Manfred Rehor

Gerrit aus Neukölln


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      Table of Contents

       Title Page

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

      Gerrit aus Neukölln

      Kriminalroman

      von M. E Rehor

      Imprint

      „Gerrit aus Neukölln“ von M. E. Rehor

      Copyright 2011 - Text und Titelbild - M. E. Rehor

      published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

      ISBN 978-3-8442-1016-3

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       http://tinyurl.com/merehor

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      Die Personen und Begebenheiten in diesem Buch sind der Phantasie des Autors entsprungen. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Begebenheiten sind rein zufällig.

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      Kapitel 1

      Gerrit fühlte es: Jemand beobachtete ihn! Er drückte sich in einen Hauseingang und hielt den Atem an. Nichts! Auf der leeren Straße waren keine Schritte zu hören. Ein vorsichtiger Blick bestätigte das: Niemand zu sehen. Die Straßenlaternen beleuchteten nur parkende Autos. Er zuckte zusammen, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Aber es war nur eine Katze, die unter ein Auto schlich.

      Gerrit verließ den Schutz des Hauseingangs. Langsam ging er auf dem Gehsteig weiter, immer bereit, bei einem ungewöhnlichen Geräusch loszurennen. Aber es blieb still. Nach ein paar Schritten drehte er sich schnell um und starrte die dunkle Straße entlang. Nichts. Niemand.

      Seit zwei Nächten litt er unter der Vorstellung, beobachtet zu werden. Statt zügig seine Ware unter die Leute zu bringen, hielt er nach Verfolgern Ausschau. Verfolger, die es nicht gab. Das konnte so nicht weitergehen. Er musste sich wieder mehr um das Geschäft kümmern. Schließlich brauchte sein Vater das Geld.

      Für heute hatte er sich den Kiez östlich der Hermannstraße in Berlin-Neukölln vorgenommen. Keine einträgliche Gegend, aber eine, in der man ihn noch nicht kannte. Leider war er bisher kaum etwas von der Hehlerware in seiner Sporttasche losgeworden. Worauf er hoffte, waren ein paar Gleichaltrige auf dem Heimweg von der Disko. Oder ein junges Liebespaar, das sich gegenseitig beschenken wollte.

      Nach Mitternacht war es hier ziemlich öde. Hätte er in den letzten Tagen guten Umsatz gemacht, wäre Gerrit jetzt nach Hause gegangen. So aber trieb er sich an, weiterzumachen. Vielleicht ließ sich ja in den Kneipen und Bars in der Umgebung noch etwas verhökern.

      Noch einmal lauschte er vergeblich nach verdächtigen Geräuschen. So still und menschenleer war es hier im Kiez tagsüber nie. Er entspannte sich. Die Luft war kühl, der Alltag und der Ärger waren weit weg. In solchen Momenten fühlte er sich wie der Herrscher der Stadt. Er konnte tun und lassen, was er wollte, nichts konnte ihn aufhalten. Alle Menschen schliefen - bis auf ein paar Dumme, denen er noch in dieser Nacht ihr Geld abknöpfen würde.

      Die nächste Querstraße sah vielversprechend aus. Gerrit ging zur ersten Kneipe, aber die Tür war bereits verschlossen. Er drehte sich um - und entdeckte sie: drei Schatten, die sich schräg gegenüber hinter einen geparkten Wagen duckten. Gerrit holte tief Luft, packte seine Sporttasche fester und spurtete los.

      Für Sekunden hoffte er, es wäre wieder nur eine Einbildung. Dann hörte er sie. Sie rannten hinter ihm her. Zu gerne hätte er sich umgedreht, um zu sehen, wer ihm da auf den Fersen war. Aber das hätte ihn seinen Vorsprung gekostet. Auch so schrumpfte der immer weiter. Gerrit raste die Straße hinunter. Er suchte nach einer Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen.

      Ein rot beleuchtetes Fenster tauchte weiter vorne auf, darüber das Reklameschild einer Biermarke. Wenn die Bar noch geöffnet hatte, war sie seine Rettung. Gerrit rannte darauf zu, riss die Metalltür auf und stolperte in die Bar.

      Schummriges Licht, ein muffiger Geruch nach aufdringlichem Parfüm und leise Musik empfingen ihn. Auf Barhockern saßen drei stark geschminkte Frauen, die ihn erstaunt ansahen.

      „N‘ Abend!“, sagte Gerrit und drehte sich um. Die Metalltür hatte in der oberen Hälfte ein Guckloch. Gerrit stellte sich auf die Zehenspitzen und sah durch. Er überblickte, perspektivisch verzerrt, einen großen Teil der Straße. Sie war leer.

      Während Gerrit noch überlegte, wo seine Verfolger sein könnten, wurde die Musik abgestellt. Jemand umfasste ihn von hinten und drückte heftig zu. Gerrit konnte seine Arme nicht mehr bewegen. Er wurde hochgehoben, als wäre er ein Stoffbündel. Am liebsten hätte er vor Schmerz und Schreck laut geschrien. Aber sein Stolz war stärker. Er keuchte nur: „Loslassen!“

      „Was suchst du hier, Kleiner?“, fragte ihn eine hohe Männerstimme.

      „Nichts. Ich bin versehentlich hereingekommen.“

      „Versehentlich gibt‘s bei uns nicht: Kunde oder Keile! Entscheide dich.“

      Die