Eklow Nelees

Heiner der Reimer (2) - Eine Anthologie


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geht’s gut hier, ess’ Tsatsiki!“

      Kaum hat er die Kart’ geschrieben,

      spricht ’ne hübsche Frau ihn an.

      Sie sei einsam auf der Insel,

      er als Mann hätt’ doch ’nen Pinsel

      und so fragt sie Hein(e)mann,

      ob er damit umgeh’n kann.

      Drauf der Hein ist sehr erbost

      und sagt ihr nicht grad zum Trost:

      „Hab’ daheim so viel zu tun,

      dass mein Pinsel muß nun ruh’n!

      Such’ Dir doch ’nen andren Pinsel,

      ich mach’ Urlaub auf der Insel!“

      Die Brautwahl

      „Die eine säuft, die andre kifft,

      auf solches ‚Gift’ ich gern verzicht’.

      Ja, einzig ich bin nur verpicht

      auf eine Frau mit viel Mitgift!“,

      so schrieb ein Mann der Agentur,

      die Frauen hatt’ „auf Lager“.

      Er müsse sich entscheiden nur,

      ob dick sie oder hager

      und wie er wünsch’ ihr Wesen,

      so schrieb man ihm zurück.

      Auf keinen Fall ’nen „Besen“

      hätt’ man zu seinem Glück!

      Ja, so war er ’s zufrieden,

      blättert’ im Katalog,

      auf Poster Nr. sieben,

      war sie, auf die er flog!

      Jetzt wollt’ er nur noch wissen,

      was die von Haus aus sei.

      Die Agentur beflissen:

      „Sie ist derzeit nicht frei.

      Und was nun diese Frau betrifft,

      sie sitzt noch ein, wohl wegen Gift.

      Sie gab es nicht den Ratten,

      sondern dem Ehegatten!“.

      „Der hatt’ es sicherlich verdient“,

      dacht’ er bei sich und leise grient’.

      „Bevor ich anschau’ noch ein Poster,

      geh’ besser wohl ich in ein Kloster!“,

      so sprach ganz sauer nun der Freier

      und fasste sich kurz an die E_er*.

      *) nicht lesbar, Silberfischchen!

      Das Missverständnis

      Ich bin der Jupp, wohn’ auf dem Land

      und hatt’ ’ne Freundin in der Stadt.

      Sie war zu mir äußerst charmant

      und reden konnt’se wie vom Blatt.

      Ich kenne mich in vielen Fällen

      und manchen Dingen recht gut aus.

      So weiß ich viel von Schweineställen

      und wie man renoviert ein Haus.

      Die Lisa, so ihr Name ist,

      die wußt’ sehr viel und las auch Bücher.

      Sie niemals rührt’ nur an den Mist,

      weil viel zu edel ihre Tücher!

      Und wenn sie mit mir reden tat,

      dann sprach nur sie – ich nickte bloß.

      Erst kürzlich, es war schon recht spat,

      da hockte sie auf meinem Schoß

      und sagte zärtlich: „Lieber Bub, …“

      – so sprach sie jedes Mal mich an –

      „gehst du mit mir zum Swinger-Club?

      Du wärst dafür der rechte Mann!“

      Ich nickte nur, war hocherfreut,

      denn „Ringer“ hatte ich verstanden.

      Auch hatte ich es nicht bereut,

      da sich bei mir Muskeln befanden!

      So konnt’ ich zeigen meine Stärke

      als Ausgleich all der vielen Werke,

      die sie daheim von Goethen las.

      Dagegen war mein Wissen blaß!

      Dann kam der Tag, wir fuhren los

      mitten ins Industriegebiet.

      Die Gegend war nicht sehr famos,

      drum sang ich auch kein fröhlich’ Lied.

      Dann parkten wir vor ’nem Gebäude,

      vor dem schon viele Autos standen.

      Lisas Augen glänzten vor Freude.

      Wo wir uns eigentlich befanden,

      davon ich hatte keinen Schimmer,

      denn an der Tür, da war kein Schild.

      Kurz drauf standen wir in ’nem Zimmer

      und Lisas Augen glänzten wild.

      Das Zimmer war wohl mehr ’ne Bar.

      Dort war ein dunkel rötlich’ Licht.

      Das alles fand ich sonderbar,

      zumal aus meiner ländlich’ Sicht

      hier auch die Kleidung war sehr rar.

      „Die machen hier wohl grad ’ne Pause

      vom vielen Ringen auf der Matte!“,

      dacht ich, trank eine kühle Brause.

      Der Herr neben mir, ohne Krawatte,

      der auch ansonsten wenig an,

      sprach: „Trinke schnell noch Cafe mit Latte*,

      denn ich bin gleich schon wieder dran!“

      Die Lisa war derweil verschwunden,

      was ich recht sonderbar empfand.

      Wollt’ sie so ihre Lieb’ bekunden?

      Ich wußt’ es nicht, bin ja vom Land.

      So schlich ich tastend durch die dunklen Gänge,

      gelangte in ’nen großen Raum.

      Dort sah ich eine wilde Menschenmenge,

      auch einen Kerl, so groß wie’n Baum,

      der lag mit Lisa auf der Matte

      und wenn ich’s richtig konnte seh’n,

      hatte der ’ne Riesen-…… <= *) siehe oben!

      Das aber fand ich gar nicht schön

      und riß ihn von der Lisa runter.

      Doch diese hatte nichts mehr an

      und sprach zu mir nun gar nicht munter:

      „Laß doch zufrieden diesen Mann,

      der wollt’ mich grad so richtig minnen!“

      Dann spürte ich ’nen derben Stoß,

      danach entschwand sie meinen