Dane Sunderland

Bad Boy Bodyguard


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Der Aufzug kam, ich stieg ein, fuhr bis zum siebten, stieg aus und merkte mir alles, jeden Schritt, weil Securities so ticken. Da musst du jeden Zentimeter von deinem Gebiet kennen. Ich wartete nicht einfach nur: Ich observierte. Hielt nach möglichem Trouble und anderen Zeichen von Feindschaft Ausschau. Man muss immer bereit sein. Für alles.

      Okay, hier lauerte keine Gefahr. Ich ging also bis zur Nummer 4, wo ein riesiger Kerl auf einem Stuhl vor der Tür saß. Ein Sicherheitsmensch. Aha, dachte ich, da fühlt sich jemand gefährdet und der Kerl wollte bedrohlich aussehen.

      „Hey, ich bin Mirko. Ich bin hier für Mr. Dominik.“

      Der Typ sah mich von oben nach unten an, stand ohne ein Wort auf und stolzierte in die Suite. Mehrere Minuten vergingen. Er kam zurück, öffnete die Tür und nickte. Wieder ohne ein Wort. Ich nickte auch und ging hinein.

      Die Suite war so groß, dass klar war, dass sie nur zum Protzen diente. Keiner brauchte so viel Platz! Aha. Alles klar. Jemand wollte mir gleich sagen, wie reich und berühmt er war. Das ist okay für mich, solange sie mich ordentlich bezahlen. Ein Bediensteter im Anzug brachte mich ins Wohnzimmer, wo ein Mann um die 40 saß. Gräuliche Haare, braune Augen, nicht zu groß, weder dick noch dünn. Er stand auf, als er mich sah, und allein schon augrund seiner Haltung wusste ich, dass er Erfahrung im Sicherheitsdienst hatte. Vielleicht ein ehemaliger Cop?

      „Hi, ich bin Dominik“, sagte er und streckte mir die Hand entgegen. Angenehmer Händedruck, kräftig, vertrauensvoll. Er lächelte höflich und bot mir mit einer Handbewegung einen Sitzplatz an.

      „Also, Mirko, wir wissen beide, warum du hier bist. Ich schulde Mike einen Gefallen und er hat sich noch dazu für dich verbürgt. Ich habe mir deine Akte nochmals angesehen“, sagte er „Nicht nur die Zusammenfassung. Die ganze hat mir ein Freund von der Polizei gegeben.“

      Na wunderbar, also wusste er, wie oft ich verhaftet worden war, und wofür. Jetzt bekam ich den Job sicher nicht.

      „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, sich mit mir zu treffen, Dominik. Ich bin mir sicher, Sie haben einen sehr straffen Zeitplan.“ Ich stand auf, um zu gehen.

      „Hey! Wo willst du hin?“

      „Sie sagten doch gerade, Sie hätten meine Akte. Das heißt, dass ich den Job nicht bekomme.“

      Dominik sah mich an, runzelte die Stirn und lachte dann laut: „Oh Mann, Mirko, stell dich doch nicht so dumm! Wir brauchen genau so einen wie dich! Jetzt bleib sitzen, Mr. Eddie wird uns gleich Gesellschaft leisten. Er ist ein berühmter Sänger, kennst du ihn? Auf den sollst du aufpassen.“

      Das war Überraschung Nummer Eins und es war okay für mich. Es war sogar mehr also okay, denn ich bekam den Job! Ich lächelte zurück „Danke, Dominik.“

      „Dank nicht mir, dank dir selbst. Und natürlich Mike.“

      Ein sehr großer, dünner Kerl kam herein. Overdressed, mit übertrieben gestylten Haaren. Das war dann wohl der Sänger. Und ich kannte das verdammte Gesicht. Es war überall. Seine Musik war Schrott; die Art, wie nur durchgeknallte Teenager sie aushielten. Er hatte echt keinen guten Ruf, um nicht zu sagen, gar keinen. Großartig, ich musste einen Dreckskerl beschützen.

      „Eddie, das ist Mirko. Der Kerl, über den wir gesprochen haben...“

      „Ja, ja, ich erinnere mich“, sagte Eddie höflich. Es beäugte mich eingehend, nickte, sah wieder in meine Akte, sah mich nochmals an und sagte dann: „Ist in Ordnung. Können wir machen.“ Und lief aus dem Raum.

      Und einfach so, hatte ich einen neuen Job.

      Die Freude über einen neuen Job fühlt sich jedes Mal gut an: Die Chance, sich selbst neu zu erfinden und sich von Anfang an zu beweisen. Für mich war die Freude sogar noch größer, da ich endlich die Chance bekam, mein ganzes Leben neu aufzubauen.

      Ich sollte sofort beginnen. Eddie nahm an so einem Gala-Ding teil und ich sollte ihn den roten Teppich runterführen. Zu dem Anlass wurde ich komplett neu eingekleidet und verkabelt. Ich hatte nichts gegen einen guten Anzug. Und mit dem Headset fühlte ich mich endlich, als ob ich hier hingehörte.

      Ich holte Eddie aus seiner Suite ab, begleitet ihn aus dem Gebäude und ins Auto. Stieg selbst ein und fuhr eine ganze Weile, kam zu dem Event, stieg zuerst aus. Guter Bodyguard.

      Es war wie mein Geburtstag und Weihnachten zusammen! Alle Stars waren da, überall Blitzlichter, die ganze verfluchte Presse, die Royals, die Fans ... Kurz: Es war ein verdammter Alptraum, hier jemanden zu beschützen.

      Ich nahm die Situation kurz, aber gründlich in Augenschein und holte dann Eddie. Er stieg aus dem Auto, ich immer an seinen Fersen. Winken, lächeln, schreien und hysterische Fans. Diese Stars wurden echt wie ein Halbgötter behandelt und ich musste dafür sorgen, dass zumindest einem von ihnen nichts passierte. Eine kam Eddie zu nahe; zog ihn an sich ran und ließ ihn nicht mehr los. Ich griff sofort ein und brachte Eddie rein, wo die Gala war. Nachdem wir drin waren, drehte er sich zu mir um: „Ich weiß, warum du da bist und für was ich dich bezahle, aber das nächste Mal sei verdammt noch mal unauffälliger. Was du gerade abgezogen hast, wird morgen in jeder Scheißzeitung stehen!“, giftete er. Ich nickte, ließ mich zurückfallen und folgte jeder seiner Bewegungen. Fuck, erster Tag und schon ein Patzer.

      Mir war ein Bett in Eddies Suite zugewiesen worden. Ein eigenes Zimmer war nicht nötig, weil ich Tag und Nacht bei ihm sein sollte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich, dass Eddie recht hatte: Meine kleine „Rettungsaktion“ letzte Nacht war VERDAMMT NOCHMAL ÜBERALL!

      Und das war noch nicht alles: Alle wollten wissen, wer ich war und warum Eddie es nicht schaffte, sich selbst um ein Mädchen zu kümmern, ob der Ruhm im zu sehr zu Kopf gestiegen war etc. pp. Dominik und Eddie waren unglaublich angepisst.

      „Mirko, der Auftritt heute Abend ist deine letzte Chance. Entweder du bist überwältigend, oder du fällst tief. Sehr tief“, drohte Eddie, hastete sauer durchs Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

      Dominik saß einfach nur da und sah mich an.

      „Mirko, setz dich. Schau, ich verstehe ja, wo du herkommst, aber solche Sachen gehen einfach nicht. Bitte halte dich zurück.“

      „Sorry, Dominik, ich wollte sicher nicht so Scheiße überreagieren. Ich hab‘ nur die Gefahr gesehen und wollte sie bannen. Ich habe einfach nur auf meinen Schützling aufgepasst.“

      „So was ist schlecht für die Publicity. Schlecht für die Karriere. Er ist verdammt sauer“, sagte Dominik und fing an zu lachen.

      Verwirrt sah ich ihn an. Warum lachte er jetzt?

      „Schau, Mirko. Mal unter uns, alles, was ich an dieser Welt hasse, sind solche verdammten Arschlöcher wie Eddie. Ich mag dich, Junge. Du bist ein guter Mensch.“ Ich konnte seinen Bronx Akzent raushören.

      „Dominik, wenn du ihn nicht magst, warum arbeitest du dann für ihn?“

      „Das ist alles nur ein Job, mein Freund. Diese Stars kommen und gehen. Es sind die Profis hinter ihnen, die bleiben. Vergiss das nie. Du wirst es brauchen.“ Er ging und lachte noch immer.

      Egal. Ich hatte den ganzen Tag für mich. Es war mir egal, was dieser verdammte Eddie sagte. Wenn er mich loswerden wollte, sollte er es einfach sagen. Ich würde schon einen anderen Scheiß-Job finden.

      Am Abend war eine Party angesagt. Nicht irgendeine Party, nein, eine Party bei Eddie. Oben auf den Hollywood Hills, wo all die Reichen und Berühmten wohnen. Die gesamte Elite würde dort sein. Eddie war der Gastgeber und ich sollte ihn beschützen. Von weitem, das wurde besonders betont. Aus der verdammten Ferne! Egal, ich nahm den Zettel mit den Anweisungen und ging hinaus. Ich konnte das.

      Die Party fing so um 19 Uhr an und es kamen viele Leute; sehr viele Leute. Ich meine nicht nur viele, ich meine eine verdammte Million! All die Berühmten, all die Schauspielerinnen, Schauspieler, Produzenten und natürlich auch die besten Drogendealer. Ich fand heraus, dass auch Stars sich wie normale Menschen verhalten, wenn um sie herum kein „Scheinwerferlicht, Kamera und Action“ war. Sie grunzten,