Hermann Metz

Rechnung ohne Wirt


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so liegen sah.«

      »Verzeihen Sie, wenn ich hartnäckig bohre. Aber Sie wissen ja, heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein ...«

      »Ja, ich weiß es. Sie werden mich hoffentlich nicht in irgendeiner Weise verdächtigen.«

      »Ich wüsste nicht, warum«, sagte er wenig überzeugend, aber ich gewann aus dieser Bemerkung den mich erleichternden Eindruck, dass er weder etwas von meinem gestrigen Besuch noch von der Übereinkunft zwischen mir und Occhio wusste.

      »Gut. Für alle Fälle wäre ich Ihnen dankbar«, sagte der Arzt, »wenn Sie mir Ihre Personalien hier ließen. Es könnte sein, dass wir nochmals ihr Hilfe benötigen.«

      Ich zog ein Visitenkärtchen heraus und reichte es ihm hinüber. Wieder fiel mir seine zitternde Hand auf.

      »Herr Unstihl«, sagte er, »Journalist?« Er sah mich durchdringend an.

      »Ja, Journalist.«

      Die Augen hinter seiner randlosen Brille suchten irritiert, wie mir schien, mein Gesicht nach irgendetwas ab. Vielleicht kannte er mich.

      »Dürfte ich auch Ihren Namen erfahren?«

      »Natürlich: Doktor Mein-Stilling. Ich bin Oberarzt.« Ich notierte den Namen.

      In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen und ein älterer Arzt in weißem Mantel stürzte herein, entschuldigte sich atemlos und stieß heraus: »Könntest du ganz schnell kommen – es nimmt kein Ende! Ich bin hinten im Abstellraum.« Der Alte hastete wieder hinaus.

      »Gut, Herr Unstihl«, sagte Dr. Mein-Stilling im Aufstehen zu mir, »ich danke Ihnen. Auf Wiedersehen.«

      Wie nie zuvor sehnte ich mich danach, an die frische Luft zu kommen, das Zimmer, den Krankenhausmief, das Gebäude hinter mich zu bringen. Als ich auf den Gang trat, schoben Pfleger ein Krankenbett vorbei, auf dem eine mit einem weißen Laken zugedeckte Gestalt lag. Dich plagen keine Sorgen mehr, Markus Occhio, dachte ich. Da die Pfleger mit der Leiche auf den Lift zusteuerten, bog ich wieder ins Treppenhaus ab – ich wollte nicht zusammen mit einem Toten im engen Aufzug stehen.

      An der Klinikpforte bat ich um die Telefonnummer von Frau Occhio. Der Schneckennudelmann behauptete, er kenne sie nicht. Dabei fiel mir ein, dass meine Frage überflüssig gewesen war, denn die Nummer stand bereits in meinem Terminkalender.

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