Fritz Dominik Buri

Vampire & Monsters


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Epoche eingerichtet. Schwere Möbel und angenehme Ohrensessel, samt Sofa, waren zu einer Sitzgruppe formiert und vor dem Kamin aufgestellt worden.

      Wow, einen eigenen Kamin im Zimmer, das war einfach zu abgefahren um wahr zu sein. Der Kamin brannte natürlich nicht, doch Holz lag dafür ein einem extra dafür vorgesehenen Eisenkorb bereit. Vielleicht würden Markus und ich noch dem Kamin anmachen, vielleicht auch nicht, waren wir doch ziemlich müde von der langen Fahrt.

      Wir hatten alle so richtig Hunger, inzwischen war es halb sieben Uhr abends geworden, ausser den Sandwiches hatten weder ich noch meine Begleiter etwas Warmes gegessen, mein Magen meldete sich daher nun immer häufiger und lauter.

      Das Bett war ein Himmelbett, wie man es ebenfalls aus den alten Filmen kannte. Oder sollte ich besser schreiben, aus alten Vampir Filmen, wie die Dracula Filme aus den siebziger Jahren, mit Christopher Lee als Graf Dracula oder Roman Polanskis Tanz der Vampire?

      Die Wände waren mit einer Blumentapete tapeziert, wo grosse gerahmte Ölbilder mit Jagdszenen versehen, aufgehängt waren.

      Allmählich begriff ich, dass der Name Hotel Imperial wohl doch nicht so ganz danebenlag. Das Hotel hatte uns doch ein erstauntes Oh nach dem anderen entlockt.

      Mir war aufgefallen, dass das ganze Haus eine gewisse Wärme und Ruhe ausstrahlte, die auf den Besucher sehr angenehm wirkt und man sich in den Gemäuern schnell wohl fühlt, eben beruhigend. Ein Haus das Ruhe ausstrahlte und doch über eine ganz besondere Aura zu verfügen schien, vielleicht bildete ich mir das alles auch nur ein, weil ich einfach froh war, endlich am Ort zu sein, weil ich Hunger hatte und endlich was Essen und ein Bier trinken wollte, vielleicht weil das Hotel speziell war, vielleicht war es aber auch ein bisschen von allem.

      Schlafen in einem Himmelbett, dachte ich, als ich das Bett sah. Das hätte ich mir heute Morgen bei unserer Abfahrt wohl auch nicht träumen lassen, dass wir an einem solchen Ort nächtigen würden, weder ich noch meine beiden Begleiter.

      Doch das Schicksal schien es gut mit uns zu meinen, dass es uns genau hier von der Autobahn hatte abfahren lassen, um nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Als ob uns eine unsichtbare Hand bis zu diesem Hotel geführt hat. Vielleicht war das aber auch nur eine verklärte Sicht meinerseits sagte ich mir.

      Dann kamen diese Gefühle wieder. Sie schlichen sich bei mir ein, diese Gefühle, die ich für einen Augenblick vergessen hatte, nachdem wir die Hallen des Hotels betreten hatten.

      Ich bekam leichte Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl in der Magengegend. Seltsame Bilder zogen vor meinem geistigen Auge vorbei, schemenhafte Bilder von schwarzen Reitern in schwarze Umhänge gekleidet, mit schwarzen Kapuzen, unter denen keine Gesichter zu sehen waren, nur ein schwarzes Loch. Die schwarzen Reiter hatten etwas von den Kerlen aus Herr der Ringe, was waren sie doch gleich nochmal gewesen, Könige die sich dem Ring unterworfen hatten und nun als Geister durch die Gegend reiten mussten, immer getrieben auf der Jagd nach dem Ring der Macht? Ich wusste es nicht, ich wusste allerdings, ungesehen des flauen Gefühls im Magen hatte ich Hunger und wenn ich Hunger habe, werde ich gerne kribbelig.

      Nein, ich wollte diese Bilder nicht in meinem Kopf haben und genauso wenig dieses flaue Gefühl. Ich wollte mich auf das Turnier auf Schloss Bram freuen und vor allem wollte ich im Moment nur eines; dieses Haus mit seiner behäbigen Eleganz und Stattlichkeit auf mich wirken lassen.

      Ich verbannte die Bilder, von den schwarzen Reitern auf ihren schwarzen Pferden, aus meinen Bewusstsein, ganz weit weg. Ich schob sie an einen Ort oder Schublade meines Verstandes, wo diese Gedanken eingeschlossen und verwahrt bleiben würden.

      Ich begann mich abzulenken in dem ich zum Kamin ging, vor dem die Sitzgruppe aufgebaut war. Ich hatte Holzscheite gesehen und hatte beschlossen mich zu beschäftigen. Damit würde es mir am besten gelingen, die Gedanken zu verbannen, wenn ich den Kamin befeuern würde.

      Ich beliess es jedoch dabei, Rebi hatte angeklopft und war in unser Zimmer gekommen, ehe weder ich noch Markus hätten hinein oder ja rufen konnten, stand sie bereits im Zimmer. Sie sah sich um und erblickte, wie ich auf dem Sofa neben dem Kamin sass. Habt ihr auch einen Kamin fragte sich freudenstrahlend, sie schien von dem Ambiente dieses Ortes wie verzaubert zu sein. Ja, dann hast du auch einen Kamin und auch ein Himmelbett wollte Markus wissen, der gerade auf dem Bett lag und ihr zulächelte. Sicher war die knappe Antwort.

      Das ist ja geil hier, schwärmte sie. Dann schaute sie sich um, hier lässt es sich aushalten dabei schien sie mehr mit sich selbst zu reden und immer wieder nickte Rebi wenn sie wieder etwas gesehen hatte, was ihr gefiel.

      Der Hunger machte sich nun immer mehr bemerkbar. Ich konnte das Knurren meines Magens deutlich hören und selbst Rebi war es nicht entgangen. Sie lachte und meinte, «dass mein Mägelchen wohl Nachschub brauchen würde».

      Nun, so konnte man es in der Tat nennen, es war Zeit etwas zu essen. So schön das Zimmer auch war, wir würden später noch Zeit haben und morgen konnten wir ausschlafen und ausgiebig frühstücken, bevor wir weiterfahren würden. Also, hatten wir noch Zeit uns daran zu erfreuen, doch nun wollte mein Magen erfreut werden, und zwar ziemlich rasch.

      Wir gingen in den Speisesaal und dort stellten wir einmal mehr fest, dass sich das Personal gewohnt war, deutschsprechende Gäste zu bewirten. Die Speisekarte war nebst der üblichen Landessprache, auch in Englisch und Deutsch übersetzt.

      Der Speisesaal war wie der Rest des Hotels im gleichen Baustil gehalten, die runden Tische mit ihren feudalen Sesseln liess einem richtig tief darin versinken, eine breite Fensterfront sorgte dafür, dass man zum Essen die wunderschöne Landschaft bewundern konnte. Das Hotel lag etwas abseits, inmitten einer grünen intakten Landschaft wie es schien, ideal für Menschen sie dem Stress und der Hektik der Grossstädte entfliehen wollten, um an einem Ort wie diesen herunterzufahren und neue Energie zu tanken. Dabei müssen sie Acht geben, dass sie nicht von Vampiren ausgesaugt werden, dachte ich flüchtig.

      Ich entschied mich für eine hiesige Spezialität und liess mich einfach mal überraschen was ich zu essen bekommen würde. Jeder von uns dreien bestellte etwas Anderes, irgendwie normal, so verschafft man sich schliesslich einen besseren Überblick, nicht wahr?

      Das Essen war ausgezeichnet, würzig und scharf so wie ich es mag und auch meine Begleiter waren mit ihrem Essen zufrieden. Sogar unsere Madame, die sonst gerne mal reklamiert, wenn ihr das Essen nicht schmeckt, sagte an diesem Abend nichts und liess es sich sichtlich schmecken.

      Der Wein hätte gehaltvoller sein dürfen, für meinen Geschmack, doch er war in Ordnung. Doch ich gab mich mit der Metapher, du kannst nicht immer alles haben zufrieden. Nach dem Essen hatten wir noch alle einen Marillen Schnaps getrunken, er war leicht süsslich und erinnerte mich an einen Williams. Lecker, so dass ich als einziger von uns noch einen zweiten Schnaps bestellt hatte.

      Danach verliessen wir drei den geräumigen Speisesaal und gingen wir wieder hinauf in unser ebenfalls geräumiges Schlafzimmer mit Kamin, sogar einen Balkon hatte es.

      Was ist, wenn nachts ein Vampir angeflogen kommt und sich dann via Balkontüre in unser Zimmer Zutritt verschaffen will? Da wird es nur helfen, im geschlossenen Raum zu schlafen, schlussfolgerte ich meine Überlegung. Vorher bestellten wir noch drei Flaschen Bier, die wir mit nach oben nahmen, denn wir wollten das Ambiente, in den bequemen Sesseln, vor dem Kaminfeuer einfach geniessen und dazu ein Bier trinken.

      Rebi wollte ihren geliebten Prosecco. Ich wusste, dass sie gerne Prosecco trinkt und zu ihrer Freude hatte es auch welchen. Der Oberkellner brachte ihr etwas Prosecco in einem Glas zum Versuchen. Sie nahm den Schluck und verzog anerkennend ihr Gesicht, indem sie lächelte, was wiederum so viel hiess, ist gekauft. Schien also genau ihr Gusto getroffen zu haben, tja unsere Madame wie ich sie manchmal liebevoll nenne, wusste was gut war, ich selbst hatte auch schon mehrere Male ihre Kochkünste versuchen dürfen, jedes Mal eine Freude.

      Der ist super, liess sie Markus und mich wissen. Also nahmen wir eine ganze Flasche mit hoch, sollte das Bier fertig sein, so würden wir uns dem Prosecco anschliessen, Rebi hatte schon gesagt, bevor sie die ganze Flasche bestellte, dass wir ihr helfen sollten, eine ganze Flasche wäre doch etwas zu viel.

      Wir hatten uns angesehen und genickt.

      Irgendwie