Max Nang

In der Polygamie lebt's sich besser!


Скачать книгу

So ist es auch mit Sex und Liebe.

      Wenn diese Vereinigung von Liebe und Sex im Innersten richtig wäre, würden doch nicht so viele Menschen dennoch fremdgehen und Lust außerhalb der Partnerschaft suchen. Überall in den westlichen Ländern floriert alles, was mit Sex zu tun hat. Der Konsum von Sex-Spielzeug ist enorm. Die am häufigsten angeklickten Seiten im Internet sind Sexseiten mit Milliarden von Klicks pro Monat. Partnerbörsen und Seitensprungportale, Singletreffs, Sexclubs, Freudenhäuser usw. boomen: Das heißt, alles, was mit reinem Trieb, mit Sex ohne Gefühl und Liebe zu tun hat, stößt auf riesiges Interesse.

      Wenn wir diesem Trieb nicht erlauben, sich in seiner Natürlichkeit zu entfalten, wird dieser Trieb unsere Lust in uns zerstören.

       Fazit:

      Unsere moderne und christliche geprägte Kultur hat uns gelehrt, dass Sex und Liebe eine Einheit sind. Die Natur des Menschen entdeckt jeden Tag Beweise, dass es nicht so ist; aber der Mensch kann sich aus diesen gesellschaftlichen und moralischen Zwängen nicht befreien. Ein Machtkampf entsteht in einem selbst. Besonders bei Frauen ist das deutlich, weil die Männergesellschaft zusätzlichen Druck ausübt. Alle diese wechselhaften Gefühle im Menschen und der Druck, alle Liebeselemente in sich vereinen zu müssen, lassen die Lust erschlaffen, genauso wie die Distanzlosigkeit.

      Wenn wir diesem Trieb in seiner Natürlichkeit nicht erlauben, sich zu entfalten, wird dieser Trieb in uns unsere Lust zerstören.

      Distanzlosigkeit und zu viel Harmonie

      Distanzlosigkeit ist ein weiterer Faktor, der Lust töten kann! Wenn Partner alles teilen wollen und einfach alles vom Anderen wissen wollen, keine kleinen Geheimnisse für sich haben, jeden Tag, jede Minute zusammen sind usw., dann kann das das sexuelle Interesse völlig abflauen lassen.

      Sie wollen, wie es in der Bibel beschrieben wird, ein einziger Körper, eine einzige Seele werden. In der Bibel steht: „Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen und es werden die zwei ein Fleisch sein – so dass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ (Mat. 19,5+6). Daran sieht man, woher dieses Verhalten besonders in den westlichen Kulturen kommt. Das ist ein anerzogenes Verhalten mit christlichem Einfluss. Als Liebeszeichen oder Beweis dafür, dass Paare zusammenpassen, wird nur anerkannt, dass sie die gleichen Interessen haben, dass der eine zum anderen wird.

      Es geht so weit, dass bestimmte Schamgrenzen überschritten werden.

      Er sitzt zum Beispiel auf der Toilette und erledigt sein Geschäft, während sie nackt neben ihm steht, mit einer Maske im Gesicht und sich dabei die Beine rasiert! Es gibt überhaupt keine Geheimnisse mehr voreinander und schon nach sechs Monaten der Beziehung gibt es nichts Neues am anderen mehr zu entdecken! Man teilt alle Stimmungen, alle Freunde, jede Minute, das gleiche Bett – auch wenn man sich seit Tagen ständig streitet und sich nicht mehr riechen kann, auch wenn das Schnarchen des Partners stört – man zeigt sich ständig nackt voreinander, alle Hobbys werden aufeinander abgestimmt und man macht nur noch gemeinsam etwas.

      Sobald das Telefon klingelt, kommt die Frage: „Wer war denn das, Schatz? Was wollte er denn?“ Ja, der Partner muss alles genau wissen. Du bist dein Partner und dein Partner ist du.

      Es gibt keine zwei „Ichs“ mehr, sondern nur noch ein einziges „Wir“: „Wir können heute nicht mit euch ins Kino gehen, wir haben Kopfweh, wir haben Bauchschmerzen, uns ist schlecht...“ Selbst Visitenkarten tragen beide Namen!

      Dieses Aufgeben der Privat- und Intimsphäre, zu viel räumliche und körperliche Nähe ohne Geheimnisse, machen den Partner sehr schnell total uninteressant und töten die Lust.

      Die Lust hat mit Trieb zu tun. Trieb hat auch mit Begierde zu tun, Begierde hat auch mit Erobern zu tun. Alle diese Dinge gehen unter, wenn es zwischen zwei Personen keine Distanz mehr gibt.

      Zu viel Harmonie schwächt die Lust. Da wo es keine Reibung gibt, kann kein Feuer entstehen. Wenn alles immer nur harmonisch läuft, wenn es eine totale harmonische Fusion gibt, wenn man sich auf allen Ebenen versteht, wenn man jeden Streit, jede Auseinandersetzung vermeidet, wenn aus Angst alles genauso bleibt, wie es ist, wenn alles Routine ist, dann lässt die Kraft der Lust nach. Es gibt keine Spannungen mehr und kein Funke springt mehr über. Am Ende ist man wie Bruder und Schwester im Bett. Unsere moderne und christlich geprägte Kultur hat uns gelehrt, dass Sex und Liebe eine Einheit sind. Die Natur des Menschen entdeckt jeden Tag Beweise, dass es überhaupt nicht so ist; aber der Mensch kann sich aus diesen gesellschaftlichen und moralischen Zwängen nicht befreien. Ein Machtkampf entsteht in einem selbst. Besonders bei Frauen ist das deutlich, weil die Männergesellschaft zusätzlich Druck ausübt. Alle diese wechselhaften Gefühle im Menschen und der Druck, alle Liebeselemente in sich vereinen zu müssen, sowie die Distanzlosigkeit, all das lässt die Lust erschlaffen.

       Fazit:

      Diese überromantisierte Vorstellung von Liebe, die sich in Distanzlosigkeit in der Beziehung zeigt, führt dazu, dass die Lust am anderen schneller abstirbt, als die Liebe wachsen kann.

      Übersexualisierung und Untererotisierung, Banalisierung der Sexualität

      Die Übersexualisierung und Untererotisierung sowie die Tabuisierung von Sex und Erotik können realen, aktiven Sex in der Beziehung abtöten!

      Überall werden wir bombardiert mit sexuellen Bildern, mit Themen und Reizen. Ständig werden wir im Fernsehen, in Zeitungen, im Internet, auf Plakaten, in der Werbung mit Sex und sexuellen Anspielungen konfrontiert. Schon in Kindersendungen wird Sex oder Sex-Ähnliches gezeigt.

      Nackte Frauen, nackte Brüste werden in vielen Zeitschriften und anderen Medien an jedem Ort und zu jeder Uhrzeit gezeigt, als sei dies völlig normal.

      Pornovideos kann man per Mausklick aus dem Internet herunterladen, Frauenkleidung wird so geschnitten, dass man das Gefühl hat, die Frau läuft nackt herum. Auch die Kleidung von jungen Mädchen wird immer aufreizender. Sie wird so übersexualisiert geschnitten, dass es fast normal ist, wenn sie ihren Körper nahezu nackt zeigen, den Bauch frei tragen, die gerade erst wachsenden Brüste vorführen und der Po kaum bedeckt wird. Man bringt somit das Mädchen schon sehr früh indirekt in Kontakt mit Sex, man sexualisiert es, ohne ihr die notwendige Idee von Erotik zu vermitteln. Am Ende weiß das Mädchen nicht mehr, was Sexualität und was Erotik ist. Es gibt viele Talkshows über Sex, es wird zu einer Konsumware und zur Unterhaltung degradiert.

      Das bewirkt langfristig im Kopf der Menschen eine gefährliche Entwicklung! Sie nehmen den Sex und den Körper nicht mehr ernst. Anstatt sich zu freuen, wenn ihre Frau sich auszieht und ihren Körper, ihre Brüste zeigt, ist es für sie nichts Besonderes mehr, da es ja völlig normal ist und man an jeder Ecke Busen konsumieren und sehen kann. Dadurch stumpft man ab, hat kein Verlangen mehr.

      Die Menschen konsumieren und glauben, dass es in der Realität so ist, wie man es in den Talkshows sieht oder wie es verschiedene Studien sagen. Es wird z.B. überall davon gesprochen, dass Frauen multiple Orgasmen haben können. Man muss einfach die richtigen Stellen finden. Die beiden Liebenden versuchen vergeblich, diesen Zustand zu erreichen, ohne Erfolg. Fragen entstehen: Ist der Mann kein guter Liebhaber oder ist die Frau nicht sensibel genug? Die Folge ist Frustration und wenn sie nicht schnell wieder zurück zur Realität kommen und sich nicht als Versager betrachten, verlieren sie dann aus Enttäuschung die Lust auf Sex oder suchen diesen Kick woanders, ohne zu wissen, dass sie diesen nicht finden werden. Man würde normalerweise davon ausgehen, dass durch die jahrzehntelange übersexualisierte Aufklärung Menschen soweit aufgeklärt sind, dass sie mit ihrer Sexualität hervorragend und zu ihrer Zufriedenheit umgehen können. Weit gefehlt, genau das Gegenteil ist der Fall:

      Die Gesellschaft ist durch diese Übersexualisierung total untererotisiert. Die Übersexualisierung macht den Sex zu einer Konsumware. Viele Menschen genießen den Sex nicht mehr. Sie wissen gar nicht, wie man ihn genießt. Sie konsumieren ihn nur noch,