Severin von Kusiemsky

Findom - The Art of financial Domination


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zweite Haut, so kalt, glänzend und knapp, sie zieht mich von Kindesbeinen an beharrlich in ihren Bann.

      Ob „Going to Hell“ von den Pretty Reckless, “Cruel” von den Veronicas, „Infatuated“ von Miss FD oder „Lost Boys“ von den Dum Dum Girls, meine Latex-Playlist ist ebenso umfangreich, wie die Auswahl der Musikvideos selbstredend überwiegend visuell begründet.

      Natürlich turnt es an, den weiblichen Gesang zum jeweiligen Star in Rubber zu hören. Bisweilen gar auf den Text zu achten, teast Britney Spears etwa im roten Catsuite den ihr völlig verfallenen "Nur-Freund" oder bietet sich als willige Sklavin an. Im Grunde ist dies allerdings zweitrangig, selbst bei der „Spinne“ der Grausamen Töchter. Einem Song, welcher mein Interesse nur aufgrund des enthaltenen Sadismus, also ohne das Lack-Outfit der Sängerin, garantiert niemals erweckt hätte.

      Derart in Stimmung gebracht, surfte ich also alsbald wild durch sämtliche Kanäle. Jedes Video verführte zum Nächsten. Von Public Latex, also in der Öffentlichkeit präsentierter Fetischkleidung, über Ricci beim Skifahren bis zu Stars in Latex, den bekannten Ausschnitten aus Underworld, Matrix und Konsorten.

      Ein Auge stets auf die schlafende Gemahlin gerichtet, geilte ich mich so richtig auf. Ich ließ mir Zeit, berührte mich die ganze Zeit nicht einmal flüchtig, stand mein Geschlecht hierzu auch längst in voller Blüte und Pracht bereit.

      Ich mochte das, sonntags geil ins Bett zu gehen. Sich so richtig scharf zu machen, bis der Schwanz ordentlich pochte und die Eier prall waren. Wohl wissend, wie viel süßer und intensiver der Moment sein würde, pumpte ich mir die angestaute Samenladung zusammen mit der am folgenden Morgen frisch angewichsten Soße denn endlich hemmungslos aus dem Sack.

      So war der Plan, jedenfalls bis zu dem Moment, als unter den nächsten Videos eine Vorschau mit dem Titel: “Valentinstag? Für dich? Wohl eher für mich!“ aufging. Zu sehen war eine attraktive Frau, so weit ich es denn bereits sehen konnte, allerdings nicht ins begehrte Latex gehüllt. Hierfür aber mit einem herzförmigen Luftballon in der Hand, was irgendwie seltsam anmutete.

      Zusammengenommen also eigentlich nichts, was mich zum Klick verführt hätte. Noch dazu offenbar rein vom aktuellen Datum zurück in die beliebten Videos hoch gespült, war der Valentinstag doch aktuell drei Tage entfernt und das Filmchen bereits Jahre alt. Der Blick der Frau jedoch, dieses Funkeln in den Augen des makellosen Gesichts, faszinierte mich sofort und so startete ich den Film dann doch.

      Zu sagen, dass mich das nun gehörte überrascht hätte, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Lasziv stand die junge Frau da, gekleidet lediglich in einen roten BH samt zugehörigem Mini-Minirock und begrüßte ihren imaginären Zuschauer lässig als Sklaven. Ganz so, als wäre es das normalste auf der Welt und stünde ihr ganz natürlich zu. Mein Interesse, derzeit noch eine Mischung aus Unglauben und Verwirrung, war geweckt.

      Die langen, leicht gelockten blonden Haare über die linke Schulter herab hängend, fuhr die Schönheit alsbald fort. Den Herz-Luftballon hierbei in der Hand haltend, während ihr derer wohl ein gutes halbes Dutzend im Hintergrund zeitgleich als improvisierte Dekoration dienten, trat ihre Stimme in mein Leben.

      „Heute ist Valentinstag, da siehst du viele verliebte Paare. Und du wirst auch nur zusehen, weil dich keiner mag!“, verhöhnte die Göttin mit dem Traumkörper ihren Zuhörer prompt weiter. Gefolgt dieses Mal von einer kurzen Pause, ganz so, als wolle sie das Gesagte in die Seele des Adressaten einsickern lassen, wie Gift in frisch bestellten, saftigen Mutterboden.

      Ihr Lachen durchbrach endlich die folgende Stille. Ein Lachen, welches mir augenblicklich durch Mark und Bein ging, denn es war ehrlich und keinesfalls aufgesetzt. Nein, sie schien die Erniedrigung ihres Gegenübers wirklich aus vollem Herzen zu genießen und wirkte hierbei weiterhin ganz so, als stünde ihr dies selbstredend zu. Als wäre es die natürliche, von Natur gegebene Ordnung der Dinge, welche sie an die absolute Spitze der Nahrungskette platziert hatte.

      Welch Teufelin mit dem Gesicht eines Engels, schoss es mir durch den Kopf. Ein Eindruck, welcher nicht nur durch die rote Kleidung der Lady noch verstärkt wurde, sondern viel mehr durch ihre Worte, welche bald darauf folgten.

      „Nicht mal ich mag dich, warum denn auch? Höchstens deine Kohle und die Geschenke, die du mir machst. Hoffe für dich, du hast reichlich abgedrückt, denn ich bin die einzige wahre Frau in deinem erbärmlichen Leben!“, höhnte Lady Anja, hierbei immer noch schier unschuldig lächelnd.

      Das saß. Die Worte der Venus jagten durch meine Kopfhörer direkt in meinen Verstand hinein bis hinab in meine Hose. Dann erklang plötzlich wieder dieses markerschütternde Lachen, gefolgt erneut von einem kurzen Augenblick des stillen Triumphs, ich war verwirrt.

      Schweigend saß ich einfach da. Den Mund immer noch ungläubig geöffnet, den Schwanz zum Bersten erigiert. Gefesselt, abgestoßen, fasziniert und perplex zugleich ob ihrer Anmut, grausamen Ehrlichkeit und Größe. Das konnte sie doch nicht wirklich gesagt haben und ernst meinen, dieses zierliche Wesen, oder etwa doch? Konnte Frau denn wahrlich so sein, gab es das wirklich?

      Lady Anja zerfickte mein Hirn, noch bevor ich auch nur ihren Namen kannte. Sie haute mich um, nahm mich gefangen und zertrat ganz nebenbei mein Weltbild – es kostete sie gerade einmal eine knappe Minute und ein Lächeln.

      Hatte ich mich bisher für den Löwen gehalten, welcher ob der Jagd nach immer neuen Gazellen satt und müde geworden war, so musste ich in jenem Moment erkennen, dass ein neuer Sheriff die Stadt betreten hatte. Diese Gazelle, um im ersten Bild zu bleiben, fürchtete sich nicht. Sie ließ sich weder fangen noch jagen, sondern stand einfach da und zwang den Löwen schier spielerisch vor sich auf die Knie.

      Nicht nur das. Hier angelangt zertrat sie ihn auch noch, aus reiner Freude daran. Nahm mit den Worten: “Stell dir einfach vor, das wäre dein Herz, denn dann macht es mir am meisten Spaß“, eine Nadel zur Hand und zerstach den Luftballon in ihren Händen mit lautem Knall, als bräche sie ein echtes Herz.

      Das offenkundig nicht ernst gemeinte, betont bedauernde: “Ohh, kaputt!“, welches im Video kurz auf das diabolische Grinsen der Lady folgt, bekam ich in jenem Moment bereits nicht mehr mit. Ich hatte genug gesehen und pumpte meine volle Ladung in die Unterhose, ohne mich auch nur angefasst zu haben.

      Die Lady im Video fuhr währenddessen damit fort, unter höhnischem Gelächter Ballon um Ballon und somit Sklavenherz um Sklavenherz zu zerstechen. Bei jedem Knall

      zuckte und spritzte mein Pimmel erneut, während ich mir verzweifelt die Hand auf den vor Lust aufstöhnenden Mund presste.

      Nach knapp zwei Minuten war es vorbei, mein Schritt durch und durch nass. Petra erwachte nicht, in jener richtungsweisenden Nacht. Vielleicht hätten unsere Leben sonst eine andere Abzweigung genommen, wer weiß das schon? Kaum hatte ich mich jedoch gefangen, zog ich mich um und entsorgte die völlig verschmierte Unterhose heimlich im Müllschlucker.

      Als ich schließlich erschöpft zu meiner Ehefrau ins Bett schlüpfte, zitterten mir vor Endorphinen immer noch die Knie. Ich hatte sie betrogen, in ihrem Beisein, mit Lady Anja. Ich wusste es damals noch nicht, aber der Kampf um meine Seele hatte somit bereits begonnen.

      - Kapitel 3 -

      Der nächste Morgen begann wie jeder vorherige Montag auch. Petras Wecker ging, ich wurde kurz wach. Petra ging und küsste mich zum Abschied, ich wurde erneut kurz wach. Die Herren von der Müllabfuhr rödelten die Tonnen über das Kopfsteinpflaster des Hinterhofs, ich wurde ein weiteres Mal kurz wach.

      Es war spät geworden am Abend vorher, zudem trieb meine Geilheit mich nach dem sensationellen Orgasmus der Nacht ausnahmsweise nicht dazu, gleich nach Erwachen Hand an mich zu legen. Ich blieb also liegen, immer und immer wieder zurück in süßen Schlaf fallend, in Gedanken beim Video der Lady.

      Die Fragen poppten wieder auf, welche ich mir bereits Stunden zuvor nicht hatte beantworten können. Hatte diese Frau das wirklich so gesagt? Waren Männer für sie Sklaven, niedere Geschöpfe also, welche allein dem Zweck dienten, ihr zu gehorchen