Kristina Schwartz

Gwendoline


Скачать книгу

6-d079-5847-8cf6-25bcda7401d1">

      Kristina Schwartz

      Gwendoline

      Opfer süßer Lust

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Widmung

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Impressum neobooks

      Widmung

      Für John A.

      Kapitel 1

      »Lass mich deine Sklavin sein«, sagte sie, und ihre grünen Augen glühten vor Begeisterung. Sie rannte ins Schlafzimmer und kam mit ein paar Handschellen zurück.

      Sandra verdrehte die Augen.

      Die Großgewachsene schnappte sich ein Geschirrtuch, stopfte es sich in den Mund, lehnte sich auf dem Boden sitzend gegen ein Bein vom Küchentisch, das sie mit beiden Armen umfasste, und ließ die Handschellen demonstrativ laut einschnappen.

      Amüsiert betrachtete Sandra sie. »So geht das aber nicht, Anika!«, dabei legte sie den Kopf zur Seite, als würde sie nachdenken.

      »Warum nicht?«, schienen Anikas weit aufgerissene Augen, die aus einem mittlerweile wieder makellosen Gesicht, ohne hässlicher Hautverfärbungen, strahlten, zu fragen.

      »So einfach ist es nicht.«

      Sie versuchte den Knebel auszuspucken, was ihr beim dritten Anlauf auch gelang. »Aber es könnte so einfach sein.«

      Genervt stieß Sandra die Luft aus.

      »Du könntest mich erziehen«, sagte sie mit dem Enthusiasmus einer Zehnjährigen und dabei rüttelte sie demonstrativ heftig an ihren Handfesseln, um zu verdeutlichen, wie sie sich ihre Erziehung im Detail vorstellte. »Mir meine Flausen austreiben!« Ihr Lachen klang unschuldig und naiv. Sie wandte den Kopf und betrachtete Sandras Scham, die durch das zarte Gewebe der Strumpfhose gut zu sehen war. Provozierend spreizte diese ihre Beine noch weiter.

      »Was schaust du so?«

      »Deine Frühherbstgarderobe?«

      »Bitte?«

      »Minirock, Strumpfhose, kein Höschen?«

      »Ich bin wirklich nicht gewillt, mich zu Tode zu schwitzen, bei fünfundzwanzig Grad Anfang Oktober«, entgegnete Sandra ernst. »Sind außerdem nur zwanzig Den.«

      »Da spricht die Expertin. Oder bist du mittlerweile schon Fetischistin?«

      Sandra schien die Frage nicht gehört zu haben. »Wie stellst du dir das vor, Anika, nach allem, was geschehen ist? Einfach zur Tagesordnung übergehen?«

      Anika sah sie groß an.

      »Es hat mich eine Menge Zeit gekostet, Joe davon zu überzeugen, ihr Kidnapping nicht einem Anwalt zur weiteren Verfolgung des Rechtsweges zu übergeben.«

      Ein breites Schmunzeln legte sich über Anikas Gesicht. »Weil du mich immer noch liebst.«

      »...«

      »Ich wollt’ dich damals nicht mit Absicht provozieren.«

      »Das hat Chruschtschow zweiundsechzig zu Kennedy auch gesagt«, entgegnete Sandra lapidar.

      »Wärst du etwas relaxter gewesen, hättest du mich auch nicht gleich aus deinem Haus geworfen.«

      »Hat dir das dein Seelenklempner eingeredet? Wie heißt der Quacksalber?«

      »Ist mir ganz von allein eingefallen, wenn du’s genau wissen willst.«

      »Fichtner? Birker?«

      »Tanner.« Anika rollte die Augen.

      »Wusste, es war ein Baum.« Sandra verzog das Gesicht. »Und die Sache mit deinem Bruder?«

      »Sandra, ich war verzweifelt.« Sie versuchte, ihren Rücken zu straffen, was ihr angesichts ihrer Fesselung aber nicht wirklich gelang. »Ich war fertig, am Ende. Ich hätte alles getan, um deine Aufmerksamkeit zu erregen ...«

      »Das hast du ja auch bravourös hingekriegt. – Keine Frage.«

      »... um dich – deine Liebe – zurückzugewinnen.«

      Sandra schloss ihre Beine, legte die Stirn in Falten und verschränkte die Arme vor der Brust. »Vielleicht ist das mit deiner Erziehung gar keine so dumme Idee.«

      Anika strahlte. »Wirklich?«

      In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Die Frauen sahen sich überrascht an.

      »Ach, du bist’s«, sagte sie, als sie Joe einließ.

      »Wen hast du erwartet?«

      Sandra zuckte mit den Schultern. »Nach oben ist die Skala immer offen. Nur die Sterne sind das Limit.«

      Joe folgte Sandra ins Vorhaus. »Könntest du mir einen Gefallen tun, meine ...« Erschrocken starrte sie durch die offenstehende Küchentür auf endlos lange Beine, die unter dem Küchentisch hervorlugten. »... Große?«

      »Worum geht’s?«

      Joe deutete mit ihrem Kopf in Richtung der Frau auf dem Küchenboden.

      »Nicht so wichtig. - Was gibt’s?«

      »Michael hat mir geholfen, ein paar meiner Kartons zu übersiedeln. Hättest du wohl Zeit, mir beim Ausräumen und schlichten zu helfen?« Erneut wanderte Joes Blick zu der Frau in der Küche.

      »Kann warten. Erziehung braucht nun mal seine Zeit.«

      »Wer ist ...« Joe schlich zum Küchentisch. »Anika!«, rief sie aus und ihre Stimme überschlug sich. Ein süffisantes Grinsen legte sich über ihr Gesicht. »Und da soll noch mal einer sagen, dass es keine Gerechtigkeit gibt. - Hätte nicht gedacht, dich jemals wieder zu sehen. Schon gar nicht so schnell. Und dann noch hier!« Breitbeinig baute sie sich vor Anika auf, die die Augen niederschlug. »Hast du nicht noch etwas gut bei mir?«

      Anika hätte am liebsten ihren Kopf zwischen den Schultern verschwinden lassen. Als spielte Zeit keine Rolle, ließ Joe sich auf Anikas Schenkeln nieder und presste ihre Beine zusammen.

      »Joe ... bitte ... das war ein ... Missverständnis ... damals ... bei dir ... in der Ordi.«

      Joe kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Soso. Missverständnis. - Ein brutales Bondagemissverständnis, bei dem ich draufgehen hätte können, wäre ich nicht rechtzeitig gefunden worden.«

      »Ich hab dir damals nachspioniert,