zu leiden habe.“
„Es ist nicht schlimm“, warf ich tröstend ein, „es verleiht deiner Stimme einen besonderen erotischen Touch.“
„Ein weiteres, viel größeres Problem steht mir jedoch noch bevor. Ich habe mich zu einer Geschlechtsoperation in Belgien angemeldet. In einigen Monaten ist es dann so weit. Einerseits freue ich mich darauf, mich endlich von der Last zu befreien, als etwas in der Gesellschaft gelten zu müssen, was ich nicht bin, andererseits aber habe ich große Angst vor der Ungewissheit danach. Verstehst du, was ich damit meine? Ich frage mich, ob ich noch so denken und fühlen werde wie jetzt oder ob sich mein ganzes Persönlichkeitsbewusstsein verändern wird.“
„In dieser Hinsicht, so denke ich wenigstens, kann ich dich aufgrund von Erlebnisberichten einiger deiner Leidensgenossinnen etwas beruhigen. Demnach ist nicht die Persönlichkeitsveränderung das Problem, sondern genau das Gegenteil, dass sich diesbezüglich eben nichts verändert hat und die Operation lediglich ein kosmetischer Eingriff war; dass die Hoffnung, endlich ganz Frau zu sein und körperlich auch als solche zu empfinden, sich langfristig als Irrtum herausstellt. Ich weiß, ich kann dich von deinem Vorhaben nicht abbringen, aber vielleicht empfindest du die Enttäuschung als nicht so schwer, wenn du dich darauf einstellen kannst. Jedenfalls wünsche ich ein gutes Gelingen; es soll ja auch Ausnahmen geben, und ich hoffe, dass du zu denen zählst.“
„Du hast mir wieder Mut gemacht, und ich verspreche dir, du wirst der Erste sein, mit dem ich das ausprobieren werde.“
So weit kam es dann allerdings nicht. Ich hatte geschäftlich eine einschneidende Veränderung vorzunehmen und wechselte auch den Wohnort, wodurch wir den Kontakt zueinander verloren. Erst einige Jahre später traf ich sie zufällig auf der Straße nahe meinem neuen Wohnort. „Hallo“, sprach ich sie an, „kennen wir uns nicht?“ Die Wiedersehensfreude war groß. Was sie denn in diese Gegend treibe und wie es ihr gehe, wollte ich wissen
„Ich habe inzwischen geheiratet, und die Operation ist körperlich gut gelungen, aber leider hat sich auch bei mir das eingestellt, wovor du mich gewarnt hattest. Der Vorteil ist allerdings, dass ich die Identität offiziell wechseln konnte. Sexuell bin ich unglücklich: Abgesehen davon, dass ich keine Lust mehr auf Sex verspüre, habe ich trotz Verwendung von Gleitcreme jeweils große Schmerzen, denn eine künstliche Vagina ist eben keine echte. Dazu kommt, dass mein Mann das nicht einsehen will und immerzu Sex fordert. Ich denke, dass dies irgendwann zur Scheidung führen wird.“
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