanga und BH. Dazu kaufte ich noch drei

       Paar Strümpfe, schwarze, weiße und hautfarbene. Bis auf zehn Euro hatte

       ich alles ausgegeben. Ich fuhr zurück nach Hause. Meinen Eltern

       erzählte ich, dass mir aufgefallen sei, dass bei Sonoptic alle sehr

       elegant gekleidet sein. Als meine Eltern die Preisschilder sahen, gaben

       sie mir 300 Euro. Sie ahnten ja nicht, dass ich die Kleider nicht

       selbst bezahlt hatte.

       Das Wochenende war endlich vorbei. Mein erster Arbeitstag stand an. Es

       war kurz nach sieben, als ich vor meinem Kleiderschrank stand. Was

       sollte ich anziehen? Sollte ich mich auf den Brief einlassen? Ich

       entschied mich für das blaue Kostüm. Doch zuvor musste ich noch

       überlegen, was ich drunter tragen würde. Zum blauen Kostüm passte wohl

       am besten eine weiße Bluse. Das schränkte die Unterwäscheauswahl schon

       ein. Ich entschied mich für einen seidigen, beigen BH, den

       dazugehörigen Slip und schwarze, halterlose Strümpfe. Dann den Rock und

       den Blazer übergezogen. Meine Eltern staunten nicht schlecht, als ich

       so am Frühstückstisch erschien. Bevor ich das Haus verließ, zog ich mir

       meine schwarzen Pumps an. Ein letzter Blick in den Spiegel. Ich

       erkannte mich fast nicht. Ich sah für meine dreiundzwanzig sehr

       business like aus. Ich stieg in mein Auto und fuhr zur Arbeit.

       Am Empfang musste ich zunächst einige Fomalitäten erledigen, ehe ich in

       den Fahrstuhl stieg und nach oben fuhr. Ich ging zum Büro von Herrn

       Kowalski und klopfte. Herr Kowalski bat mich herein. Als ich durch die

       Tür schritt, konnte ich seine Blicke auf mir spüren. "Hallo Frau

       Suhrmann, ich sehe, Sie haben meine Botschaft erhalten. Sehr schön.

       Kommen Sie und setzen sich für einen Moment." Ich setzte mich wieder

       auf das Sofa. Sehr darauf bedacht, das mein Rock nicht zu hoch

       rutschte. Es gelang. Nach einer halben Stunde führte mich Herr Kowalski

       an meinen Schreibtisch in seinem Vorzimmer. Er rief eine Kollegin an,

       die mir den ganzen Vormittag alles erklärte. Zunächst wo ich die Küche

       fand und anschließend gab sie mir eine Einweisung in die wesentlichsten

       Computersysteme. Gott sei dank alles nichts Neues für mich. In der

       Mittagspause führte sie mich dann durch die Firma. Anschließend

       landeten wir in der Kantine, was mir die Gelegenheit gab, gleich viele

       Kollegen kennen zu lernen. Die meisten waren sehr freundlich. Einige