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Erich Witte
Waidmannsheil
Science Fiktion oder Realität?
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Inhaltsverzeichnis
2 Natascha mit dem Prof. in der Kantine
3 Weißohr und Waldblume grübeln, Natascha stellt sich vor
14 Die Treibjagd – Besprechung
18 Die Behandlung der Verletzten
20 Die Sondersitzung der Jäger
23 Die Jagd auf Waldblume und Weißohr
25 Friedliche Ruhe vor dem Sturm
1 Ich, Weißohr erwache
Was ist mit mir?
Ich möchte meine Augen öffnen aber es geht nicht, die Augenlider sind schwer, sind schwer als wenn, als wenn ein weiches aber dämmend, schweres Säckchen auf ihnen ruhen würde. In meinem Kopf ist ein dumpfer Schmerz als sei er ein Kochtopf, der sein Überdruckventil nicht finden kann.
Ich hole tief Luft und versuche noch einmal die Augen zu öffnen und ich schaffe es, aber was ich sehe ist ein verschwommenes Etwas, ein unklares, graues, verwaschenes Bild. Über mir ein gedämpftes Licht, aus einer großen, kreisrunden Fläche, wie eine riesige Sonne, die eine abendliche Stimmung erzeugt, eine Sonne, die wie durch zarte, federleichte Wolken behindert wird, ihre Sonnenstrahlen frei entfalten zu können.
Wie bin ich hierher geraten?
Da war doch irgendetwas mit mir….., mit UNS, mit Waldblume und mir geschehen. Ein Schreck durchzuckt meinen Körper, mein Herz fängt an zu schlagen, als sei der Teufel hinter mir her und Adrenalin pur, verteilt sich scheinbar durch meinen ganzen Organismus. Wo ist Waldblume? Mein Kopf will in die entgegen gesetzte Blickrichtung fliegen, wird aber durch einen stechenden Schmerz auf halben Weg zurück gehalten, doch durch meinen Willen schaffe ich es, über die Schmerzgrenze zu gehen und die Bewegung zu einem Ende zu bringen.
Großes Aufatmen, mein Herzschlag nähert sich der Normalität und das Adrenalin scheint sich zu verflüchtigen. Dort liegt sie, dort liegt meine Waldblume. Aber wie liegt sie da? Auf einem Bett, mehr ein nacktes Metallgestell, als ein Bett, an dessen unterem Ende große, räderähnliche Rollen befestigt sind. Waldblume selbst, liegt auf einer Auflage, die mit einem weißen Laken bedeckt ist. Auf dem Rücken liegend, scheint ihr Körper wie in die Auflage hinein gepresst zu sein. Ihre Extremitäten sind leicht abgewinkelt, in vier Richtungen gestreckt und mit breiten Ledergurten über eine metallene Hilfskonstruktion, an der Auflage befestigt.
Die Ledergurte, - erst jetzt dringt es in mein Bewusstsein, dass auch ich mich nicht bewegen kann. Ich scheine genauso wie Waldblume, an einer Unterlage, oder doch mehr an das gleiche Gestell, gefesselt zu sein. Nur ein kleiner Spielraum in den Gurten, gibt einem die Illusion, von Freiheit und das Gefühl, nicht ganz hilflos zu sein.
Wie kann ich diese Illusion nutzen, wie kann ich Waldblume helfen, wie kann ich sie befreien, denn das ich diesen Zustand nicht hinnehmen kann, steht für mich außer Frage. Ich schaue zu ihr und es gibt mir einen Stich ins Herz, zu sehen, wie sie dort liegt, so hilflos und verloren, mit einem turbanähnlich anmutenden Verband, der ihre geschlossenen Augen und ihre niedlichen, spitzen Ohren nur so weit frei lässt, dass sie schwebend, von dem Rest des Körpers losgelöst zu sein scheinen.
Wieso ein Verband um den Kopf? Ist auch mein Kopf, zum Teil unter einem Verband verschwunden? Ich schließe die Augen und versuche, über die immer noch vielschichtig anhaltenden Schmerzen, hinweg zu gehen, um noch eine neue, eine andere Wahrnehmung zu verspüren und ich glaube eine zu fühlen, nein ich bin mir sicher, dass auch mein Kopf, mit diesem Verbandsgebilde „verschönert“ wurde.
Langsam dämmert es mir, wir wurden hierher verschleppt, von den Flachlandbewohnern, mit den weißen Kitteln. Ich mag da im Moment nicht drüber nachdenken, es war einfach zu schrecklich und ich glaube nicht, dass ich schon in der Lage bin, mir alle Einzelheiten, dieser Aktion, in der Waldblume und ich die Leidtragenden waren, zurück zu rufen.
Ich öffne meine Augen und fragte mich wie soll, wie muss es weitergehen? Der Blick zu Waldblume schmerzt, sie da so hilflos liegen zu sehen und zu wissen, im Moment machtlos zu sein, bereitet mir ein körperliches Unbehagen, aber auch eine Wut, die sich in meinen Eingeweiden festsetzt.
Ich rufe zu ihr rüber:
„Waldblume,“ und noch einmal, „Waldblume.“
Keine Reaktion von ihr. Mit dem Bewusstsein, im Augenblick nichts machen zu können, nehme ich mir vor, nach meiner Lebensphilosophie zu handeln und das bedeutet in dieser